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Black Rock - Überleben ist alles

Gestartet: 24 Juli 2013 18:34 - 0 Antworten

#1
Geschrieben: 24 Juli 2013 18:34

Michael Speier

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Film: 6/10
Bildqualität: 8/10
Tonqualität: 7/10
Ausstattung: 0/10



Ein paar Stadtmenschen, eine einsame Loction, und ein paar Männer mit Gewehren, die Erstgenannten ans Leder wollen. Die Geschichte, die Regisseurin und Hauptdarstellerin Katie Aselton hier erdachte und auf Film bannte, ist zwar keineswegs neu, aber bei Genrefans sehr beliebt. Die Grundidee der Menschenjagd, sei es nun aus Rache wie in dem Klassiker Beim Sterben ist jeder der Erste, oder aus anderen, rein perversen Gründen wie in dem französischen Schocker The Hunt, spielt dabei kaum eine Rolle.
In wie fern dieser neue Beitrag zur Hatz auf menschliche Beute gelungen oder misslungen ist, soll dieses Review zeigen.


Film:

Drei Freundinnen planen einen Kurztrip auf eine einsame Insel, um mit sich und ihren gegenseitigen Problemen ins Reine zu kommen.
Doch ganz so einsam ist die Insel nicht, denn ein paar Männer haben das Eiland ebenfalls auserkoren, um ein gemütliches Jagdwochenende zu verbringen
Die beiden Gruppen treffen bald aufeinander, eins führt zum anderen, und als eine der Frauen einen der Männer, der sie vergewaltigen will, in Notwehr erschlägt, beschließen die Männer, von nun an Jagd auf die Frauen zu machen.

Der Film zeigt im Prinzip was passiert, wenn drei Zicken auf einer einsamen Insel von drei üblen Halunken gejagt werden.
Massenhaft Spielraum also für Psychoterror oder Gewaltexzesse!
Doch der bekennende Gorehound wird anhand der FSK Freigabe bereits vermuten, dass der Film weder das eine noch das andere zu bieten hat.
Bleibt noch die Location, die einsame Insel, die ja zumindest Spielraum für mysteriöse Dinge bietet.
Das mysteriöseste an diesem verheißungsvoll als Horror-Thriller klassifizierten Streifen ist, wie die drei Hauptdarstellerinnen es geschafft haben, einem bereits nach knappen 10 Minuten Laufzeit auf den Keks zu gehen.
Sinnlose Dialoge, die zu allem Überfluss auch noch von völlig talentfreien Darstellern vorgetragen werden, die ihre Mimik nicht unter Kontrolle haben.
Hauptdarstellerin und Regisseurin Katie Aselton beweist bereits in den ersten Minuten anschaulich, dass sie offenbar weder von dem Einen, noch von dem Anderen sonderlich viel versteht.
Nach einer halben Stunde wendet sich jedoch das Blatt, und plötzlich ist alles wie ausgewechselt!
Plötzlich schaffen die Mädels es, im Zuschauer Emotionen zu wecken, und auch die Spannung steigt von hier an stetig an.
Wer sich durch die Laienhafte Einleitung gequält hat, wird von diesem Zeitpunkt an mit 40 Minuten purem Terror und Spannung belohnt.

Inszenatorisch gut, mit einer spannenden Hetzjagd kreuz und quer über die menschenleere Insel – das ist psychologische Spannung auf hohem Niveau.
Und ja: Horror-Thriller trifft es genau, allerdings nur dann, wenn man die Abgründe der menschlichen Natur als Horror bezeichnet, was allerdings angesichts fieser Antagonisten wie der hier gezeigten, zutreffender kaum sein könnte. Zum Schluss hin drehen die Mädels dann allerdings etwas zu sehr auf und alles wirkt albern und affig, was den Gesamteindruck dann wieder etwas drückt.

Und dem unschlüssigen Liebhaber derartiger Produktionen sei der Ordnung halber noch gesagt, dass die Damen im Zuge eines unglücklichen Missgeschicks selbstverständlich gezwungen sind, sich ihrer Kleidung zu entledigen.


Bild:

- Bildformat: 1,85:1 (16:9 Vollbild) in 1920x1080p/24 Auflösung
- Farben und Ausleuchtung erinnern an TV-Produktionen.
- Milchiges Bild
- Überwiegend sehr hohe Schärfe und hohe Detailfülle

Das Bild sieht aus wie eine typische TV-Produktion. Natürliche, leicht blasse Farbgebung, teilweise verpixelter Hintergrund. Alles sieht irgendwie milchig und blass aus.
Immerhin sind Totalen und Halbtotale ganz ordentlich, was die Schärfe angeht, und Panoramaaufnahmen offenbaren einiges an Details, wobei die Insellocation auch einiges an Highlights zu bieten hat.
Allerdings gibt es einige Unschärfen, die allerdings nicht am Transfer, sondern an der Kamerafokussierung liegen.
Auch der Schwarzwert kann sich sehen lassen, ist schön satt und gibt dennoch Details preis.
Alles in allem ist das Bild einer Produktion wie dieser mehr als angemessen und übertrifft sogar die Erwartungen.


Ton:

- Deutsch DTS-HD Master Audio 5.1
- Englisch DTS-HD Master Audio 5.1
- Ton sehr zurückhaltend
- Akzeptables Ambiente

Der Sound ist alles in allem sehr zurückhaltend. Zwar werden die Rears fast dauerhaft angesteuert, allerdings nur sehr dezent. Aufmerksame Hörer werden sanften Wellengang, säuselnden Wind und Grillen zirpen hören.
Zum Schluss hin powert die Anlage dann etwas, aber das Ganze wirkt dabei eher gewollt als gekonnt.
Dennoch erlaubt der Ton sich keine großen Aussetzer und ist alles in allem zufriedenstellend.


Extras:

Die geprüfte Blu-Ray verfügt über keinerlei Extras.


Fazit:

Das Bild der Scheibe ist wirklich sehenswert, verfügt über eine ganz anständige Schärfe und einen satten Schwarzwert. Allerdings erinnern Farbgebung und Beleuchtung stark an billig produzierte TV-Filme, was einem den Filmgenuss unter Umständen trüben kann.
Der Ton ist zurückhaltend, aber soweit ganz in Ordnung. Die Rears transportieren schöne Ambient-Geräusche, bleiben alles in allem aber sehr zurückhaltend.
Extras sucht man auf der Scheibe vergeblich.

Der Film beginnt langsam und erfordert ein hohes Maß an Toleranz für schlecht gemachte Filme, da es fast so aussieht, als müssten die Darsteller sich erst einmal warmspielen. Nach einer halben Stunde gewinnt die Story an Fahrt, und die Darsteller liefern plötzlich auch eine ganz brauchbare Performance ab.
Zum Ende hin wird es dann wieder leicht affig und übertrieben.
Der Film bietet einen Einblick in die Abgründe der Menschlichen Natur. Psychoterror und adrenalintreibende Hetzjagten durch eine wunderschöne Insellocation. Für Fans des Terrorkinos rückhaltlos zu empfehlen, auch wenn der niedrigbudgetierte Streifen für eingefleischte Genrefans lediglich einen Appetithappen darstellt und nur wenig an physischer Gewalt zeigt.


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