Locke / No Turning Back (2013) BD: 7/10
(Erstsichtung)
Locke ist ein minimalistisches Drama, das nahezu
vollständig in einem Auto spielt und einem Mann folgt, der während
einer einzigen Nacht sein Leben durch eine Reihe von
Telefongesprächen komplett verändert. Tom Hardy spielt die
Hauptrolle und trägt den gesamten Film fast im Alleingang.
Locke ist ein Film, der genau das bietet, was man von
einem Kammerspiel erwartet – ein minimalistisches Setting, das
komplett auf Tom Hardys schauspielerischer Leistung aufbaut. Die
Handlung, die ausschließlich über Telefongespräche voranschreitet,
schafft eine intensive, fast klaustrophobische Atmosphäre, die gut
zu diesem Genre passt. Hardy bringt die innere Zerrissenheit und
den Druck, unter dem seine Figur steht, überzeugend rüber. Dennoch
bleibt der Film insgesamt eher unspektakulär – gut gemacht, aber
nicht überragend. Er lässt sich gut anschauen, ohne jedoch
nachhaltig zu beeindrucken oder wirklich zu fesseln. Ein solides
Drama, das seinen Erwartungen gerecht wird, aber nicht darüber
hinausgeht.
Captain Phillips (2013) BD: 8/10
(Erstsichtung)
Captain Phillips ist ein Thriller von Paul Greengrass, der
die wahre Geschichte der Entführung des Frachtschiffs Maersk
Alabama durch somalische Piraten im Jahr 2009 erzählt. Tom Hanks
spielt die titelgebende Rolle des Kapitäns, der versucht, seine
Crew und sein Schiff aus der gefährlichen Situation zu
retten.
Captain Phillips ist ein packender Thriller, der von
Anfang an fesselt und bis zum Ende eine hohe Spannung
aufrechterhält. Tom Hanks liefert in der Hauptrolle eine
herausragende Leistung ab, und die intensive Inszenierung von Paul
Greengrass vermittelt eindrucksvoll die klaustrophobische und
bedrohliche Atmosphäre an Bord des Schiffes. Interessanterweise
basiert der Film auf realen Ereignissen, jedoch soll der echte
Captain Phillips in einigen Situationen anders gehandelt haben, als
es im Film dargestellt wird.
Ein besonderes Detail: Die Schauspieler, die die somalischen
Piraten verkörpern, wurden eigens in den USA lebende Somalier
gecastet, von denen viele keine vorherige Schauspielerfahrung
hatten. Einer von ihnen, Barkhad Abdi, der die Rolle des Anführers
Muse spielt, wurde nach einem offenen Casting ausgewählt. Trotz
seiner späteren Oscar-Nominierung erhielt Abdi für seine Rolle nur
65.000 US-Dollar – eine vergleichsweise geringe Gage angesichts des
enormen Erfolgs des Films.
Der Film beeindruckt durch seine Authentizität und die kraftvolle
Darstellung, auch wenn nicht alle Details der wahren Geschichte
exakt wiedergegeben wurden. Eine ganz klare Empfehlung an alle
Genrefans.