Jackie (2016, Pablo Larraín)
Fantastisches Biopic in toller Optik mit super Soundtrack. Wie alle
guten Biopics wird hier nicht eine langweilige Abhandlung der
Fakten und Tatsachen abgearbeitet, die man sich auch in
einschlägigen Quellen zusammensuchen könnte. Stattdessen wird uns
Jackie Kennedy menschlich näher gebracht und offenbart dabei wieso
sie sich damals so in der Öffentlichkeit verhielt. Reale
TV-Aufnahmen und Film werden dabei dynamisch verwoben und erzeugen
einen großen Authentizitätsgrad. Larraín macht dabei nicht den
Fehler sie nur als ein Opfer darzustellen, welches die schlimmste
Woche ihres Lebens verbringt, sondern versucht auch ein paar
kritische Facetten hervorzuheben. Damit hat
Jackie anderen
Biopics einiges voraus.
Darüber hinaus funktioniert der Film auch als Drama. Portmann's
Performance wurde ja bereits viel gelobt und ist tatsächlich
fantastisch. Von feinen Nuancen in der Mimik, über die Imitation
des Sprachstils zu starken emotionalen Eruptionen wird alles
abgeliefert.
(8/10)
Moana (2016, Ron Clements & John Musker)
Versucht die Disney-Formel so gut es geht zu verschleiern (z.B.
durch das Weglassen eines Love-Interests und die Verlagerung in ein
bisher ungenutztes Setting), doch ist es am Ende doch nicht mehr
als eine Variation bekannter Elemente. So ist die Hauptfigur keine
Prinzessin oder Königin, sondern ein weiblicher Chief (was im
Grunde genau dasselbe ist) und es gilt die Welt von einem alten
Fluch zu befreien. Die Musicalnummern machen Laune, aber dazwischen
ist zu viel Leerlauf.
(6/10)
Lion (2016, Garth Davis)
Obwohl der Film pures "Oscarbait" ist, schafft er es dank der
tollen Darsteller, authentischer Optik und einem gutem Soundtrack
bei Laune zu halten. Die zweite Hälfte fällt zwar ein wenig ab,
dennoch kann das Ende wieder etwas gutmachen. Da wird natürlich
ordentlich auf die Tränendrüse gedrückt, wo selbst ich mich nicht
emotional vor verschließen konnte. Wer die Idee hatten Sia's
Never Give Up unter den Abspann zu legen, gehört aber
geteert und gefedert.
(7/10)