Über Filme zu diskutieren funktioniert leider nur noch selten,
kontrovers fast garnicht mehr. Wobei die Frage ist, ob man einen
Kinderfilm unter Erwachsenen kontrovers diskutieren muss. Wenn man
sich über Filme austauschen möchte ist die beste Voraussetzung,
dass man den Film gesehen hat. Wer mir jetzt erklären will,
warum Matrix 5 und Jurassic Park 7 scheiße sind hat einfach keine
Argumente weil die Diskussionsgrundlage noch garnicht
existiert.
Filme zu analysieren finde ich in seltenen Fällen ganz interessant,
man wird aber aber nicht die absolute Erkenntnis erlangen, indem
man einem Podcast folgt. Es sei denn er ist von Gott und selbst da
hätte ich Zweifel. Ansonsten sitzen da auch Menschen und verkünden
eine individuelle Analyse, Meinung, Interpretation. Bei Filmen
welche mein Interesse geweckt haben lese ich gern weitere
Meinungen, um zu vergleichen und natürlich macht es zufrieden, wenn
andere Leute das Gesehene ähnlich verstanden oder empfunden
haben.
Trotzdem bleibt es eine Kunstform, die objektiv nur begrenzt zu
erfassen ist. Und daher sind Filme eben Geschmackssache. Es gibt
Leute, welche die Spider-Verse Filme schlecht finden und
gleichzeitig Barb Wire für eine "Filmperle" halten. Um das zu
widerlegen gibt es unendlich viele vernünftige Argumente und doch
bleibt es eine Meinung, die man nicht teilen muss aber zu
akzeptieren ist. Es tut ja niemandem weh schlechte Filme zu
mögen.
Wenn sich dann aber jemand anmaßt erklären zu wollen, warum Filme
schlecht oder falsch oder sonstwas sind, zum Teil bevor sie gedreht
wurden, hat das nichts mit einer sinnvollen Diskussion zu tun und
ist auch nicht besonders konstruktiv.
Außerdem muss man in der Lage sein die eigene Perspektive zu
verändern, wenn ein Zwölfjähriger Mutant Mayham schaut und sich gut
unterhalten fühlt ist das genauso erfreulich wie die Fünfjährige,
die Spaß an Wish hat. Da muss kein Erwachsener kommen, um Pixel für
Pixel zu erklären, warum man das nicht hätte gut finden dürfen.
Wenn sie sich aus eigenem Antrieb mit der Materie beschäftigen umso
besser, wenn nicht auch gut.