Hallo erstmal, ich bin neu hier :)

Bevor ich eure geschätzte Hilfe zur Entscheidungsfindung eines neuen HD-Receivers in Anspruch nehme, möchte ich mich kurz vorstellen. Bei der Gelegenheit seht ihr auch gleich ein wenig, wo die Anforderungen dafür liegen.

Also ich heisse Tafelspitz, bin 36 Jahre alt, verheiratet und seit den frühen 90ern Heimkinobegeistert. Damals noch mit LaserDiscs und VCR ausgerüstet, machte ich im August 97 den Schritt zur DVD. Und nachdem nun der unsägliche Formatkampf endlich zugunsten der Blu-ray Disc ausgegangen ist, haben wir (Frau Tafelspitz und ich) uns vor ein paar Wochen eine PS3 gegönnt, um den edlen HD-Bildern fröhnen zu können. Unnötig zu sagen, dass wir beide absolut begeistert sind von der Bildqualität.

Nun zu der Sache mit dem Verstärker. Dienst tut bei uns ein beinahe schon als antiquarisch zu bezeichnender Yamaha DSP-A3090 aus der dunklen, fernen Zeit der Laserdisc. An Tonformaten kann der lediglich Dolby Digital, welches er via Digital in oder als AC3-Bitstream (von LDs) akzeptiert.
Ausserdem routet er nur Composite und S-Videosignale.
Im Zeitalter von HDMI und TrueHD ist das natürlich nicht mehr zeitgemäss. Deshalb hätten wir hier gerne für Ersatz gesorgt.

Hier mal unser aktuelles Equipment:

Verstärker: Yamaha DSP-A3090 (5.1 + Front effect)
Projektor: Sony VPL-VW50 (1920 x 1080p)
DVD/SACD-Player: Denon DVD-2930
Boxen: Eigenbau, 5.1 Konfiguration + Yamaha - Front-Effects
TEAC-Endstufe (für den Subwoofer)
Videorecorder: Panasonic VCR-irgendwas

Damit der Verstärker wieder zentrales Element für das Setup werden kann, wollen wir da also etwas aufrüsten. Ich habe mir mal 5 Modelle zusammengesucht, die in Frage kommen. Es sind dies:

Sony STR-DA5300ES
Yamaha RX-V1800
Yamaha RX-V3800
Denon AVR-2808
Denon AVR-3808

Natürlich sollte die Endstufe auch klanglich ein würdiger Nachfolger des 3090 werden. Ich glaube, bei allen gelisteten Modellen müsste ich mir diesbezüglich keine Sorgen machen. Nun weiss ich aber nicht so recht, was ich soll. Jedes Modell hat halt so seine Vor- und Nachteile.

Sony STR-DA5300ES
Vorteile: moderater Preis, 6 HDMI-Eingänge, passt wohl gut zu Projektor und PS3
Nachteile: kein geschalteter Netzanschluss

Yamaha RX-V1800
Vorteile: moderater Preis, passt gut zu bestehender Boxenkonfiguration (Front-Effects)
Nachteile: kein geschalteter Netzanschluss

Yamaha RX-V3800
Vorteile: passt gut zu bestehender Boxenkonfiguration (Front-Effects)
Nachteile: teuer, kein geschalteter Netzanschluss

Denon AVR-2808
Vorteile: moderater Preis, geschalteter Netzanschluss
Nachteile: nur 2 HDMI-Inputs, kein Denon-Link Anschluss

Denon AVR-3808
Vorteile: geschalteter Netzanschluss, Denon-Link, viele Features
Nachteile: relativ teuer

Zu meinen Anforderungen möchte ich sagen, dass ich Dinge wie USB-Anschluss und Internetradio nicht unbedingt brauche. Vieles davon geht ja auch mit der PS3.
Wichtig ist, dass die Bedienung auch ohne OSD gewährleistet ist, damit man nicht wegen jedem Mist den Projektor anwerfen muss, wenn man was einstellen will (Sendersuche z.B.). Zumindest von den Yamahas habe ich diesbezüglich nix gutes gehört.
Ausserdem wäre eine geschaltete Netzanschlussbuchse nett, da der TEAC-Verstärker für den Subwoofer so gleich mit ein- und ausgeschaltet werden kann.
Der grössere Denon hat einen Denon-Link Input, der sich gut für den Anschluss des SACD-Players anbietet. Somit würden die 6 Analogkabel wegfallen. Daneben bietet er viele Features, die ich vermutlich nicht brauchen werde. Dies würde den Aufpreis zum 2808 relativieren. Der kleinere hat allerdings nur 2 HDMI-Ins, was für mich ein KO-Argument ist. Ich will nicht zusätzlich mit einer HDMI-Box hantieren müssen.

Der Preis ist nicht in erster Linie ausschlaggebend, allerdings möchte ich natürlich nicht unbedingt viel mehr ausgeben für Features, die ich nicht brauche (Internetradio, USB z.B.)

Vielleicht kann jemand hier ja noch ein paar Argumente für/gegen ein oder mehrere Modelle anführen, die mich etwas weiterbringen?

Danke schonmal dafür.

Na gut, vielleicht muss ich meine Frage etwas umgestalten. Also...

Hat hier vielleicht jemand einen der Verstärker auf meiner Liste und mag etwas darüber berichten (Vor- und Nachteile)?

Hallo Familie Tafelspitz ;),
zuallererst einmal ganz herzlich willkommen im Forum. Deine Anfrage ist gar nicht so leicht zu beantworten - vielleicht auch deshalb weil man mit platten "Denon ist toll" Argumenten nicht richtig punkten kann :D ..

im Prinzip weisst du schon was du willst, aber ich möchte mir noch einige kleine Anmerkungen erlauben:

1) vergiss die geschaltete Netzbuchse, da kann man einen kleine Gleichstromverbraucher (meinetwegen auch ein Vorverstärker/Phonostufe/Soundprozessor) anschließen, aber bitte keine impulsbelastete Endstufensektion

2) Du solltest definitiv auf minimal 3, besser 4 HDMI Anschlüsse achten; eventuell wären auch zwei Ausgangsbuchsen kein Fehler

3) Du hast deine Anfrage meines Erachtens nach etwas unzulässig auf die typischen Japaner eingeschränkt ;) hier würde ich etwas offener herangehen ..

meine Kommentare sid jetzt aus dem hohlen Bauch, unterfüttert mit viel Erfahrung und bestimmt auch Vorurteilen, ganz persönlich und vollkommen wertfrei ..

Sehr wertbeständige A/V-Receiver bekommt man bei Rotel, spritziger als Denon und nicht so spitz wie Yamaha gibt es einige, die sich damit im audiophilen Himmel wähnen .. das funktioniert dann auch schon mit Dolby Digital und DTS - denn die neuen Modelle mit Unterstützung der HD-Tonformate kommen erst noch (meine erste Frage wäre auch, ob du noch 6 Monate überlebst, bevor du dir ausgerechnet im ersten Sommer der Blu-ray einen neuen Receiver kaufst).

Etwas ähnliches, aber preislich angenehmer und auch nicht ganz so massiv wie Rotel, wäre der Hersteller Cambridge - laut Insider-Informationen kommt definitiv noch dieses Jahr, man munkelt Spätsommer, ein A/V-Receiver mit ALLEM was dein Herz begehrt - und dazu mit einer ansprechenden, frischen und trotzdem sehr souveränem Klang.

Eher auf funktionaler Ebene mit den Japanern zu vrgleichen ist Marantz, bieten mit der x002 Serie gehobene Qualität und sehr feinen, satten Sound bei tadelloser Verarbeitung und Unterstützung der neuen HD-Formate zu einem angemessenen Preis; in meinen Augen IMMER eine Überlegung wert, da sie sich im Stereo Bereich deutlich von den Denon/Pioneer/Sony absetzen - meine persönliche Meinung.

Zu deinen Vorschlägen: da finde ich deine Anmerkungen richtig; wie gesagt würde ich mich von fehlender Ausgangsbuchse nicht schrecken lassen. Dann lieber knappe 100 Euro in eine wirklich gute geschaltete Netzleiste investieren.

Gruß thorsten
und viel viel Spaß! :D

Ich kann dir da leider nicht viel weiterhelfen, da ist etwas oberhalb meiner Geräteklasse :)

Allerdings soviel: Ich habe einen kleinen Denon (1706), klanglich machst du mit Denons sicher nichts falsch, ohne OSD ist man da allerdings auch aufgeschmissen.
Ich befürchte, moderne Receiver verlassen sich da viel zu sehr drauf. Hatte zuvor einen Sony STR-925 oder so (Baujahr 98), der hatte selber noch ein richtig gutes Display, aber zu der damaligen Zeit halt noch kein OSD.

HDMI-Anschlüsse kann man nie zuviel haben. 3 Eingänge sind m.E. Minimum, wenn man schon ein Gerät mit HDMI kauft. Schön wären auch 2 Ausgänge, leider bieten das die wenigsten Receiver an.

Vielen Dank für die Antworten matadoerle und magnus!

Ja, vielleicht bin ich in meiner Auswahl tatsächlich etwas Fernost-fixiert. Man vergisst manchmal , dass es auch noch anderes gibt :) Werde also die Rotels, Cambridgens und Marantzens mal auskundschaften. Vielleicht ist da ja wirklich noch ein Aha-Erlebnis verborgen.
Und nein, es muss auch nicht sofort sein. Ich hätte sowieso eher an Ende Jahr oder Anfang nächstes gedacht. Die finanziellen Ressourcen sind leider nicht unerschöpflich ;)

Wegen der geschalteten Netzsteckdose: unser aktueller Yamaha packt das problemlos (ich habe selbstverständlich vorher die Belastbarkeit abgeklärt) und es ist wirklich eine bequeme Methode, die Anlage mittels Fernbedienung komplett aus- bzw. einschalten zu können. Klar geht es zur Not auch mit einer Netzleiste, aber es sind halt diese Details, die den Zuckerguss auf einem Setup darstellen.
Andererseits fällt mir grad ein: gibt es nicht von Computerzubehörherstellern solche Netzleisten, die sich einschalten, wenn ein definierter angeschlossener Verbraucher "aufwacht"? Muss ich mal abklären...

Der grosse Denon wäre halt noch interessant wegen des Denon-Link-Anschlusses. Aber vermutlich interpretiere ich hier auch mehr rein, als wirklich dahinter ist. Aber ein kleines Digitalkabelchen statt sechs dicke analoge Strippen hat doch was für sich. Wenn es auch klanglich wohl nicht so den riesigen Unterschied machen wird.

Also, vielen Dank für die Gedankenanstösse, ich werde nochmals über die Bücher gehen.

Du meinst sicher eine Master-Slave-Steckdosenleiste, etwa in dieser Art:
http://www.reichelt.de/?;ACTION=3;LA=4;GROUP=D774;GROUPID=3401;ARTICLE=80027

Ich habe selbst "schon immer" den Subwoofer an der schaltbaren Steckdose des Receivers betrieben und hatte damit bislang keine Probleme.

Master-Slave-Steckdosen gehen auch; ich hätte halt immer bedenken, dass das durchschaltende System durch die Wechselbelastung beeinträchtigt wird .. ist vielleicht auch Haarspalterei :o der Hinweis mit dem Denon Link ist absolut gerechtfertigt, klanglich tendiert der Denon zum Marantz hin (und unser ChevChelios ist schon zufrieden damit ;)

Hi!

Der Denon-Link hat nichts mit Strom zu tun!
(Digitalübertragung von Player zu AVR!)

Andre

Hi Andre,
du hast vollkommen recht, der Denon Link zwischen Denon 2930 und potentiell Denon Receiver hat überhaupt nichts mit meiner Warnung zu tun; ich persönlich halte es für bedenklich, eine Endstufe (TEAC für Subwoofer- stark schwankende Last) an einem Receiver durchzuschleifen (Netzanschluss) .. weil ich eben Auswirkungen auf die Vor- und Endstufen des A/V-Receivers befürchte.
Ich kann und will das aber nicht beweisen oder beschwören; wenn es funktioniert und keiner sich beschwert, sind alle glücklich ;)

Hi!

Probiert habe ich das alles schon.
Ist vermeintlich geil.
Geiler isses aber, jede Maschine einzeln anzuwerfen.
Bis der blaue Player ON ist, hat man den Rest auch ON.

Grüße, Andre