Geschrieben: 12 Juli 2013 09:06

Story: 8/10
Bildqualität: 6/10
Tonqualität: 6/10
Ausstattung: 0/10
Es gibt nicht viele Schauspieler, die sich derart durch ihre Rollen
definieren, dass sie auf ewig darauf festgelegt sind. Charlie
Chaplin vielleicht, und natürlich Jerry Lewis. Und irgendwie gehört
auch Steve Martin dazu, der mit seiner ersten großen Kinorolle in
Reichtum ist keine Schande den Dummkopf (so der englische
Originaltitel) so perfekt spielte, dass diese Rolle ihm bis heute
anhaftet.
Heutzutage wird der Begriff „Kultfilm“ nur allzu inflationär
vergeben, doch einige Filme haben sich über die Jahre hinweg diesen
Status hart erarbeitet, oft sogar erkämpft.
Dieser Film von Regisseur Carl Reiner (Tote tragen keine Karos) ist
einer dieser Kultfilme, die den Stempel „Kult“ völlig zu Recht
tragen.
Ob dem über 30 Jahre alten Film der Sprung ins HD-Zeitalter
gelungen ist, soll dieses Review klären.
Story:
Navin (Steve Martin) wuchs als armes, schwarzes Kind in Mississippi
auf. Allerdings fühlt er sich schon immer anders als die anderen,
was vor allem daran liegt, dass er weiß ist.
Als er am Abend seines Geburtstages plötzlich den Takt der Musik
erkennt, nimmt er dies als Zeichen des Herrn, sein Glück in der
weiten Welt zu suchen.
Und so macht Navin sich auf den Weg, nimmt verschiedene Jobs an,
bei denen er stets durch seine Dummheit und Naivität weiterkommt.
Letztendlich findet er auf diesem Weg auch die große Liebe
(Bernadette Peters). Mehr zufällig erfindet der Naivling mit dem
großen Herzen einen Brillengriff, der ihn quasi über Nacht zum
Multimillionär macht.
Doch mit dem Reichtum kommen auch die Probleme. Probleme, auf die
der naive Navin nicht vorbereitet ist.
Die Geschichte des großen Amerikanischen Traums, vom Tellerwäscher
zum Millionär, wurde zahlreiche Male in den verschiedensten
Erzählweisen auf die Leinwand gebracht, aber nie so herzerwärmend
und albern-komisch wie von Carl Reiner mit Reichtum ist keine
Schande.
Hier gelingt es dem weltfremden und naiven Idioten, mit mehr Glück
als Verstand, den großen Wurf zu machen, und über Nacht stinkreich
zu werden. Dabei lässt Steve Martin keine Gelegenheit ungenutzt,
den Idioten, der von nichts eine Ahnung hat, zum Besten zu
geben.
Aber auch Navins große Liebe Marie, die mit Bernadette Peters
ebenfalls perfekt besetzt ist, könnte kaum naiver und weltfremder
sein – die beiden passen zusammen wie die sprichwörtliche Faust
aufs Auge.
Nach zahlreichen Auftritten in diversen Shows, darunter auch die
legendäre Saturday Night Live Show, etablierte Martin sich mit
diesem Film auch auf der großen Leinwand.
Für Regisseur Carl Reiner – der in dem Film einen Cameo-Auftritt
als er selbst hat – und Steve Martin war der Film der Grundstein
für weitere Gemeinschaftsproduktionen.
Dabei ist der Humor, wie für Steve Martin typisch, weit jenseits
von Gut und Böse, und gleichzeitig wie für ihn gemacht. Ein Kalauer
jagt den nächsten, und an Albernheit ist der gebürtige Texaner, der
hier – wie so oft – auch für das Drehbuch mitverantwortlich war,
kaum zu übertreffen.
Dass dabei häufiges Fremdschämen angesagt ist, liegt völlig auf der
Hand.
Man muss schon ein ausgesprochenes Faible für diese Art von Humor
haben, doch wenn man dieses hat, dann gibt es kaum etwas Witzigeres
als diesen Film.
Bild:
- Bildformat: 1,85:1 (16:9 Vollbild) in 1920x1080p/24
Auflösung
- Video-Codec: MPEG-4/AVC
- Satte Farben mit leicht rötlichem Einschlag
- Gute Kontraste
- Mittelmäßige Schärfe
- Permanent leichtes Filmkorn
Bildtechnisch erreicht der 34 Jahre alte Film lediglich das oberer
Mittelmaß. Zwar sind die Farben schön und kräftig, mit einem
leichten Hang zum orange-rötlichen, was allerdings dem Look sehr
zuträglich ist und bei Filmen dieser Art wohl so sein soll. Auch
der Kontrast ist ganz hervorragend.
Ein leichtes, durchgängiges Filmkorn ist zwar bemerkbar, trübt den
Filmgenuss allerdings wenig, sondern trägt eher noch zum besonderen
Charme des Streifens bei, der aus seinem Alter zu keinem Zeitpunkt
einen Hehl macht.
Lediglich die Schärfe hätte etwas besser ausfallen können, denn
weder in den Totalen, noch in Nahaufnahmen zeigen sich sonderlich
viele Details.
Dennoch ist die Blu-Ray der DVD in jeder Hinsicht vorzuziehen,
schon alleine deshalb, weil der Film erstmals im
Original-Kinoformat vorliegt.
Ton:
- Deutsch DTS 2.0
- Englisch DTS-HDM 5.1
- Spanisch, Französisch, Italienisch DTS 2.0
- Klar verständliche Dialoge
- Stereospur völlig ausreichend
Die deutsche DTS-Stereospur ist sicherlich nicht das Gelbe vom Ei,
aber andererseits für einen Film wie diesen vollkommen ausreichend.
Die ohnehin von vorne kommenden Dialoge bleiben zu jeder Zeit klar
verständlich und werden nie von Nebengeräuschen oder dem
tragisch-komischen Score überlagert.
Die englische 5.1 HD Tonspur ist da nur unwesentlich besser und
bietet lediglich in wenigen Szenen etwas mehr als die deutsche
Monospur.
Extras:
Leider wurden dem Film keinerlei Extras spendiert.
Fazit:
Bild und Ton der Scheibe sind dem Alter des Films entsprechend in
Ordnung. Etwas mehr Schärfe wäre schön gewesen, aber ansonsten
bietet die Scheibe einen ganz anständigen Transfer. Der deutsche
Ton liegt lediglich in einem DTS Stereomix vor, was allerdings bei
einem Film wie diesem nicht weiter negativ auffällt. Das zeigt sich
vor allem, wenn man ihn mit dem englischen 5.1 DTS-HD Master-Ton
vergleicht, der lediglich in den Musikeinlagen und einigen wenigen
Szenen etwas besser daherkommt.
Das völlige Fehlen von Extras fällt da schon eher negativ ins
Gewicht.
Der Film ist übertrieben albern, voller Slapstickeinlagen und
absolut genial. Wer mit dem Humor von Steve Martin etwas anfangen
kann, der wird hier voll und ganz auf seine Kosten kommen. Ein
komödiantisches Meisterstück, das völlig zeitlos ist und auch heute
noch mühelos begeistert.