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Ruhe Sanft GmbH

Gestartet: 07 Juli 2013 12:53 - 1 Antworten

#1
Geschrieben: 07 Juli 2013 12:53

Michael Speier

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Story: 9/10
Bildqualität: 6/10
Tonqualität: 4/10
Ausstattung: 0/10



Was das Rat-Pack für Las Vegas war, das war das „Triumvirat des Schreckens“ für den klassischen Horrorfilm. Vincent Price, Boris Karloff und Peter Lorre, drei Namen, an denen man als Fan des Gruselfilms einfach nicht vorbei kommt.
Regisseur Jaques Tourneur vereinte diese drei Horrorlegenden, tat noch Sherlock Holmes Darsteller Basil Rathbone als Gegenspieler mit dazu, und Kultautor Richard Matheson schrieb das Drehbuch, in dem er all das persiflierte, was die Filme dieser Darsteller ausmachte.
Und nun, pünktlich zum 50 Jährigen Jubiläum, kommt diese schwarzhumorige Meisterleistung endlich im HD-Zeitalter an.


Story:

Der Leichenbestatter Waldo Trumbull (Vincent Price) steckt in der Krise. Seine Frau nervt ihn, sein Schwiegervater (Boris Karloff) will einfach nicht sterben, und die Geschäfte laufen mehr als schlecht.
Doch Not macht erfinderisch, und Leichen kann man notfalls ja auch selbst produzieren.
Und so sorgen Trumbull und sein Assistent Gillie (Peter Lorre) eben selbst für neue Kundschaft, während der „einzig gute Sarg“ durchaus mehrfach verwendet werden kann.
Vor allem der Hausbesitzer (Basil Rathbone), bei dem Waldo hohe Schulden hat, bietet sich als Kunde an, zudem mit dem vorzeitigen Ableben des verhassten Menschen ja auch die Mietschulden getilgt wären.
Nur stellt dieser sich allerdings als ausgesprochen widerborstig heraus, und denkt gar nicht daran, das Zeitliche zu segnen, obwohl er bereits im Sarg liegt.

Der Film ist ein Paradebeispiel des schwarzen Humors und gleichzeitig eine Hommage an die berühmten Edgar-Allan-Poe-Filme von Regisseur Roger Corman.
Gemalte Kulissen durch die der Nebel zieht... herrlich!

Zwar gibt es hier haufenweise Mord und Totschlag, jede Menge Leichen und eine ausgesprochen düster-gruselige Atmosphäre, doch gruselig, dass wird spätesten beim mit typischer Stummfilm-Musik unterlegten Vorspann klar, ist dieser Film keineswegs.
Mord und Tod sind zwar die durchgängigen Themen des Films, aber die Dialoge sind dabei so spitz und trocken, die Handlung so morbide und skurril, wie es typisch für Richard Matheson war, der unter anderem zahlreiche Romane und Kurzgeschichten verfasste, die selbst nicht selten den Weg auf die Leinwand fanden.

Die Mörder sind ausgesprochen sympathisch und handeln quasi aus der Not heraus, auch wenn man Trumbull den Spaß am Morden ansieht, und er ständig das Giftfläschchen in Richtung Teetasse des nervigen Schwiegervaters schwenkt, kann man ihm kaum böse deswegen sein.
Das ist nicht zuletzt dem hervorragenden Vincent Price zu verdanken, welcher den Leichenbestatter Waldo Trumbull so spielt, wie er jede Rolle spielt: souverän übertrieben, mit einem Hang zur Theatralik und voller Lust am Schauspiel. Wenn er die Augenbrauen hochzieht oder sein diabolisches Grinsen über das Gesicht huschen lässt, dann kann man nicht anders, als diesen Mann zu lieben.
Es macht einfach Spaß diesem hervorragenden Darsteller bei der Arbeit zuzusehen, aber auch seine Kollegen machen ihre Arbeit gut. Peter Lorres großen, ungläubigen Glubschaugen, Boris Karloff als dementer Schwiegervater und allen voran Basil Rathbone, der ausnahmsweise eine erfrischend alberne Performance zum Besten gibt, womit er eine seine Paraderolle als Sherlock Holmes quasi demontiert, das ist einfach nur Unterhaltung von allerhöchster Güte.


Bild:

- Bildformat: 2,35:1 (16:9 Letterbox) in 1920x1080p/24 Auflösung
- Video-Codec: MPEG-4/AVC
- Häufige Bildverunreinigungen und kleinere Filmfehler
- Mittelmäßige Schärfe
- Schwarze Flächen neigen zu Partikelbildung


Die Farben sind Genretypisch düster und erdig und passen wunderbar zur allgemeinen Atmosphäre des Films.
Leider wurde der Restauration des Filmmaterials nicht die Aufmerksamkeit beigemessen, die der Titel verdient hätte. Fast permanent machen sich kleinere Bildstörungen bemerkbar, die das Sehvergnügen erheblich schmälern.
Die Bildschärfe bleibt ebenfalls etwas hinter den Erwartungen zurück, ist aber dennoch um Längen besser als die bisherige DVD Veröffentlichung des Titels und trumpft gerade in den Totalen mit einem sehenswerten Bild auf. Details kann man zwar nur selten erkennen, aber dennoch entsteht ein recht angenehmer Gesamteindruck.
Mit aktuellen Blu-Rays kann der Titel zwar nicht mithalten, aber das war, in Anbetracht des Alters, auch nicht wirklich zu erwarten.


Ton:

- Deutsch PCM 2.0
- Englisch PCM 2.0
- Ton ist sehr dumpf
- Lautstärkespitzen blechern
- Permanentes Hintergrundrauschen


Die deutsche Stereotonspur wirkt etwas zu tief und dumpf und wenn es zu Lautstärkespitzen kommt rasselt der Ton unangenehm blechern.
Zwar sind die Dialoge klar verständlich, und der Score kommt auch einigermaßen gut rüber, aber trotz PCM klingt der Ton ein wenig, als hätte man Watte in den Ohren stecken.
Ferner fällt ein permanentes Hintergrundrauschen auf, wie man es häufig bei älteren Titeln findet.
Der englische Originalton, der im gleichen Format vorliegt, klingt hingegen richtig schön frisch und dynamisch, trotz ausschließlicher Frontansteuerung. Hier ist zwar auch ein dezentes Rauschen zu hören, welches aber weitaus weniger unangenehm auffällt. Dafür gibt es haufenweise Nebengeräusche zu erhorchen, welche in der deutschen Version leider völlig untergehen.
Leider wurden dem Titel keine Untertitel spendiert, wodurch die wirklich hörenswerte Originaltonspur nur für englischbegabte Zuschauer geeignet ist.


Extras:

Die Blu-Ray verfügt über keinerlei Extras.


Fazit:

Bild- und Tonqualität des 50 Jahre alten Films sieht und hört man das Alter leider allzu deutlich an.
Zwar ist die Qualität weit von dem entfernt, was eine Blu-Ray zu leisten vermag, aber besser sah der Film bisher noch nie aus, selbst wenn hin und wieder kleinere Bildstörungen negativ ins Auge fallen. Die Schärfe ist leider nur mittelmäßig und zeigt kaum Details.
Der deutsche Ton ist unglücklicherweise etwas zu dumpf. Das passt zwar zum nostalgischen Charakter des Films, stört auf Dauer aber schon ein wenig. Ein weiterer Wermuttropfen ist, dass MGM völlig auf Extras verzichtet, und nicht einmal deutsche Untertitel bereithält, damit man auch als fremdsprachlich Unbegabter den Film im englischen Original genießen kann.

Der Film selbst ist ein skurriles Meisterwerk voller schwarzem Humor, einer tollen Atmosphäre und wunderbaren Darstellern, die sich und ihre Paraderollen auf die Schippe nehmen. Diese herrliche Komödie ist für Fans des klassischen Horrorfilms ein Muss, und diesen daher ebenso zu empfehlen, wie Freunden des schwarzen Humors. (ms)
#2
Geschrieben: 08 Juli 2013 06:42

Sawasdee1983

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Einfach ein mega hammer Film
MfG Pierre

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