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Girls against Boys

Gestartet: 07 Juli 2013 13:06 - 3 Antworten

#1
Geschrieben: 07 Juli 2013 13:06

Michael Speier

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Film: 2/10
Bild:6/10
Ton: 6/10
Extras: 4/10


Das Subgenre des Rape-and-Revange-Thrillers ist eine Sache, die in der Vergangenheit oftmals für Ablehnung seitens des Publikums und der Bundesprüfstelle sorgte. Das Thema Vergewaltigung und Misshandlung ist allerdings auch heikel, und anschließende Racheakte seitens der Opfer sind nichts anderes als Selbstjustiz, ob gerechtfertigt oder nicht. Dass diese häufig in deutlichen Bildern gezeigt wird, führte bei vielen Vertretern dieses Subgenres zu Indizierungen, oft sogar zur Beschlagname der fraglichen Titel. Mit Girls against Boys präsentiert nun auch Regisseur Austin Chick seinen Beitrag zum Genre, wobei er den Fokus eher auf die seelischen Grausamkeiten, denn auf den Akt an sich legt. In seinem Film legt er, wie schon bei seinen vorherigen Filmen, das Augenmerk auf starke Frauen.


Story

Shae (D. Panabker) hat nicht gerade viel Glück. Vom privaten Unglück frustriert, besucht sie einen Club und wird auf dem Nachhauseweg prompt vergewaltigt. Die Polizei reagiert verhalten und desinteressiert und auch die weiteren Sticheleien seitens der männlichen Wesen in ihrem Unfeld, tragen nicht gerade zu ihrer Erheiterung bei. Glücklicherweise ist da noch ihre neue Kollegin Lu (N. LaLiberte), die ebenfalls einen gesunden Hass auf Männer hat. Gemeinsam starten die beiden einen Vergeltungsfeldzug, um sich an den Männern im Allgemeinen und ihren Peinigern im Besonderen zu rächen. Dass dabei die Hemmschwelle nach und nach fällt, fällt Shae erst auf, als es fast schon zu spät ist.

Obwohl das Thema einiges zu bieten hat, und auch alle Möglichkeiten für üble Splatterszenen bereithält, geizt der Film mit allem, was einen Slasher-Fan beglücken könnte. Es beginnt damit, dass die ausschlaggebende Vergewaltigung nur im Nachhinein als solche zu erkennen ist. Und auch die anschließenden Racheakte an dem Vergewaltiger gehen ohne sonderliche Schauwerte am Zuschauer vorbei, was vor allem Gorehounds enttäuschen dürfte, die sich hier einen blutigen Rachethriller erhofft haben. Statt auf das Geschehen draufzuhalten, präsentiert der Regisseur dem geneigten Zuschauer die leidenden Gesichter der Opfer, oder eben die emotionslosen Gesichter der Täter. Dabei überlässt er das, was letztendlich passiert, aber keineswegs der Phantasie des Zuschauers – was letztendlich eine elegante Lösung gewesen wäre – sondern präsentiert, nachdem alles vorbei ist, die Folgen der Misshandlung in morbiden, teils parodistisch überzeichneten Bildern, wodurch selbst das, was man sich ausmalte, an Härte verliert.

Das Motiv der gerechtfertigten Rache kommt ebenfalls selten bis gar nicht zur Geltung. Man fühlt sich nicht in die Szene hineingezogen, fühlt auch nicht mit den Opfern, und mit den Tätern schon gar nicht. Danielle Panabaker starrt stets lust- und emotionslos ins Nichts, was möglicherweise eine emotionale Totenstarre darstellen soll, in ihrem Fall aber bestenfalls als grenzdebil bezeichnet werden kann. Ihre Kollegin Nicole LaLiberte zeigt zumindest eine perverse Lust an der Folterung, ohne dass der Zuschauer jemals erfährt, woher ihr Hass auf die Männlichkeit rührt. Ferner ist ihre Darstellung derart überzogen, dass der Film fast schon zur Parodie verkommt. Obwohl thematisch brisant, bleibt die Inszenierung so schwach wie die Farben, und die Handlung lädt zum Einschlafen ein. Der dezent eingesetzte Score und die wenigen Dialoge stören den Zuschauer dann auch nicht sonderlich, so dass die anderthalbstündige Ruhepause nur selten gestört wird. Lediglich die Schreie der gepeinigten Herren schrecken einen kurz auf, wodurch man wenigstens nicht Gefahr läuft, die wenigen halbwegs interessanten Stellen zu verpassen.


Bildqualität

Bildformat: 1,78:1 (16:9 Vollbild) in 1920x1080p/24 Auflösung

Video-Codec: MPEG-4/AVC

natürliche, leicht blasse Farbgebung

permanente Unschärfe

Schwarzwert zu dominant

Das Bild zeigt sich nicht gerade im besten Licht. Zwar sind die Farben weitestgehend natürlich, neigen aber zu einer unschönen gräulichen Blässe. Des Weiteren leidet das Bild unter einer permanenten Unschärfe. Details offenbaren sich nur selten, und wenn, dann hauptsächlich in Nahaufnahmen, zumindest solange sie nicht von den dominanten Schwarzflächen verschluckt werden. Richtiges Blu-ray Feeling will da nicht so recht aufkommen.


Tonqualität

Deutsch DTS-HDM 7.1

Englisch DTS-HDM 5.1

nur wenig tonale Highlights


Trotz der hochwertigen 7.1 DTS-HD Master Abmischung bleibt der Ton der Scheibe ausgesprochen dezent. Tonale Highlights sucht man vergeblich, der Subwoofer wird so gut wie nie gefordert. Allerdings ist das bei dieser Art von Film auch eher Nebensächlich. Lediglich in einigen sehr wenigen Szenen bietet der Ton echten Raumklang (beispielsweise in einer Disco), aber ansonsten fällt er wirklich nicht auf. Dazu kommt noch, dass der ohnehin spärlich eingesetzte Score, wenn er denn mal erklingt, die Dialoge überlagert, die ansonsten eine leichte S-Schwäche haben, also zu Zischlauten neigen.

Ausstattung

Audiokommentar mit Regisseur Austin Chick und Danielle Panabaker

Featurette „Girlpower“ (7:05 Minuten)

Kinotrailer

Trailershow


Neben einem nur leidlich interessanten Featurette über die starken Frauen im Film gibt es löblicherweise einen Audiokommentar mit dem Regisseur und der Hauptdarstellerin. Unglücklicherweise muss dieses Feature ohne deutsche Untertitel auskommen, und ist somit nur englischsprachigen Zuschauern zugänglich.


Fazit

Qualitativ bietet die blaue Scheibe mit einem zugedrückten Auge Mittelmäßigkeit. Was für das Bild gilt, gilt gleichermaßen für den Ton. Tonale Highlights gibt es nur wenige. Die 7.1 Tonspur stellt demnach keinen echten Mehrwert dar. Wenigstens der Bonussektor hält ein kleines Schmankerl und einen Audiokommentar bereit, der allerdings nur englischsprachigen Zuschauern zugänglich ist, da auf deutsche Untertitel wieder einmal verzichtet wurde. Der Film selbst ist weder Fisch noch Fleisch. Kein Rape-and-Revenge Thriller der alten Schule, wie es das Thema vermuten lässt, aber auch bei weitem kein schwarzhumoriger Slasher, wie man vom Cover her annehmen würde. Für ein Drama zu undramatisch und für einen Thriller zu langweilig, stellt der Film sich bestenfalls als uninspiriertes Stück Zeitverschwendung heraus. Die wenigen Anflüge von schwarzem Humor und einigen relativ harmlosen Folterszenen, sind die einzigen Schauwerte, die den geneigten Genrefan am ausschalten hindern. Da die Folterszenen nicht die Gewaltakte selbst in den Fokus rücken, ist der Streifen daher auch bedenkenlos für Zuschauer mit nicht allzu starken Nerven verträglich. (ms)
#2
Geschrieben: 07 Juli 2013 13:26

Nathan Drake

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Oh schade. Den hatte ich mal auf der erweiterten Liste. Aber das hier liest sich ja gar nicht gut....
#3
Geschrieben: 07 Juli 2013 13:43

Michael Speier

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Ich hatte mir auch viel mehr davon versprochen. Allerdings ist gerade die Story Geschmackssache, und möglicherweise gefällt Dir genau das, was ich kritisiert habe. Muß man eben schauen. Es gibt auf der Detailseite des Titels noch ein User-Review, das zu einer völlig anderen Storybewertung kommt.
Es kommt darauf an, was Du erwartest und was Du sehen willst.
#4
Geschrieben: 08 Juli 2013 10:13

Nathan Drake

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Erstmal leihen :).


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