"Leben oder so ähnlich", 2001 06/10
Laut einer kurzen Internetrecherche sollte es sich hierbei um eine
Komödie handeln. Das war der Film auf keinen Fall, eher ein
Mysterydrama. Verlief der Anfang noch etwas schleppend, wurde ich
mit zunehmender Laufzeit unerwartet gut unterhalten. Das führte ich
auf den Genremix zurück, da hier Elemente eines Liebesfilms, eines
Selbstfindungstrips, eines Dramas und eine Prise Mystery
zusammenkamen. Besonders in den ernsten Szenen konnte Angelina
Jolie punkten, die mir mit den blonden Haaren besser gefiel, als
mit ihren dunklen. Die Kameraführung war überaus gelungen, ebenso
das Setdesign und die Kostüme. Spürbare Längen gab es nicht
wirklich. Am Ende war ich überrascht, dass "Leben oder so ähnlich"
mich gut unterhalten konnte.
Die Bildqualität war nahezu perfekt, bis auf eine handvoll weißer
und schwarzer Bildpunkte, deren Entfernung vergessen wurde. Das
Filmkorn wurde effektiv auf ein kaum bis nicht sichtbares Niveau
reduziert, die Schärfe blieb dennoch ausreichend hoch. Die warmen
Farben sorgten in Verbindung mit einem austarierten Kontrast für
ein natürliches Bild. Insgesamt war ich von dem Bild begeistert,
hier hat das Restaurationsteam eine wunderbare Arbeit abgeliefert.
Die Synchronisation klang etwas alt und leicht dumpf. Schade fand
ich, dass Bodo Wolf hier zwar eine kurze Sprechrolle hatte, aber
nicht auf Tony Shalhoub besetzt worden war. Die Musik hätte etwas
besser sein können und blieb nicht im akustischen Gedächtnis.
Weil ich gut unterhalten wurde, gebe ich eine Streamingempfehlung
ab. Hätte es eine um zehn Minuten kürzere Laufzeit sowie noch eine
erklärende Szene nach der Trennung mit dem Ex und zwei, drei
weitere Szenen mit dem Sohn gegeben, hätte ich den Film sogar mit 7
Punkten bewertet. Eine Sammlungsempfehlung gibt es daher
meinerseits nicht. Übrigens gibt es den Film trotz sehr gutem HD -
Master nicht auf Blu Ray.