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The Ark

Gestartet: 07 Juli 2013 13:04 - 0 Antworten

#1
Geschrieben: 07 Juli 2013 13:04

Michael Speier

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Film 4/10:
Bild: 7/10
Ton: 9/10
Extras: 1/10


Im Weltraum hört Dich niemand schreien, hieß es bereits 1979, als Sigourney Weaver sich auf dem Raumschiff Nostromo einer außerirdischen Lebensform entgegenstellen musste. Inzwischen ist viel Zeit vergangen, aber auch heute ist es noch so, dass Schreie im Weltraum ungehört verhallen. Nun präsentiert Regisseur Roger Christian, das kreative Genie hinter dem Sci-Fi-Kracher Battlefield Earth, seine ganz eigene Interpretation der Weltraum-Bedrohung und besetzte die Hauptrolle seines Streifens mit dem nicht weniger begabten Christian Slater, der schon mit den ganz Großen (Uwe Boll) arbeitete, und nicht zuletzt wegen seiner Wandlungsfähigkeit und Ausdrucksstärke bekannt ist. Ein bisschen Ironie wird doch wohl erlaubt sein.


Story

Auf der Mondbasis Ark befinden sich Colonel Bruchman (C. Slater) und seine drei Teammitglieder auf einer einjährigen Forschungsmission, als plötzlich ein Meteoritenregen auf die Station niedersaust und die Kommunikation mit der Erde beendet. Gleichzeitig bringen die Meteoriten einen fremden Organismus mit sich, der – wie nicht anders zu erwarten war – auf der Basis für eine Dezimierung der ohnehin schon spärlichen Forscher sorgt. Nun heißt das vorrangige Ziel Überleben, während man sehnlich auf die Ankunft der Retter von der Erde wartet. Doch der außerirdische Organismus plant indessen etwas völlig anderes.

Der Film bedient sich bei den wichtigen Sci-Fi-Horrorstreifen und präsentiert einen Mischmasch aus Alien, Event Horizon und Das Ding aus einer anderen Welt. Das alles wäre ja auch nicht weiter schlimm, wenn nicht jede Einzelheit die nun folgt, so unglaublich vorhersehbar wäre. Dabei wurde eigentlich sogar vieles richtig gemacht: die Paranoia der handelnden Personen, ausgelöst durch die Abgeschiedenheit und die damit verbundene Hilflosigkeit stehen, zumindest anfangs, stärker im Fokus der Handlung als irgendwelche außerirdischen Lebensformen oder Ähnliches. Die Besatzung der Mondstation ist sich ohnehin nicht ganz koscher, und die Tatsache, dass sie plötzlich mit etwas konfrontiert wird, dass sie nicht kennt und infolgedessen nicht kontrollieren kann, lässt eine Grundstimmung entstehen, die massenweise Möglichkeiten bietet. Ist alles nur ein Hirngespinst, eine Paranoia, eine Folge des Hüttenkollers? Unglücklicherweise präsentiert Regisseur Roger Christian recht schnell eine Auflösung und spult gnadenlos ein Klischee nach dem Andern ab.

Überhaupt scheint Roger Christian mit dem Science-Fiction-Genre ein wenig glückliches Händchen zu haben. Bereits 2000 bewies er anschaulich mit Battlefield Earth, dass eine lose Aneinanderreihung von ganz guten Motiven noch lange keinen guten Film ergeben. Damals hatte er namhafte Stars wie John Travolta und Forest Whitaker mit an Bord, und lieferte dennoch einen Film ab, den man mit Fug und Recht als Reinfall bezeichnen kann. Der einzige „Star“ in The Ark ist hingegen Christian Slater, der sich in den letzten zwei, drei Jahren wie am Fließband vor die Kamera stellt, dabei aber leider stets die gleiche, unglückliche Performance zum Besten gibt. Auch der Rolle des Colonels drückt er wie gewohnt

Slaters darstellerische Leistung wechselt stets zwischen übertrieben und unfreiwillig komisch, was der Atmosphäre des Films leider nicht besonders zu Gute kommt. Die übrigen Darsteller wirken ebenfalls ausgesprochen hölzern und emotionslos. Richtige Panik mag man ihnen nicht so recht abkaufen, was dem Film ebenfalls einen kleinen Dämpfer verpasst. Die klischeehaften Dialoge tun dann ihr Übriges. Darüber hinaus bekommt man am Ende einige Special-Effects zu sehen, die durchaus Amateur-Charakter aufweisen. Vor allem Brendan Fehr (Roswell) wirkt in seiner Rolle als Schiffsarzt permanent gelangweilt und wenig überzeugend. Alles in allem ist The Ark ein durchschnittlicher Sci-Fi-Horror-Streifen, der zwar Potential hätte, dieses aber leider zu keiner Zeit ausnutzt. Infolgedessen bleibt der Film hinter den ohnehin schon geringen Erwartungen zurück und wird vermutlich im Wust der Veröffentlichungen untergehen.


Bildqualität

Bildformat: 2.35:1 (16:9 Letterbox) in 1920x1080p/24 Auflösung

Video-Codec: MPEG-4/AVC

fahle Farbgebung

überwiegend düstere Bilder mit durchwachsenem Schwarzwert

mittelmäßige, dem Film angemessene Schärfe und Detailfülle


Das Bild ist erwartungsgemäß düster und bedrohlich gehalten, wobei kalte Farben, die häufig ins graue abdriften, und massenweise Schwarzflächen dominieren. Unglücklicherweise ist der Schwarzwert nur ganz akzeptabel, driftet ins gräuliche ab, verschluckt andererseits aber kaum Details. Die Schärfe, sowohl bei Nahaufnahmen als auch in den Totalen, könnte durchaus besser ausfallen, ist aber dem Film angemessen. Dazu kommen einige Stilmittel wie Überbelichtung und leichte Verwaschungen, was dem Film einen hübsch futuristischen Look verleiht.


Tonqualität

Deutsch DTS-HDM 7.1

Englisch DTS-HDM 7.1

sehr gute Räumlichkeit und Atmosphäre

Dialoge klar und deutlich


Der Ton der Scheibe vermittelt eine angenehm gruselige Atmosphäre, hervorgerufen durch nahezu permanente Hintergrundbeschallung mit düster-basslastigen Geräuschen wie Motorenwummern, ächzendem Metall und natürlich das unheilvolle Knurren und ähnliche Geräusche, die auf die Anwesenheit einer unbekannten Lebensform hinweisen sollen. Dazu gibt es am Anfang und am Ende noch ein paar tonale Highlights, die dann auch den Subwoofer ein wenig fordern. Allgemein ist der Ton als sehr gut zu werten, da er das volle Spektrum der Möglichkeiten eines solchen Titels ausnutzt.


Ausstattung

Kinotrailer in Deutsch und Englisch

Trailershow


Außer dem obligatorischen Kinotrailer des Films gibt es noch eine Trailershow mit fünf weiteren Filmen.


Fazit

Überwiegend düstere Bilder mit einer ganz vorzeigbaren, wenn auch nicht allzu besonderen Schärfe, verleihen dem Film den typisch kühlen, bedrohlichen Look, den er braucht. Der Schwarzwert ist dabei durchaus brauchbar und offenbart genügend Details. Der Ton kann hingegen auf ganzer Linie überzeugen. Permanente Hintergrundgeräusche produzieren eine durchweg gelungene Soundkulisse für einen atmosphärisch dichten Film. Unglücklicherweise ist der Film selbst durchschnittliche Sci-Fi-Horrorkost, bedient sich bei zahlreichen Vertretern des Genres, überzeugt aber durch eine halbwegs glaubhafte Story und eine schöne bedrohliche Atmosphäre. Leider machen unbegabte Darsteller und klischeebeladene Dialoge dem Film einen Strich durch die Rechnung. Trotzdem dürften Fans von Filmen wie Alien oder Das Ding aus einer anderen Welt durchaus einen Blick riskieren, auch wenn die Scheibe über keine nennenswerten Extras verfügt. (ms)


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