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Vampire after twilight

Gestartet: 07 Juli 2013 12:52 - 0 Antworten

#1
Geschrieben: 07 Juli 2013 12:52

Michael Speier

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Story: 1/10
Bildqualität: 3/10
Tonqualität: 7/10
Ausstattung: 2/10



Und schon wieder wird ein Filmtitel geändert, um im Zuge erfolgreicher Blockbuster das schnelle Geld zu machen. Diesmal trifft es den britischen Vampir-Horror-Streifen Temptation, der seit 2010 als Einzeltitel und seit 2012 als einer von drei Titeln in der Vampir-Collection vertrieben wird.
Unter dem neuen, ausgesprochen kreativen und verkaufsfördernden Titel Vampire after Twilight stürmt er nun zum dritten Mal den deutschen Blu-Ray-Markt, geht mit einer FSK 18 Freigabe allerdings etwas am Zielpublikum der Twilight-Reihe vorbei.


Story:

Isabel hat nicht viel Glück. Völlig betrunken steigt sie in ein Taxi und kann nur knapp einer Vergewaltigung entgehen, muss dafür aber mit dem Leben bezahlen.
Zu ihrem Glück – oder auch nicht – wird sie dabei von einer Vampirin beobachtet, die ihr das ewige Leben schenkt.
Von nun an ist Isabel gezwungen Blut zu trinken, vorausgesetzt, sie entscheidet sich dazu, das Leben als Untote fortzuführen, denn 48 Stunden bleiben ihr, um sich und ihrem Dasein als Untote ein Ende zu setzen.

Der ganze Film wirkt extrem billig und amateurhaft. Die wenigen Special-Effects sehen aus, als hätte sie ein 12jähriger an seinem Heimcomputer programmiert, die Story ist banal und nur schwer nachvollziehbar und völlig belanglos.
Zudem kommen absolut unfähige Schauspieler, die nicht spielen wie Amateure, sondern wie Laien, die Amateure imitieren. Mit den gezeigten Leistungen könnten die Darsteller nicht einmal in den Scripted-Reality-Soaps auf RTL überzeugen.
Noch schlechter ist da nur noch die Synchronisation, die stellenweise stark an Synchronarbeiten aus schlechten Pornos erinnert. Andererseits muss man aber auch den Einsatz der Sprecher loben, denn sie geben die Dialoge genau so wieder, wie die Darsteller sie im Original zum Besten geben. Da wirken sie nämlich – und das ist eine Leistung! – noch schlechter und gestellter als in der Synchronfassung.
Im Original erinnern die Dialoge an Schulungsfilme für den Englischunterricht. Es fehlen im Prinzip nur noch die Wiederholungen zum Nachsprechen.

Alles in allem ist der Film die reinste Folter und besitzt nahezu keinerlei Schauwerte.
Daran ändern auch die zahlreichen Einlagen mit nackten, sich windenden und liebkosenden Vampirfrauen nicht viel, zumal selbst diese Szenen einfach nur billig und gestellt wirken. Dazu kommt, dass in diesen Stellen die Synchronsprecher beweisen, dass sie doch nicht aus dem Pornobereich kommen, denn Stöhnen und Keuchen können sie noch schlechter als sprechen.

Wenn der Film wenigstens unfreiwillig komisch wäre, könnte er zumindest als Trash-Film durchgehen. Allerdings nimmt er sich viel zu ernst und nervt einfach nur.

Die Empfehlung auf dem Cover, der Film wäre für „Fans von Dracula, Blade oder 30 Days of Night“, kann nur ein schlechter Scherz sein.


Bild:

- Bildformat: 2,00:1 (16:9 Letterbox) in 1920x1080p/24 Auflösung
- Video-Codec: MPEG-4/AVC
- Extreme Unschärfe
- Farben verschwimmen und ziehen nach
- Unangenehmes Bildrauschen


Das Bild des Films ist schlicht und ergreifend mies. Grobes Filmkorn, das zusehends und permanent für ein unschönes Rauschen sorgt, ist dabei noch das kleinste Problem.
Das Bild ist über weite Strecken so unscharf, dass es schon in den Augen schmerzt. Das ist allerdings nur teilweise auf den Transfer zurückzuführen, denn die eingesetzten Stilmittel ruinieren den Film.
Die Haut wirkt wächsern, die Farben sind mal zu grell, dann wieder viel zu blass, und ständig ziehen sie nach, und hinterlassen einen richtig schmierigen Eindruck.
Dazu kommen stark überbeleuchtete Bilder und, und, und... Die Palette ließe sich beliebig fortführen. Natürlich sind einige dieser Mängel als Stilmittel anzusehen, allerdings stören sie ganz erheblich.

Zwar gibt es ein paar, ganz wenige, lichte Momente, in denen das Bild tatsächlich im oberen Mittelfeld ankommt und einen guten Eindruck hinterlässt, aber diese positiven Augenblicke halten sich stark in Grenzen.
Wenigstens hat der Streifen einen ganz akzeptablen Schwarzwert.
Das Bild ist dem Medium einfach nicht würdig und erreicht im Durchschnitt nicht einmal die Qualität einer guten DVD.


Ton:

- Deutsch DTS-HDM 5.1
- Englisch DTS-HDM 5.1

Wenigstens der Ton der Scheibe lässt nicht viel Anlass zur Klage. Zwar sind kaum Highlights zu hören, aber wenigstens auch keine sonderlichen Ausfälle. Raumklang gibt es hin und wieder auch noch zu hören, und in einigen wenigen Szenen wummern sogar ganz ordentliche Bässe.
Die miesen Dialoge bleiben ebenfalls stets klar verständlich – was man allerdings in diesem besonderen Fall nicht unbedingt als Vorteil werten sollte.


Extras:

- Cast and Crew Interviews (29:29 Minuten)
- Trailershow

Im Bonussektor befindet sich ein halbstündiges Feature, indem Cast und Crew etwas über sich, ihre Rollen und den Film erzählen. Leider sind keinerlei Untertitle für dieses Feature vorhanden, das, nebenbei bemerkt, recht unstrukturiert wirkt.


Fazit:

Qualitativ ist die Scheibe schlicht und ergreifend mies. Das Bild schmerzt wortwörtlich in den Augen, ist fast permanent unscharf und wirkt nicht nur billig, sondern schlichtweg amateurhaft. Da liefert manche hochskalierte DVD bessere Bilder ab.
Der Ton ist nicht weltbewegend, leistet sich aber andererseits auch keine groben Patzer. Hin und wieder ist sogar Raumklang zu hören und die Dialoge bleiben (unglücklicherweise) stets klar verständlich.
Das Beste ist noch das Interview-Feature, das allerdings ohne deutsche Untertitel auskommen muss, wodurch die geistigen Ergüsse der beteiligten dem fremdsprachlich Unbegabten erspart bleiben.

Der Film selbst ist ein 08/15 Vampirfilm, der weder Tiefgang noch eine vernünftige Story bietet. Von Charakterentwicklung kann ebenfalls kaum die Rede sein. Die Schauspieler sind unterirdisch schlecht und werden nur noch durch die miese Synchronisation unterboten.
Wenn es nun wenigstens einigermaßen gruselig oder blutig wäre, könnte man vielleicht als Hardcore-Vampirfan noch zugreifen. Da dies aber alles nicht der Fall ist, fällt es sehr schwer, hier eine auch nur ansatzweise interessierte Zielgruppe zu finden. (ms)


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