Aerosmith sind eine Rock Band wie sie im Buche steht. Top 10
Singles und Alben, Platin- und Gold Auszeichnungen, zahlreiche
Welttourneen und wie das Klischee es so will Sex, Drugs und Rock ´n
Roll. Auch wenn es in ihrer bald 45-jährigen Karriere auch lange
Durststrecken gab, hinderte das die Band nie daran, die Welt
erfolgreich zu betouren. So auch im Jahr 2011, als es die Band
anlässlich der Back On the Road Tour in das Land der aufgehenden
Sonne verschlug.
Story
Die Band wurde 1969 von Sänger (und damals noch Schlagzeuger)
Steven Tyler, Leadgitarrist Joe Perry und Bassist Tom Hamilton
gegründet. Kurz darauf stießen Rhythmus Gitarrist Brad Whitford und
Schlagzeuger Joey Kramer zur Truppe dazu. Bis auf eine Phase von
drei Jahren Anfang der 80er spielte das Quintett seit Anbeginn in
dieser Besetzung, was die Jungs auch in schlimmen Zeiten eng
zusammen hielt. Weltweit bekannt wurden sie mit ihrem dritten Album
„Toys in the Attic“, das sich bis heute 11 Millionen Mal weltweit
verkaufte. Danach machten Drogeneskapaden dem 5er enorme Probleme,
so dass Aerosmith fast schon am Ende schienen, Ende der 80er
sammelte man sich wieder und konnte mit Alben wie „Pump“ und „Get a
Grip“ an die alten Erfolge anknüpfen.
Aufgezeichnet wurde „Rock for the Rising Sun“ bei den Konzerten der
Japan Tournee im Jahr 2011, so dass die einzelnen Songs
unterschiedlichen Städten wie Fukuoka, Kanazawa, Tokyo oder Osaka
zugeordnet werden. Unterbrochen werden die einzelnen Beiträge durch
diverse Backstage Aufnahmen, Besuchen hiesiger Attraktionen wie
Freizeitparks sowie einigen Interviews mit den Bandmitgliedern.
Somit stehen Fans vor demselben Problem wie bereits bei der 2004er
Live-DVD „You Gotta Move“. Es gibt kein zusammenhängendes Konzert.
Ebenfalls ist die Songzusammenstellung recht eigenwillig
ausgefallen. Bei den insgesamt 17 Stücken befinden sich mit „Love
in an elevator“, „Livin´ on the Edge“ und „Walk this Way“ gerade
mal drei ihrer größten Hits im Set. Evergreens wie „Dude (looks
like a Lady“, “Janie's got a gun”, “ Amazing”, “Rag Doll” oder
“Cryin´” fehlen leider. Alben wie z.B. “Nine Lives”, “Rock in a
Hard Place” (verständlicherweise) oder das damals noch aktuelle “
Honkin’ on Bobo“ wurden überhaupt nicht berücksichtigt. Dafür
bekommen Anhänger der Band einige uralte Klassiker wie „Movin' Out“
vom selbstbetitelten Debutalbum, der Coversong „Train Kept A
Rollin'“ von Tiny Bradshaw aus dem Jahr 1951, „Monkey On My Back“
oder „Rats In The Cellar“ serviert.
Das japanische Publikum freut sich ob Hit oder nicht bei jedem
gebotenen Stück. Die Band zeigt sich in guter Spiellaune, auch wenn
Frontmann Steven Tyler sowohl in stimmlicher Hinsicht als auch in
Punkto Performance schon bessere Tage hatte. Bei einigen Stücken
verharrt er beispielsweise durchgehend über dem Teleprompter.
Immerhin geben sich die restlichen Bandmitglieder allen voran
Gitarrist und Energiebündel Joe Perry sichtlich mehr Mühe und
rocken was das Zeug hält. Zurück bleibt eine gute Aerosmith
Konzertzusammenstellung, die zu den Glanzzeiten der Truppe
sicherlich wesentlich besser ausgesehen hätte. Jaja, die Zeit
hinterlässt nun mal überall ihre Spuren.
Bildqualität
Codec: MPEG-4/AVC, Auflösung 1920x1080i, Ansichtsverhältnis
1,78:1
Das Bild liegt in der bei Konzerten häufig verwendeten Auflösung
1080i sowie im Ansichtsverhältnis 1,78:1 vor. Die Darstellung
bietet eine sehr gute Gesamtschärfe mit hervorragendem Detailgrad
und teils guter Plastizität. Weiche Passagen sind lediglich
Ausnahmeerscheinungen. Die Aufnahmen wechseln je nach Song zwischen
Farbe und Schwarz Weiß. Die Koloration ist stets kräftig bei sehr
guter Sättigung. Durch die Scheinwerfereinsätze kommt es häufig
vor, dass einzelne Abschnitte stark überbetont werden. Die
schwarzweiß Darstellung erhält durch einen entsprechenden Monochrom
Filter einen körnigen Eindruck, der aber als Stilmittel betrachtet
nicht wirklich stört. Der Kontrast ist sehr gut eingestellt und
sorgt für einen satten Schwarzwert bei guter Durchzeichnung.
Kompressionsspuren sind nur sehr selten aufgefallen.
Tonqualität
Englisch LPCM 2.0 Englisch DTS-HD Master Audio 5.1
Bei der Auswahl der Tonspuren werden dem Zuschauer sowohl eine
DTS-HD Master Audio 5.1 Surroundspur wie ebenso eine unkomprimierte
LPCM Stereo Spur angeboten. Nennenswerte Unterschiede zwischen
beiden gibt es kaum, mal abgesehen von der Tatsache, dass die
Surroundspur durch die Hintergrundgeräusche durch das Publikum
wesentlich räumlicher klingt. Der unkomprimierte LPCM 2.0 Ton
klingt im Direktvergleich wesentlich direkter und trockener.
Insgesamt könnte das Publikum noch etwas präsenter sein. Davon
abgesehen sind beide Abmischungen stets recht ausgewogen bei
solider Dynamik. Das Schlagzeug ist schön druckvoll und direkt mit
einem satten Punch. Die Gitarren lassen mit dem crunchy Sound etwas
an Klarheit missen. Der Bass von Tom Hamilton ist sauber
differenzierbar. Der Gesang von Steven Tyler ist einen Tick zu weit
im Vordergrund. Immerhin sind sämtliche Instrumente jederzeit klar
differenzierbar, wobei auch zusätzliche Geräte wie Rasseln oder
eine Mundharmonika am Gesangsmikro abgenommen sich gut in das
Gesamtgefüge einbinden. Zwar wäre noch ein wenig mehr drin gewesen,
aber auch so ist der vorliegende Ton wirklich sehr gut.
Ausstattung
-
2 zusätzliche Live Songs
-
Booklet
Umfangreiches Bonusmaterial sucht man bei dieser Blu-ray
vergeblich. Als einziges Extra gibt es noch die beiden Songs „Lick
and a Promise“ und „One Way Street“ (beide in HD), die ebenfalls
auf der Japan Tournee aufgezeichnet wurden. Weswegen diese beiden
Beiträge nicht im Hauptteil eingefügt wurden, bleibt fraglich. In
der Amaray Hülle befindet sich übrigens noch ein Booklet mit
einigen Liner Notes sowie Fotos von der Tour. Das FSK Logo auf der
Front ist abziehbar.
Fazit
Bild und Ton befinden sich bei dieser Blu-ray auf sehr gutem
Niveau. Zwar gibt es hier und da einige kleinere Beeinträchtigungen
wie etwa vereinzelte unscharfe Passagen oder eine leicht
unausgewogene Abmischung, aber das ist auch schon Jammern auf hohem
Niveau. Fans werden auf keinen Fall enttäuscht sein. Jedoch ist das
Bonusmaterial etwas mau ausgefallen, was den positiven Eindruck
merklich trübt. Aerosmith – Rock for the Rising Sun ist die erste
Blu-ray der amerikanischen Rocker. Für den HD-Einstand hätten sich
die Luft-Schmidts aber einen weitaus besseren Einstand ausdenken
können, denn in der Songauswahl sucht man bis auf wenigen Ausnahmen
nach den großen Hits. Obendrein werden die einzelnen Songs durch
Backstage Beiträge unterbrochen. Anhänger der Band dürften dennoch
frohlocken. Neueinsteiger sollten aber lieber die Finger davon
lassen und sich lieber die klassischen Alben nochmal zu Gemüte
führen. (sah)
Story 7
Bildqualität 9
Tonqualität 9
Ausstattung 2
Gesamt * 7
Kaufempfehlung 7 von 10
Testgeräte
TV: Toshiba 47Z3030D
Player: Sony BDP-S790
AV-Receiver: Denon AVR-1312
Lautsprecher: Front: Dali Zensor 5 + Dali Vocal / Rear: Dali Zensor
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