Furiosa: A Mad Max Saga (2024)
Nachdem Fury Road bei mir eine echte Begeisterung ausgelöst hatte,
war ich natürlich auf das Prequel "Furiosa" sehr gespannt.
Auch wenn Charlize Theron nicht als Darstellerin zurückkehrt, so
hat man in Anya Taylor-Joy die wohl perfekte Besetzung in
Jung-Format gefunden.
Sie strahlt ebenso dieses Charisma einer starken Persönlichkeit aus
und Sie verkörpert die Figur bewundernswert gut.
Es war auch sehr schön, dass viele Schauspieler aus Fury Road
erneut in Ihre Charaktere geschlüpft sind, um die Bindung zu Fury
Road noch mehr zu verstärken.
"Furiosa" läuft im direkten Vergleich eine halbe Stunde länger, hat
aber weitaus mehr ruhige Momente, was dem Werdegang und die
Entwicklung von Furiosa geschuldet ist.
Diesen Part empfand ich insgesamt interessant und gut dosiert
erzählt, so dass keine Langeweile aufkam.
Als dann die erste Action-Sequenz mit dem Tanker eingeleitet wurde,
war ich erneut Feuer und Flamme, denn George Miller hat einfach ein
tolles Händchen für Action.
Es geht wieder rasant daher, aber man verliert niemals den
Überblick über die Szenerie - ganz im Gegenteil - als Zuschauer ist
man mitten drin.
Die Dynamik ist erneut sehr hoch und der Härtegrad passt
hervorragend zum Momentum, ohne dabei Grenzen zu überschreiten und
ins "zu brutale" abzurutschen.
Im Vergleich zu Fury Road sind die Angriffsformen der Jäger
weiterentwickelt worden und ein paar kreative Sequenzen kommen zum
Einsatz, wodurch der Spielraum vergrößert und die Gefahr
intensiviert wird.
Zusammengefasst wird Furiosa interessant und gekonnt aufgebaut und
wer die Action in Fury Road gefeiert hat, wird auch hier seinen
Spaß haben.
Ein Makel hat jedoch das Prequel, denn ich persönlich hatte ein
Problem mit Chris Hemsworth und seiner Figur des Dementus.
Ich konnte den Charakter 0,0 ernst nehmen und zwar in jeder
Hinsicht. Seine Art zu sprechen, insbesondere seine Stimmlage,
seine Mimik, seine Gestik ... grob gesagt: Die komplette
Darstellung ist ein Griff ins Klo.
Im ganzen Film hat er kein einziges Mal gezeigt, warum seine
Mitstreiter Ihm folgen oder was Ihn zum Anführer macht.
Immortan Joe strahlt nur mit seinen Augen und seiner Präsenz eine
Autorität aus, die gefühlt furchteinflößend ist und jeder Person
stillschweigend zur Vorsicht rät.
Etwas das Chris Hemsworth's Figur gänzlich fehlt und wenn schon
sein Anblick nicht die Alarmglocken klingeln lassen, dann sollten
stellvertretend seine Handlungen kompromisslos sein - doch auch
hier weit gefehlt.
Mit zunehmender Laufzeit wirkt er trottelig und nervt mit seiner
Eigenart unweigerlich - ein Anführer einer Armee zu einer solch
verlorenen Zeit, würde in der Form kurzerhand abgestochen und sein
Platz eingenommen werden.
Leider ziehen genau die Szene mit Dementus den Film runter, machen
diesen langweilig (gar lächerlich), nimmt das Tempo raus und wirken
einfach anstrengend anzuschauen.
Eine bessere Charakterzeichnung oder Interpretation der Figur hätte
dem Film deutlich gut getan und das Niveau deutlich oben
gehalten.
7/10
>>> UHD BILD <<<
Konnte noch das UHD Bild bei Mad Max: Fury Road nicht vollends
überzeugen, so zeigt der Ableger "Furiosa" wie man es hätte
handhaben sollen.
Das Bild profitiert von einem hohen Schärfegrad und tollem
Kontrastwert, die in jeglicher Szenerie unzählige Feinheiten und
Details wunderbar darstellen.
Sei es in Close-Ups die markanten Outfits oder Gesichtsnuancen oder
auch in den halb totalen die nähere Umgebung, es wird einfach
blendend wiedergegeben.
Die Farben kommen knackig, scharf daher und werden kräftig zur
Schau gestellt, ohne an Natürlichkeit zu verlieren.
Auch wenn größtenteils Brauntöne optisch dominieren, so heben sich
diese Dank erstklassiger Differenzierung hervorragend voneinander
ab.
Die UHD wurde hier mit einem Top-Bild ausgestattet!
10/10
>>> Dolby TH 5.1 TON <<<
Tonal wird ebenfalls alles richtig gemacht. Von Anfang an wird man
von dem heimischen 5.1 System eingehüllt und nicht mehr
losgelassen.
Die durchgehende Bidirektionalität sorgt stets für ein
Mitten-Drin-Gefühl und macht restlos Spaß.
Wenn mal die Motorräder oder Vehikels zum Einsatz kommen, zeigt der
Subwoofer seine breite Brust und füttert die Ohren mit einer
beeindruckenden Tiefe.
Was da an Bassstößen ausgegeben werden, hat mir ein echtes Lächeln
ins Gesicht gezaubert - einfach genial.
Die Dialogverständlichkeit bleibt stets erhalten und die Stimmen
werden akustisch klar aus dem Center wiedergegeben.
Wie schon in Fury Road eine zu bestaunende Tonabmischung, die gerne
als Vorzeigematerial genutzt werden darf.
10/10