Nobody 2 6/10 (4K)
Hutch (Bob Odenkirk) schuldet der russischen Mafia noch immer 30
Millionen Dollar und arbeitet unermüdlich daran, seine Schulden zu
begleichen. Mit seiner Familie macht er einen dringend benötigten
Urlaub. Doch dort gerät er ins Visier eines korrupten
Themenparkbetreibers (John Ortiz), eines dubiosen Sheriffs (Colin
Hanks) und eines Verbrecherbosses (Sharon Stone).
Nobody 2 ist zwar kein totaler Reinfall, aber für mich trotzdem
eine ziemliche Enttäuschung, weil er einfach nie an den
grossartigen ersten Teil herankommt. Die Story ist wieder recht
simpel, was bei solchen Filmen aber normalerweise kein grosses
Problem für mich ist. Der Einstieg direkt nach Teil 1 wirkt noch
vielversprechend und macht kurz Hoffnung. Doch dann wechselt der
Film in ein quietschbuntes Familienurlaubssetting, dass tonal so
gar nicht zum düsteren Charme des Originals passen will. Die
grellen Farben und das helle Setting nehmen der Atmosphäre einiges
weg. Auch die Action fühlt sich schwächer an, was man z.B. klar bei
der Bootssequenz sieht, die ganz offensichtlich die legendäre
Busszene kopieren soll, aber klar verliert. Die vielen
CGI-Explosionen sehen dazu oft ziemlich künstlich aus und wirken
wie aus einer Direct-to-DVD-Fortsetzung. Bob Odenkirk macht seine
Sache dagegen wieder super und trägt den Film mit seiner Präsenz.
Auch Christopher Lloyd noch einmal zu sehen, war schön, auch wenn
seine Figur immer wieder aus der Handlung geschrieben wurde. Sharon
Stone als Mafiaboss war für mich allerdings ein Totalausfall,
eindimensional und schlecht gespielt. Trotz all der Kritik muss ich
sagen, dass die neunzig Minuten trotzdem einigermassen unterhaltsam
sind. Immerhin hat das grosse Finale ein paar wirklich gute
Momente, auch wenn der Film insgesamt meilenweit hinter Teil 1
bleibt.

LG, Raffi
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