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Stirb langsam 5 - Ein guter Tag zum sterben

Gestartet: 26 Juni 2013 13:17 - 15 Antworten

#1
Geschrieben: 26 Juni 2013 13:17

Michael Speier

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Story: 5/10
Bildqualität: 9/10
Tonqualität: 10/10
Ausstattung: 9/10



Pünktlich zum 25jährigen Jubiläum legt Regisseur John Moore den fünften Teil des erfolgreichen 80er-Jahre-Action-Krachers Stirb langsam nach. Diesmal beschränkt sich John McClanes Wirkungsfeld allerdings nicht auf ein Hochhaus, einen Flugplatz oder überhaupt auf die Vereinigten Staaten. Nein, diesmal verlässt er die heimischen Gefilde, und macht stattdessen Russland unsicher. Aber: Wie viel Stirb langsam steckt in Ein guter Tag zum Sterben?


Story:

John McClanes (Bruce Willis) Sohn Jack (Jai Courtney „Jack Reacher“) steht in Russland vor Gericht, also macht der gute Vater sich auf, um seinem Sohnemann zur Seite zu stehen.
Kaum in Mütterchen Russland angekommen, wird John Zeuge, wie das Gerichtsgebäude in die Luft fliegt, und sein Sohn Jack mit dem ebenfalls vor Gericht stehenden Yuri Kamarov (Sebastian Koch) aus dem Gebäude flieht.
Und schon beginnt eine Verfolgungsjagd quer durch die Straßen Moskaus, wobei die McClanes eine Spur der Verwüstung hinter sich herziehen, die sich gewaschen hat. Jack arbeitet nämlich in Wahrheit für die CIA, doch als John das erkennt, ist es auch schon zu spät. Die Bösen Buben sind da und kassieren Vater und Sohn nebst Geisel ein...
Doch wo ein McClane sich zu helfen weiß, wissen zwei es erst Recht, und es folgen Feuergefechte, Zerstörungsorgien und Faustkämpfe. Schlag auf Schlag geht es weiter, bis sich im Finale dann das Laken hebt, und der tatsächliche Hintermann ans Licht tritt, rechtzeitig, um vom Vater-Sohn-Gespann einen Tritt in den Allerwertesten zu bekommen. Yippie-ya-Yeah!


Mit guten 100 Minuten Laufzeit ist der fünfte Teil der Reihe kürzer als all seine Vorgänger. Die hatten – im Gegensatz zu diesem hier – allerdings auch eine ausgefeilte, wendungsreiche Handlung. Die Storybeschreibung dieses letzten Ablegers ist im Vergleich ausgesprochen dünn. Dennoch entstehen kaum Längen und der Film kommt einer pausenlosen Achterbahnfahrt recht nahe. Bereits nach 20 Minuten beginnt eine Verfolgungsjagd, die in ihrer Brachialität für manch anderen Film schon den Höhepunkt dargestellt hätte. Hier ist sie allerdings nur die erste Rakete eines gewaltigen, nicht abreißen wollenden Actionfeuerwerks.
Leider bleiben Logik und Inhalt dabei ein wenig auf der Strecke, wie das bei actionüberladenen Filmen dieser Art leider häufig der Fall ist.
Allerdings: Mit Stirb langsam hat das alles nichts mehr zu tun! Zwar ist die Weiterentwicklung des Handlungsraums, der sich vom hermetisch abgeriegelten Hochhaus immer mehr erweiterte, nur konsequent, aber es geht so ziemlich alles verloren, was die Vorgänger so einzigartig machte.
War John McClane ursprünglich der „Falsche Mann zur falschen Zeit am am falschen Ort“, ist er inzwischen zu einer Art übermächtigem Superhelden mutiert, der zu keiner Zeit ernsthaft Gefahr läuft, den titelgebenden langsamen Tod zu erleiden – dafür ist sein Kultfaktor viel zu hoch. Statt in Deckung zu gehen steht er im dichtesten Bleiregen und feuert drauf los, was das Magazin hergibt. Auch von seinen menschlichen Schwächen, wie etwa seiner extremen Flugangst, ist nichts mehr übrig.
Die Einbeziehung seines Sohnes, der in den bisherigen Teilen keine allzu große Erwähnung wert war, hätte so viel Spielraum für Altersanspielungen gelassen, wie es schon bei Indiana Jones 4 der Fall war. Stattdessen ist der alte Bruce Willis deutlich fitter und ausdauernder als sein Sohnemann, der nicht nur jünger ist, sondern auch noch ein Top-Spion im Außendienst.
Dabei kauft man dem in die Jahre gekommenen Willis die ganzen Actionszenen zwar noch halbwegs ab, vergleicht man aber den Jungen McClane aus den ersten beiden Teilen – selbst im dritten Teil ist er leicht aus der Puste zu bringen – so ist es doch mehr als fraglich, wo er gerade im Alter diese körperlichen Reserven her hat.

Die Stirb-Langsam-Filme leben natürlich nicht zuletzt auch von ihren charismatischen Schurken, der in diesem Film nur mäßig überzeugend von Sebastian Koch dargestellt wird.
Waren Bruce Willis frühere Gegner Deutsche Terroristen, die von Amerikanern gespielt wurden, ist es hier ein Russe, der von einem Deutschen dargestellt wird. Der Russe als Feindbild ist zwar schön Retro, macht als Gegenspieler in diesem Fall aber nicht viel her.
Schon gar nicht, wenn man an frühere Gegner wie Jeremy Irons oder Alan Rickman zurückdenkt, deren übergroße Fußspuren Koch einfach nicht auszufüllen vermag.

Es wäre allerdings vermessen zu sagen, dass der Film schlecht ist. Das ist er nämlich nicht. Zumindest für Action-Fans dürfte diese rasante Achterbahnfahrt einen Blick wert sein. Dazwischen hat Bruce Willig genügend Zeit, um seine coolen Einzeiler zum Besten zu geben und allerlei McClaine-typische Aktionen zu starten. Popcornkino in Reinkultur.


Bild:

- Bildformat: 1,85:1 (16:9 Vollbild) in 1920x1080p/24 Auflösung
- Video-Codec: MPEG-4/AVC
- Satte Farben mit Hang zum Rötlich-Blauen
- Allgemein gute Schärfe
- Sehr guter Schwarzwert
- Permanentes, dezentes Filmkorn

Ganz allgemein macht der Fünfte Teil der Serie ein gutes Bild. Die Farben strahlen satt und bunt, wobei sie leicht ins rötlich-blaue abdriften, was zwar nicht mehr zu 100 Prozent natürlich aussieht, dafür aber gut zum Genre passt. Die Schärfe ist allgemein sehr gut, vor allem im Nahbereich. Visuell gibt es an dem Streifen nichts auszusetzen.


Ton:

- Deutsch DTS 5.1
- Englisch DTS-HDM 7.1
- Sehr satte Bässe
- Perfekte Abmischung von Sound, Score und Dialogen
- Gute Signalortung
- Stets gut verständliche Dialoge

Soundtechnisch lässt der Streifen das Heimkino richtig krachen. Das visuelle Adrenalinkino wird von der perfekt abgemischten Surroundspur noch zusätzlich verstärkt. Explosionen, Feuergefechte, Helikopter, ineinandercrashende Autos – all das ergibt eine Soundkulisse mit hervorragender Signalortung und einem tollen Raumgefühl. Die Dialoge bleiben dabei selbst im größten Tohuwabohu klar verständlich und der Soundtrack gliedert sich hervorragend ins Geschehen ein, während der Subwoofer das Kino noch so beben lässt.


Extras:

- Audiokommentar
- 7 Entfallene Szenen (14:29 Minuten)
- Die Entstehung von „Stirb Langsam – Ein guter Tag zum Sterben“ (1:00:24 Minuten)
- Autoverfolgungsjagd (26:15 Minuten)
- Vater und Sohn (08:00 Minuten)
- John McClane ist zurück (07:06 Minuten)
- Die neuen Schweinebacken (06:57 Minuten)
- Animierte Storyboards (11:36 Minuten)
- Storyboards
- Die visuellen Effekte (5:35 Minuten)
- Konzeptkunst
- Das Beste aus „Stirb Langsam“ (3:16 Minuten)
- Kinotrailer

Die Extras machen Laune und lassen kaum einen Wunsch offen. Neben dem sehr interessanten Audiokommentar mit Regisseur John Moore, der wie bei seinen Vorgängern auch mit deutschen Untertiteln auftrumpfen kann, gibt es noch ein Einstündiges Making-Of in mehreren Kapiteln, das die Entstehung des Films vom Storyboard bis hin zur Post-Production beleuchtet.


Fazit:

Mit diesem Titel bekommt der Endverbraucher ein astreines Topprodukt in die Hand, das keine Wünsche offen lässt. Audiovisuell ist Stirb Langsam – Ein guter Tag zum Sterben ein echtes Highlight. Die Farben strahlen satt und bunt, die Bilder sind überwiegend gestochen scharf und der Sound ist einfach nur bombastisch und perfekt abgemischt - So macht High-Definition Spaß. Auch der Bonus-Sektor ist vorbildlich. Neben einem aussagekräftigen Audiokommentar gibt es zahlreiche kleine und große Features, die einen noch tiefer in den Film eintauchen lassen und den Spaß an der Scheibe erheblich steigern.

Der Film selbst hat zwar mit der klassischen „Stirb-Langsam“ Franchise nicht mehr viel zu tun, ist aber erstklassiges Actionkino mit einer gehörigen Prise Humor und einem gut aufgelegten Bruce Willis.
Actionfans werden begeistert sein, denn sie bekommen neben der Kinoversion auch noch den Extended Cut geboten, der mehr als 6 Minuten neuer Szenen beinhaltet. 101 Minuten voller Explosionen und Zerstörung, die das Heimkino so richtig rocken lassen und dem Old-School-Actionfan Freudentränen in die Augen treiben. Das im Zuge dieser Verwüstungsorgie Handlung, Logik, Tiefgang und Überraschungsmomente leider auf der Strecke bleiben, ist angesichts der grandiosen Action gerade noch zu verschmerzen. (ms)
#2
Geschrieben: 26 Juni 2013 13:23

Sawasdee1983

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Gute geschriebene Review. Punktmäßig hab ich damals den Film als ich den im Kino gesehen hab identisch bewertet, ich fand die Verfolgungsjagd am Anfang zu lang und Bruce Willis (lag vielleicht auch an der Syncro) wirkte total lustlos. Jai Coutney dagegen machte seine Sache ordentlich, der FIlm an sich enttäuschte aber total. Die Sprüche wirkten nicht mehr cool sondern albern und gezwungen :(
MfG Pierre

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#3
Geschrieben: 26 Juni 2013 15:26

DaChuuch

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Gutes Review, allerdings kann ich die Bildbewertung mit 9 nicht nach vollziehen, da würde ich eher eine 6/10 geben. Denn nie ist das Bild wirklich scharf und fast nur körnig.

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#4
Geschrieben: 26 Juni 2013 15:39

Michael Speier

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Also nur 2 Punkte mehr als "Army of Darkness" ;)

Nein, das Bild ist genau so, wie es sein soll. Hier stört nicht mal das Filmkorn. Die Farben passen gut zum Genre, die Schärfe ist in einigen Szenen so phantastisch... fast schon plastisch. Denk mal an die Szene, wo der Politiker in der Sauna erwürgt wird! Besser gehts kaum!
#5
Geschrieben: 26 Juni 2013 15:56

Gast

ich kann 5/10 Storypunkte (eine andere Filmbewertung für den Film an sich, gibt es ja nicht) und deinem Fazit nicht verstehen.
Aus deinem Fazit müssten mehr Punkte herausgehen, auch wenns vielleicht nicht mehr richtiges Stirb langsam ist.
Ein Stirb nicht, und mach das spassig, ist zumindest eine gesunde 7.

Hab den Film noch nicht gesehen, werd mir meine eigene Meinung natürlich auch noch bilden.
#6
Geschrieben: 26 Juni 2013 16:02

Jason-X

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Also das Filmkorn fand ich auch nicht durchgehend dezent, kann aber sein, dass dies auf der kleinen Diagonale nicht so sehr auffällt...
Hätte wohlwollende 8 von 10 für das Bild (arg kritisch betrachtet aber eher 7 von 10)
und 9 von 10 für den Ton gegeben, da der englische 7.1 DTS HD MA Ton erkennbar präziser in der Durchzeichnung ist. Obendrein sind 2, 3 Dialoge nicht einwandfrei zu verstehen
#7
Geschrieben: 26 Juni 2013 16:04

Gast

Da die Story auf eine Briefmarke passt,gehen die 5 Punkte in Ordnung.Nur weil ein Film Storymässig schlecht abschneidet,kann der ja trotzdem gut sein.Immerhin wird die Geschichte bewertet und nicht der Film.Schlechte Story Bewertung heißt ja nicht schlechter Film......
#8
Geschrieben: 26 Juni 2013 16:06

Gast

naja..seh ich etwas anders: dann müsste es statt Story eine Filmbewertung geben. Die anderen Bewertungskriterien sind ja nur technische Aspekte.
#9
Geschrieben: 26 Juni 2013 16:10

Michael Speier

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Zitat:
Zitat von feivel
naja..seh ich etwas anders: dann müsste es statt Story eine Filmbewertung geben. Die anderen Bewertungskriterien sind ja nur technische Aspekte.

Sage ich schon seit Wochen. Die Story kann gut sein, obwohl der Film kacke ist. Und umgekehrt genauso.
Ich habe 5 Punkte gegeben, weil die Story echt dünn ist!
Actionkino ist es aber dennoch, nur eben auf niedrigem Niveau...
Geschrieben: 26 Juni 2013 16:11

Marcelinho1988

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Zitat:
Zitat von Schmusebacke
Da die Story auf eine Briefmarke passt,gehen die 5 Punkte in Ordnung.Nur weil ein Film Storymässig schlecht abschneidet,kann der ja trotzdem gut sein.Immerhin wird die Geschichte bewertet und nicht der Film.Schlechte Story Bewertung heißt ja nicht schlechter Film......

Das finde ich allerdings schon arg verwirrend, wenn die Story schlecht bewertet wird ist ergo auch der Film schlecht. Dafür ist doch die Review da oder? Das man eine Orientierung bekommt ob der Film gut ist und eben auch die technischen Qualitäten, sonst kann man die Punktewertung doch auch gleich weglassen...


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