Wick Is Pain 8/10 (BD)
Die Dokumentation beleuchtet die Entstehungsgeschichte des John Wick-Franchise mit Keanu Reeves. Sie zeigt, wie ein zunächst unabhängiger Film trotz zahlreicher Schwierigkeiten zu einem weltweiten Action-Phänomen wurde. Dabei gewährt sie exklusive Einblicke hinter die Kulissen des milliardenschweren Erfolgs, der beinahe nie realisiert worden wäre.

Als grosser John Wick-Fan musste ich mir natürlich auch die Dokumentation Wick is Pain ansehen und ich fand sie durchweg spannend und informativ. Zu Beginn widmet sich die Doku den beiden kreativen Köpfen hinter dem Franchise, Chad Stahelski und David Leitch und beleuchtet ihren beeindruckenden Werdegang. Besonders interessant fand ich den Einblick in die schwierige Finanzierung des ersten Films und die überraschende Tatsache, dass Eva Longoria letztlich half das Projekt zu retten. Im weiteren Verlauf gibt es reichlich faszinierendes Behind-the-Scenes-Material zu allen vier John Wick-Teilen, dass eindrucksvoll zeigt, wie viel Leidenschaft und körperliche Hingabe in den Filmen steckt. Der kommende Ableger Ballerina wird zwar nicht behandelt, doch das fällt kaum negativ ins Gewicht. Stilistisch überzeugt die Doku mit einem guten Tempo und einem gelungenen Mix aus Interviews, Archivmaterial und Setaufnahmen. Für Fans des Franchises ist Wick is Pain ein absolutes Muss und bietet einen tiefen, lohnenswerten Blick hinter die Kulissen dieses modernen Action-Phänomens.

"Im Schatten des Zweifels", 1943 04/10
 
Diesen Thriller sah ich mir erstmals an, weil er von Alfred Hitchcock stammte. Fand ich ihn am Anfang noch gelungen, wurde die Inszenierung mit zunehmender Handlung seltsamer. Damit meine ich ausdrücklich nicht die Kriminalgeschichte, sondern das Verhalten der Figuren und Beziehungen untereinander. Vor allem die zwischen den beiden Hauptdarstellenden, den Onkel und seiner Nichte, war schon zu Beginn toxisch. Die ausgetauschten Zärtlichkeiten und verliebten Blicke ließen mich glauben, im falschen Film zu sein. Später versuchte die ewig quasselnde Mutter ihr (siebenjähriges?) Mädchen einem fremden Besucher ihres Hauses mitzugeben. Was ging denn da ab? Sie schaute beinahe enttäuscht, als der dann doch lieber die ein paar Jahre ältere Tochter wählte. Generell waren die erzwungenen Liebesgeschichten absurd, Teeniemädchen machten sich an deutlich über dreißig oder vierzigjährige Männer ran - und umgekehrt. Das war kaum mitanzusehen. Gegen Ende wurde der Gewaltgrad auf unpassende Weise erhöht.
 
Die Bildqualität war in Ordnung. Teilweise gab es feines bis mittleres Filmkorn und eine hohe Schärfe. Jedoch wurde das Master nicht von weißen und schwarzen Bildpunkten sowie gelegentlich auftretenden Laufstreifen befreit. Da es sich um einen Schwarzweißfilm handelt, kann ich nur den gut eingestellten Kontrast bewerten. Die deutsche Tonspur wies neben einem durchgängig leisen Hintergrundrauschen auch Zischlaute auf. Die Dialoge waren bis auf das Geplapper in den Gruppenszenen verständlich. Die Musik war in Ordnung, drehte in manchen unspannenden Momenten aber zu sehr auf.
 
Die Grundidee gefiel mir, die sonderbaren Figuren und für damalige Verhältnisse typischen Heiratsbekundungen einander kaum kennender Charaktere waren jedoch weird. Das Ende ruinierte den ganzen Film. Daher ziehe ich einen Punkt ab und gebe keine Empfehlung ab.

Eden 4K Stream HDR10+ (prime Deal)
 
 
5,5/10
 
 
So richtig packend ist es nie geworden das war dann doch ein wenig zu viel Leerlauf bei diesem Kammerspiel dreier Gruppen. Diesmal konnte auch Ana nicht zu einer höheren Bewertung beitragen.

The Old Guard 2 ( Netflix ) 6/10 Andy ist nicht länger unsterblich und muss sich mit ihrer neu gewonnenen Sterblichkeit arrangieren. Während Booker im Exil lebt, wird sie mit ihrer alten Freundin Quynh konfrontiert, die nach ihrer Befreiung aus einem jahrhundertelangen Gefängnis Rache sucht. 
Leider knüpft Teil 2 nicht an Teil 1 heran. An den Schauspielern liegt es defenitiv nicht. Die sind alle auf einem guten Niveau. Allerdings sind einige Neuzugänge völlig unnötig. Auch die Action kann sich sehen lassen. Das sieht sehr gut aus. Auch die Härte lässt hier nicht zu wünschen übrig. 
Allerdings liegt es an der Story und Handlung. Das gibt es so viele Ungereimtheiten. Die Suche nach ihren Freundin im Meer hat nach mehreren Jahren nicht geklappt, aber Discort hat es geschafft?! Der Bösewicht ( Uma Thurman aka Discort ) ist ein Witz und völlig belanglos!
Die Unsterblichkeit kann auf einmal weitergegeben oder genommen werden?! Das Ende endet mit einem Cliffhanger, sodass man auf einen dritten Teil hofft? Man hätte die Story abschließen müssen.
Zwischenzeitlich hängt die Handlung und es geht kaum voran. Auch fehlte es an Spannung, Tiefe und viel zu vorhersehbar.
Ich war enttäuscht. Keine gute Fortsetzung in meinen Augen. Da macht Teil 1 alles besser. Kann man sich angucken, erwartet aber nicht viel.
 

F1 4K UHD DV Atmos 

8/10

Rasante flotte nie langweilige mit großem Aufwand betriebene Inszenierung des Formel 1 Zirkus. Trotz doch eher hoher Laufzeit schaltet man zur keiner Sekunde in den Leerlauf! Da ist Apple ein echter Coup gelungen. DANKE für  die VÖ!

Shanghai Knights 7/10 (BD)
Chon Wang (Jackie Chan) und Roy O’Bannon (Owen Wilson) reisen nach England, um die Mörder von Wangs Vater zu finden. Zusammen mit Wangs Schwester Lin (Fann Wong) entdecken sie eine Verschwörung, die bis zur königlichen Familie reicht. Da ihnen niemand glaubt, müssen sie selbst handeln, um die Schuldigen zu stellen und ein Attentat zu verhindern.

Shanghai Knights setzt das bewährte Erfolgsrezept seines Vorgängers fort und bietet erneut beste Unterhaltung dank der grossartigen Chemie zwischen Jackie Chan und Owen Wilson. Die Handlung bleibt auch diesmal eher Nebensache, doch der Film punktet mit viel Humor, kreativen Kampfsequenzen und dem grossartigen Donnie Yen als Gegenspieler. Besonders die Choreografie der Action-Szenen ist wieder auf hohem Niveau und kombiniert Chan-typische Akrobatik mit charmantem Slapstick. Das London-Setting bietet zwar frischen Wind, erreicht aber nicht ganz den Charme des Wilden Westens aus Shanghai Noon. Etwas enttäuschend ist auch, dass der Score des ersten Films wiederverwendet wurde und nicht so recht zur neuen Umgebung passen will. Dennoch bleibt Shanghai Knights eine rundum gelungene Fortsetzung, die zwar etwas schwächer als das Original ausfällt, aber dank Witz, Action und Herz hervorragend unterhält.

Last Action Hero 7,5/10

Die 90er, einfach nur herrlich

"House at the End of the Street : Extended Cut", 2012 05/10
 
Diesen Horrorfilm sah ich im Abstand von mehreren Jahren schon einige Male. Um noch einmal zu überprüfen, ob er sich für meine Sammlung eignet, sichtete ich ihn nun erneut. Die erste Hälfte war auch gelungen, nur wurde die Geschichte in der zweiten immer abstruser und eine Figur immer verrückter. Der Wechsel von der langsamen Erzählung zur temporeichen wollte nicht ganz passen. Zudem war nicht nachvollziehbar, weshalb die blassen Nebenfiguren, vor allem das Mädchen, eifersüchtig auf die sich anbahnenden Gefühle von Jennifer Lawrence's Figur waren. Der Höhepunkt war absolut unrealistisch und präsentierte statt eigener Ideen leider eine Orientierung an zahlreichen anderen Genrefilmen. So war dann auch die Schlussszene äußerst schwach. Die darstellerischen Leistungen fielen gemäß des Drehbuchs glaubwürdig aus.
 
Die Bildqualität war sehr gut. Bei kaum sichtbarem Filmkorn gab es eine durchschnittliche Schärfe. Allerdings tauchten in manchen Einstellungen grobes Korn sowie rauschende Sequenzen auf, wodurch diese wirkten, als wenn sie mit einer anderen Kamera gefilmt worden wären. Die Farben wirkten selten natürlich. In den warmen Szenen waren sie zu gelb - oder orangestichig, "dunkle Szenen" wurden mit einem Blaufilter entstellt - obwohl im Hintergrund die Tagessonne schien... Tatsächlich abends gedrehte Szenen kamen rauschfrei daher und sahen natürlicher aus. Der Kontrast war manchmal etwas zu hoch eingestellt, die meiste Zeit über war er jedoch ausgewogen. Die deutsche Synchronisation war dank bekannter Stimmen gelungen, die Musik in Ordnung.
 
Hätte es nach der Hälfte keinen inszenatorischen Wechsel und Bruch mit der ruhigen Erzählweise gegeben und wäre die böse Figur weniger verrückt dargestellt worden, hätte ich "House at the End of the Street" wesentlich besser bewertet. Für die ersten fünfzig Minuten hätte ich nämlich 7 Punkte vergeben, durch den schwachen Rest, übermenschliche Fähigkeiten und einen unglaubwürdigen Schluss ziehe ich ein paar Punkte ab. Mit 5 Punkten gibt es von mir nur eine einmalige Streamingempfehlung.

One Battle After Another (Kino) 8,5/10 Punkte
Das neue Werk von Paul Thomas Anderson ist ein spannender Thriller über einen ehemaligen linken radikalen Widerstandskämpfer, der von Leonardo DiCaprio toll verkörpert wird. Nach vielen Jahren im Untergrund muss er seine Tochter und sich selbst vor einem rassistischen US Colonel (hervorragend gespielt von Sean Penn) retten. 

Der Film ist bis in die Nebenrollen sehr stark besetzt, u.a. Benicio del Toro als Karatelehrer sowie der noch relativ unbekannten Chase Infiniti als Tochter. Die Laufzeit ist mit 160 Minuten vielleicht etwas lang, wird allerdings auch zu keiner Zeit langweilig. ​​Der Film überzeugt mit starken Schauspielern, einer tollen Inszenierung und einer super Autoverfolgungsjagd im Finale. 

"Die Vögel", 1963 07/10
 
Der Jahreszeit geschuldet war mal wieder dieser ältere Horrorfilm an der Reihe, den ich zu eines der wenigen gelungenen Hitchcock - Werken zähle. Das lag vor allem an der hervorgerufenen Stimmung des Films, die mich selbst nach etlichen Sichtungen in die Erzählung eintauchen ließ. Neben Horrorelementen gab es mehrfach eingebauten Humor, sei es visueller oder auditiver Art, was hier passte. Ebenso gefielen mir Szenen mit längeren Kamerafahrten, der Schnitt und das noch immer gut ansehbare Matte Painting. Allerdings habe ich aus Sicht des Tierschutzes mit manchen Szenen Probleme: so ist der Umgang mit echten Krähen und Möwen teils sehr rabiat, einige tote Vögel liegen in den Sets herum und dass Tippi Hedren für eine Szene mit Vögeln beworfen wurde, ist Filmfans längst bekannt. Ihr Tragen eines Pelzmantels am Anfang stößt ebenso sauer wie die Personalie Hitchcocks auf, der zwar ein paar gute Filme gemacht hat, charakterlich aber negativ gewesen sein soll. Davon abgesehen konzentriert sich der Großteil der Laufzeit zum Glück auf menschliche Figuren. Die schauspielerischen Leistungen waren durchschnittlich bis gut.
 
Die Bildqualität der Blu Ray fiel gut aus. Bei feinem bis mittlerem Filmkorn gab es eine durchschnittliche Schärfe. Bis auf wenige weiße Bildpunkte war das Master sauber. Die Rückprojektionen waren ein optischer Knackpunkt, da sich hier grobes Korn bemerkbar machte, welches wohl nur mithilfe von KI entfernt werden könnte. Allgemein bedarf es eines neuen Scans, der das Filmkorn feiner auflöst und die Schärfe erhöht. 2021 gab es zwar eine 4k - Disc, die Blu Ray erfuhr - anders als "Psycho" - aber keine Neuauflage mit neuem Master. Die Farben sahen bis auf das Wasserfarben - Blut natürlich aus, der Kontrast war zurückhaltend eingestellt. Die deutsche Tonspur wurde von kaum wahrnehmbarem Rauschen und etlichen Zischtönen begleitet, ein Filter wäre dringend nötig, um das hörbare Alter zumindest ein wenig zu reduzieren. Die Vertonung der Bootsfahrt klang heillos nach Studioaufnahmen, die Synchronisation war okay. Im gesamten Film wurde keine Musik eingesetzt, dafür eine Mischung aus echten und künstlich erzeugten Vogelgeräuschen. Da es immer irgendeinen Effekt zu hören gab, war keine Szene wirklich still, das war nett gemacht.
 
"Die Vögel" konnten mich aus inszenatorischer Sicht erneut gut unterhalten. Daher gebe ich sowohl eine Streaming - als auch Sammlungsempfehlung ab. Abzüge gibt es aber wegen des damals kaum gegriffenen Tierschutzes. Universal sollte den vorhandenen 4k - Scan in naher Zukunft auch auf Blu Ray verfügbar machen und für kommende Generationen über kleine visuelle Optimierungen nachdenken.