Story:
6/10
Bildqualität: 8/10
Tonqualität: 7/10
Ausstattung: 3/10
Das Found-Footage-Fieber will und will nicht abreißen. Nachdem
Hexen (The Blair Witch Project), Dämonen (REC), Besessene
(Paranormal Activity), Aliens (Cloverfield) und sogar Superhelden
(Chronicle) bereits in diesem Stil verarbeitet wurden, schickt
Regisseur Sid Bennett nun ein Filmteam nach Afrika, und lässt dort
die Dinosaurier auf die Filmamateure mit ihren High Definition
Videokameras los. Jurassic Park trifft auf Blair Witch
Project!
Story:
In Afrika melden sich immer häufiger Augenzeugen, welche die
legendäre Mokele Mbunbe, eine afrikanische Version des Loch Ness
Monsters, gesehen haben wollen.
Also wird ein Filmteam unter der Leitung des Abenteurers und
Forschers Marchant (Richard Dillane) losgeschickt, um der Sache auf
den Grund zu gehen.
Auch Marachants Sohn Luke (Matt Kane), der seinem Vater, der ihn
häufig für seine Expeditionen links liegen lässt, nacheifert,
schleicht sich als blinder Passagier mit an Bord.
Kurz vor ihrer Ankunft wird das Flugzeug von riesigen Vögeln
angegriffen, die sie zum Absturz bringen.
Schon bald wird klar, dass an den Gerüchten um Mokele Mbunbe mehr
dran ist, als zunächst vermutet wurde, denn schon in der ersten
Nacht wird das Lager des Teams von kleinen Dinosauriern
angegriffen.
Nun wird aus der Expedition ein Kampf ums Überleben, denn zwischen
den Forschern und der Zivilisation liegt eine äußerst feindselige
Umgebung, in der haufenweise Urzeitmonster ihr Unwesen
treiben.
Schon der einfallsreiche Titel stellt unmissverständlich klar, dass
es sich bei dem vorliegenden Film um einen Found-Footage-Film mit
Dinosauriern handelt.
Erfreulicherweise hält der Film sich nicht, wie in diesem Genre
üblich, mit einer langen Vorgeschichte oder der Einführung der
handelnden Personen auf, sondern kommt relativ schnell zur Sache.
Die Urzeitmonster sind bereits nach wenigen Minuten erstmals zu
sehen, verschwinden allerdings auch genauso schnell wieder von der
Bildfläche.
Leider stellen die prähistorischen Wesen auch das größte Manko des
Streifens dar, der unter dem geringen Budget leidet. Die
Animationen wirken einfach nur unecht und künstlich, wodurch gerade
diese Szenen unfreiwillig komisch daherkommen.
Dabei ist der Film mit seiner Story und Atmosphäre alles andere als
schlecht.
So ziemlich alles, was an Klischeecharakteren gebraucht wird, ist
mit von der Partie: der grobschlächtige Abenteurer, sein
aufmüpfiger Sohn, eine strenge Ureinwohnerin die Bescheid weiß, ein
geld- und ruhmgieriger Antisympath.
Die laienhaften Darsteller schaffen es zwar nie, die gerade
vorherrschenden Emotionen richtig darzustellen, aber dafür ist die
Kameraführung mies genug, um diese schauspielerischen Fehltritte zu
überdecken.
In manchen Szenen stellt sich unweigerlich die Frage, warum gerade
jetzt irgendwer eine Kamera auf das Geschehen hält, anstatt sich
selbst aus der Gefahr zu bringen oder den anderen zu Hilfe zu
eilen. Genauso oft fragt man sich allerdings auch, wer da gerade
die Kamera hält, und wie ein bestimmter Winkel gerade zu den
filmenden Personen passt. Aber wenn man sich darüber nicht allzu
viele Gedanken macht, bekommt man für das Genre einen ungewöhnlich
spannenden Film geboten.
Andererseits lebt ein solcher Film nicht zuletzt von den
Schockeffekte und einer unheilvolle Atmosphäre, und Dinosaur
Project geizt mit beidem nicht.
Unterm Strich ist der Film ein kurzweiliger Abenteuertrip, der zwar
nichts besonderes, aber andererseits auch nicht besonders schlecht
ist.
Vor allem die Found-Footage-Idee in Kombination mit Dinosauriern
ist eine nette Abwechslung, zumal die aktuellen Zugpferde des
Genres im Allgemeinen immer von übernatürlich zufallenden Türen und
herunterfallenden Pfannen handeln, die von unbeweglichen
Überwachungskameras gefilmt werden und zum einschlafen anregen, bis
dann in den letzten fünf Minuten etwas wirklich sehenswertes
passiert. Da ist dieser Film doch deutlich spannender und
actionreicher.
Bild:
- Bildformat: 2.35:1 (16:9 Letterbox) in 1920x1080p/24
Auflösung
- Genreüblich starke Wackelkamera und gewollte
Qualitätsschwankungen
- Hohe Detailschärfe und natürliche Farben
Das Bild zeigt sich in einer, für diese Art von Film, erstaunlich
guten Qualität. Natürliche Farben, hohe Detailschärfe, keine
nennenswerten Fehler – mit Ausnahme der gewollten Stilmittel wie
Unschärfen während der Fokussierung der Kamera, dramaturgischen
Bildaussetzern und Artefakt Bildung bei Erschütterungen.
Ein recht akkurates Bild, dass es tatsächlich schafft, ein wenig
Authentizität zu vermitteln, vorausgesetzt man möchte sich darauf
einlassen.
Ton:
- Deutsch DTS-HDM 5.1
- Englisch DTS-HDM 5.1
- Frontlastige Abmischung
- Klar verständliche Dialoge
Der Ton der Scheibe kommt äußerst solide daher. Die Stimmen sind
stets klar verständlich, spielen sich allerdings ausschließlich im
vorderen Bereich ab, wodurch die Soundspur sehr frontlastig bleibt.
Ein paar Hintergrundgeräusche wie Regen und Rascheln, aber
ansonsten bleibt der Ton bis auf wenige Ausnahmen recht
unauffällig.
Der Subwoofer wird lediglich eingesetzt, um mit tiefen Basstönen
eine unangenehm bedrohliche Atmosphäre zu erschaffen und um
Schockmomente zu unterstreichen.
Extras:
- Making of (23:32 Minuten)
- Deutscher Trailer
- Originaltrailer
Neben dem obligatorischen Trailer befindet sich noch ein
informatives Making-of auf der Scheibe, das leider auf deutsche
Untertitel verzichtet, und somit nur englischsprachigen Zuschauern
wirklich etwas zu bieten hat.
Fazit:
Das Bild bleibt überwiegend positiv in Erinnerung, auch wenn die
Wackelkamera nicht jedermanns Geschmack sein dürfte.
Akustisch hält der Streifen sich bis auf wenige Ausnahmen zurück
und bleibt eher frontlastig und unauffällig.
Qualitativ bekommt der Zuschauer bei The Dinosaur Project einen gut
gemachten Found-Footage-Film in die Hand, der sich außer bei
gewollten und gezielt eingesetzten Filmfehlern keinerlei Patzer
erlaubt. Der Film bietet eine zwar vorhersehbare, aber dennoch
ansehnliche Mischung aus Abenteuer und Horror, und wenn man die
Logikfehler außer Acht lässt, kann man sich durchaus eine schöne
Zeit mit dem Film machen. Für Fans des Found-Footage-Stils durchaus
zu empfehlen, vor allem, weil er aus dem drögen und langweiligen
Einheitsbrei erfrischend heraussticht.