Der kleine australische Independent Film
Mad Max schlug Mitte 1979 ein wie eine
Bombe und machte den damals noch jungen Mel Gibson (Lethal Weapon
Reihe) schlagartig berühmt. Bei einem Budget von gerade mal 400.000
australischen Dollar konnten weltweit über 100 Millionen US-Dollar
wieder eingespielt werden. Da dauert es nicht lange bis
Fortsetzungen folgten.
Mad Max 2 – Der Vollstrecker war im
Jahr 1981 ebenfalls recht erfolgreich. Doch
Mad Max 3 –
Jenseits der Donnerkuppel, bei dem zudem mehr Budget zur
Verfügung gestellt wurde, konnte die hohen Erwartungen nicht
wirklich erfüllen, auch wenn sich der Streifen immerhin nicht zum
Flop entwickelte.
Story
Der ehemalige Polizist Max Rockatansky (M. Gibson) bewegt sich nach
wie vor durch die postapokalyptische Landschaft von Australien.
Eines Tages wird ihm sein Fahrzeug gestohlen. Er vermutet, dass
sein Wagen sich in dem kleinen Ort Bartertown befindet und will
dort den Dieb stellen. Er ahnt aber nicht, dass die Stadt nicht nur
von deren Gründerin Aunty Entity (T. Turner) regiert wird, sondern
ebenfalls von dem fiesen Duo Master-Blaster (A. Rossitto und P.
Larsson). Aunty schlägt ihm einen Deal vor, um sein Fahrzeug wieder
zu erlangen. Da er einwilligt, findet Max sich bald in der
berüchtigten Donnerkuppel in einem Gladiatoren Kampf gegen den
Hünen Blaster wieder. Dort gibt es nur eine einzige Regel: Zwei
Mann gehen rein, ein Mann geht raus.
Der aktuell letzte Teil der Filmreihe hat einen enormen Unterschied
zu seinen beiden Vorgängern. In
Mad Max 3 – Jenseits der
Donnerkuppel steht die Selbstjustiz nicht mehr im
Vordergrund, sondern vielmehr das Leben in einer
postapokalyptischen Welt sowie die Entwicklung der Menschheit.
Obwohl der Film selbst von Kritikern eher positive als negative
Resonanzen erntete, gilt diese Produktion bei vielen als
schlechtester Teil der Reihe und wird deswegen mitunter sogar
gemieden. Regisseur George Miller (Die Hexen von Eastwick) hat
zusammen mit der Unterstützung von George Ogilvie trotz einiger
Unkenrufe einen hervorragenden und spannenden Endzeit Action
Thriller inszeniert, der eine Menge Schauwerte bietet. Dazu gehört
alleine schon die wunderbare postapokalyptische Kulisse, welche
treffend zur Geschichte errichtet wurde. Allerdings sind einige
kleine Schwächen am Drehbuch von Terry Hayes und George Miller
nicht von der Hand zu weisen.
Nach dem flotten Einstand und der Einführung in Bartertown kommt
der Regisseur ziemlich schnell auf den Punkt. Nach der Hälfte der
Handlung (kurz bevor Max in der Oase ankommt) gibt es aber doch
langweilige Momente. Miller gelang es leider nicht, die Spannung
konsequent hoch zu halten, so dass der Zuschauer zwar einen
formidablen Anfang und ebenfalls einen sehr guten Showdown geboten
bekommt, aber mit einem Durchhänger im Mittelteil leben muss.
Immerhin muss man zugutehalten, dass nicht das gleiche Thema wie in
den vorigen beiden Teilen erneut aufgewärmt, sondern ein neuer Weg
beschritten wird. Davon ist die schauspielerische Leistung
glücklicherweise nicht betroffen. Mel Gibson liefert wie gewohnt
eine tolle Darbietung ab und spielt seine Figur souverän und
überzeugend. An Tina Turner (die mit „We don´t need another Hero“
im Abspann einen ihrer bekanntesten Hits für den Soundtrack
beisteuert) ist eine sehr gute Schauspielerin verloren gegangen,
was sie in ihrer Rolle als Aunty Entity gut unter Beweis stellt.
Mit Bruce Spence ist ein alter Bekannter mit von der Partie, der in
den ersten beiden Teilen ebenfalls zu sehen war, aber jedes mal in
einer anderen Rolle.
Bildqualität
Codec: MPEG-4/AVC, Auflösung 1920x1080p, Ansichtsverhältnis
2,35:1
Das Bild liegt im Original Kino Ansichtsverhältnis von 2,35:1 vor.
Der Blu-ray Transfer ist wirklich gut gelungen und stellt im
Vergleich zur bisherigen DVD eine enorme qualitative Steigerung
dar. Insbesondere bei Schärfe und Detailgrad sticht der Unterschied
sichtlich ins Auge und lässt zweifelsohne klar werden, dass sich
alleine in dieser Hinsicht ein Upgrade lohnt. Das macht sich nicht
nur bei Nahaufnahmen bemerkbar. Zwar sind auch einige weichere
Passagen nicht von der Hand zu weisen, aber die bleiben in der
Minderheit. Das Filmkorn ist meistens recht fein und fällt nie
unangenehm auf. DNR wurde nicht eingesetzt. Die Farben sind trotz
Filtereinsatz recht natürlich bei guter Sättigung ausgefallen. Der
Kontrast wurde sehr gut eingestellt und neigt nicht zu
Überstrahlungen. Der Schwarzwert ist kräftig und satt bei guter
Durchzeichnung. Gerade in den Nachtszenen sind eine Menge Details
zu erkennen, die nicht im Dunklen untergehen. Schmutz und
Staubpartikel von der Mastervorlage fallen nur selten auf. Die
Kompression arbeitet auf hohem Niveau und lässt keine Spuren
sichtbar werden.
Tonqualität
Deutsch Dolby Digital 2.0, Englisch DTS-HD Master Audio 5.1,
u.v.a.
Der deutsche Ton liegt lediglich in Dolby Digital 2.0 vor, während
das englische Original verlustfrei komprimiert in DTS-HD Master
Audio 5.1 auf die Blu-ray gepackt wurde. Bei einer Abmischung
diesen Alters, der obendrein kein Remaster spendiert wurde, ist
üblicherweise nicht viel zu erwarten. Demzufolge überrascht es
sicherlich nur wenige, dass gerade im Tieftonbereich bestenfalls
rudimentäre Arbeit geleistet wird. Die Dynamik erweist sich zwar
als limitiert, aber ist immerhin vorhanden. Dafür ist die
Dialogwiedergabe stets einwandfrei. Die Stereoseparation ist
gleichwohl sehr gut und vermittelt zumindest in der Front eine
solide Räumlichkeit. Im Direktvergleich hat das englische Pendant
in allen Bereichen die Nase vorn. Aus diesem Grund ist die
Originalspur vorzuziehen, da bei dieser nicht nur mehr Räumlichkeit
und mehr Bass, sondern davon abgesehen bessere Dynamik und
grundsätzlich eine lebendigere Atmosphäre geboten werden.
Ausstattung
Bonusmaterial zu
Mad Max 3 – Jenseits der
Donnerkuppel war bereits bei sämtlichen nationalen und
internationalen DVD Fassungen Mangelware und bestand vor Jahren
schon lediglich aus einigen Produktionsnotizen und dem Original
US-Kinotrailer (in SD). Letzterer ist bei dieser Blu-ray
Veröffentlichung erhalten geblieben, die Textbeiträge wurden
hingegen komplett gestrichen. Ein Wendecover ist darüber hinaus wie
aus dem Hause Warner gewohnt nicht vorhanden.
Fazit
Für einen Katalogtitel dieses Alters geht die Qualität der Technik
vollkommen in Ordnung. Vor allem das Bild macht im Vergleich zur
bekannten DVD einen gewaltigen Schritt nach vorne und lässt gerade
dank der verbesserten Schärfe deutlich mehr Details erkennen. So
gut sah der Film schon lange nicht mehr aus. Der Ton liegt zwar
lediglich in Dolby Digital 2.0 vor, erfüllt trotz kraftloser
Abmischung aber dennoch seinen Zweck. Das Bonusmaterial besteht
lediglich aus einem Trailer zum Film. Man mag es kaum glaube, aber
29 Jahre nach
Mad Max 3 – Jenseits der
Donnerkuppel soll nun 2014 die langersehnte Fortsetzung in
die Kinos kommen. Bis dahin ist es aber noch eine Weile hin,
weswegen sich Fans der Reihe solange davon überzeugen können, dass
der bis dato letzte Teil beileibe nicht so schlecht ist wie sein
Ruf. (sah)
Story 7
Bildqualität 8
Tonqualität 6
Ausstattung 1
Gesamt * 5
Kaufempfehlung 6 von 10
Testgeräte
TV: Toshiba 47Z3030D
Player: Sony BDP-S790
AV-Receiver: Denon AVR-1312
Lautsprecher: Front: Dali Zensor 5 + Dali Vocal / Rear: Dali Zensor
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