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Dark Beach

Gestartet: 07 Juli 2013 12:57 - 0 Antworten

#1
Geschrieben: 07 Juli 2013 12:57

Michael Speier

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Film: 7/10
Bild: 8/10
Ton: 9/10
Extras: 6/10



Regisseur Bill Bennet („Gestohlene Herzen“) präsentiert mit Dark Beach einen Film, der seiner eigenen Aussagen zufolge auf Tatsachen beruht, die ihm selbst widerfahren sind, wonach er diesen Film als einen seiner persönlichsten beschreibt. Die Grundvoraussetzung ist also schon mal gut, doch andererseits wird der Satz „Beruhend auf wahren Begebenheiten“ bei Horrorfilmen derart inflationär verwendet, dass diese Aussage kaum noch jemanden hinter dem Ofen hervorlockt. Andererseits spielt der Film am Great Barrier Reef vor Australien. Eine Kulisse, die eine nette Alternative zum typisch deutschen Sommer bietet. Grund genug, einen näheren Blick auf den Titel zu werfen.


Story

Das junge Pärchen Harry (H. James) und Beth (G. Hakewill) möchte einen ganz ruhigen Urlaub auf einer einsamen Insel am Great Barrier Reef verbringen. Zehn Tage voller ungestörter Ruhe, das war der Plan. Doch bereits nach der ersten Nacht kommen den beiden Zweifel, dass sie tatsächlich alleine auf der Insel sind, denn im Sand sind plötzlich Fußspuren zu sehen, die definitiv nicht von ihnen stammen. Was anfangs noch als Ärgernis abgetan wird, schlägt recht bald in eine ernsthafte Besorgnis über, denn der oder die Fremden begnügen sich nicht damit, den beiden beim Liebesspiel zuzusehen, sondern vergreifen sich auch an deren privaten Gegenständen und dekorieren die Hütte der Urlauber mit Trepang. Als dann auch noch das Satellitentelefon, das einzige Kommunikationsmittel, entwendet wird, machen Harry und Beth sich auf die Suche nach dem Geheimnis der Insel. Und was sie finden, ist mehr, als sie erwartet hätten.

Mit Dark Beach liefert Regisseur Bill Bennett („Gestohlene Herzen“) einen düsteren Mystery-Thriller vor der atemberaubend schönen Kulisse des Great Barrier Reefs ab. Sonne, Strand, Meer, aber auch Blut, Terror und Gewalt – eine perfekte Mischung, die für Spannung und Thrill sorgt, vor allem, wenn man tatsächlich glauben möchte, dass es sich dabei um „aktuelle Ereignisse“ handelt, wie die Texttafel am Filmanfang weismacht. Tatsächlich übertrifft der Film die Erwartungen. Die Darsteller sind glaubhaft, die Atmosphäre ist gut und stimmig und die Story packend. Während am Anfang noch alles Friede, Freude, Eierkuchen ist, schlägt die Stimmung recht bald in Besorgnis, und dann in Panik um. Die Auflösung hingegen spottet dann fast schon jeder Beschreibung!

Wird dem Zuschauer im Mittelteil noch eine halbwegs kluge und plausible Erklärung für alle Geschehnisse geboten, schlägt die endgültige Auflösung dem Fass fast den Boden aus. Spätestens hier stellt sich auch unweigerlich die Frage, wie hoch der Wahrheitsgehalt des Films wirklich ist, oder überhaupt sein kann. Rein handwerklich kann man dem Film keine Vorwürfe machen. Der Regisseur versteht es, mittels tonaler und visueller Kunstgriffe die Stimmung des Zuschauers genau in die Richtung zu lenken, die dem Film in den einzelnen Szenen am Besten in die Karten spielt. Dabei ist der gezielte Einsatz von Basstönen genauso hilfreich wie strahlende Bilder von einem herrlichen Sonnenuntergang.Auch wenn es logistisch eine riesige Herausforderung war, auf einer einsamen Insel ohne eigene Strom- und Wasserversorgung zu drehen, war die Entscheidung definitiv richtig, weil die atemberaubende und idyllische Kulisse sowohl ein Gefühl der Ruhe als auch der Hilflosigkeit vermittelt. Ebenso wirkt sich die Abgeschiedenheit natürlich auf die Schauspielkunst der beiden Protagonisten aus, die in ihren Rollen richtig aufgehen und eine überzeugende Performance zum Besten geben.


Bildqualität

Bildformat::1,85:1 (16:9 Vollbild) in 1920x1080p/24 Auflösung

Video-Codec: MPEG-4/AVC

hervorragende Schärfe

satte, strahlend natürliche Farben

dunkle Szenen zu dominant und Bilder wirken verwaschen


Das Bild macht wider Erwarten eine richtig gute Figur. Saubere Kanten, satte Farben, keinerlei Verunreinigungen. Dazu kommt eine recht hohe Detailschärfe, die gerade in den zahlreichen Nahaufnahmen durchaus zu gefallen weiß. Die hohe Schärfe neigt bei Schwenks über den Sand allerdings dazu, dass das Bild ein leichtes Flackern aufweist. Auch die dunklen Szenen drücken die Wertung ein wenig nach unten. Der Schwarzwert verschluckt Details, wo es nur geht. Darüber hinaus sehen die Darsteller in den dunklen Szenen verwaschen und künstlich aus, was allerdings so gewollt sein könnte, da das Lichtspiel die Darsteller in eine Aura des Unheimlichen hüllt.

Tonqualität

Deutsch DTS-HDM 7.1

Englisch DTS-HDM 7.1

gute, permanente Klangkulisse

satte Bässe

klar verständliche Dialog


Auch der Ton kann sich richtig gut sehen, respektive hören lassen. Bereits in den ersten Szenen bietet der Film eine tolle, basslastige Soundkulisse, die er beinahe über die gesamte Laufzeit beibehält. Aus den Rearboxen erklingen fast permanent Umgebungsgeräusche wie Wind, Wellen oder Vogellaute, während die Bässe eine unheilvolle Stimmung verbreiten. Darüber hinaus bleiben die Dialoge stets klar verständlich, selbst dann, wenn die Musik sich ins Klangbild mit hineinmischt. In der englischen Tonspur hingegen gehen die Stimmen, vor allem die Geflüsterten, leicht in der Soundkulisse unter.


Ausstattung

Making Of (12:47 Minuten)

Alternative Szenen (5:23 Minuten)

Interviews mit Cast und Crew

Trailershow

Extras optional mit deutschen Untertiteln


Neben einem Making-Of, das sich in erster Linie darauf beschränkt, wie herausfordernd doch die Dreharbeiten auf einer einsamen Insel sind, und wie schwierig die Logistik in einem solchen Fall ist, gibt es noch knappe 40 Minuten an Interviews mit den Schauspielern und der Crew, ein paar entfallene beziehungsweise alternative Szenen und die obligatorische Trailershow. Auch hier wird mehr geboten, als der Titel erwarten lassen würde. Allerdings sollte man sich das Bonusmaterial keineswegs vor dem Film zu Gemüte führen, da ein Großteil der Story bereits vorab verraten wird.


Fazit

Technisch bewegt sich die Scheibe viel weiter oben, als man bei einem solchen Titel erwarten würde. Bild und Ton sind gut bis sehr gut, die Schärfe ist großartig und die Farbgebung stimmig. Lediglich in dunklen Szenen zeigen sich ein paar Fehlerchen, die aber auch auf die schwierigen Bedingungen beim Dreh zurückzuführen sein dürften und teilweise gewollt wirken. Der Ton vermittelt mit unterschwelligen Basstönen eine unangenehme Atmosphäre und wartet mit einer tollen, permanenten Soundkulisse auf, die einen voll und ganz ins Geschehen hineinversetzt. Darüber hinaus wartet die Scheibe sogar mit einigen netten, wenn auch entbehrlichen Extras auf. Der Film selbst ist ebenfalls ganz gut gelungen, baut eine unheilvolle Spannung auf, driftet zum Schluss hin allerdings ein wenig ins Unglaubwürdige ab, wodurch für Realisten ein etwas fahler Nachgeschmack entsteht. Fans des Terrorkinos werden ebenso bedient wie Liebhaber von Mystery-Stories, wobei von beidem zu wenig, respektive zu viel vorhanden ist, je nach dem worauf man es abgesehen hat. Wer keine logische Erklärung erwartet und stattdessen bereit ist, an das Übernatürliche zu glauben, der wird mit diesem Film sicherlich seine Freude haben. (ms)


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