Hallo an alle,
lange habe ich nicht mehr aktiv im Forum geschrieben. Zeitlich war
es bei mir in letzter Zeit etwas knapp bemessen. Zudem musste mein
Hobby erstmal ein wenig nach hinten gestellt werden.
Nun aber mein Erfahrungsbericht mit meinem neuen Anamorphoten in
meinem Heimkino.
Ich habe versucht so gut ich kann die Thematik von Prismen und
Scalern hier unterzubringen um nicht zu extrem in die Fachliche und
komplizierte Ecke abzutrifften. Deshalb bitt nehmt ein wenig
Rücksicht wenn es nicht zu Fachtechnisch ist. Es sollte für einen
der noch nie etwas davon gehört hat eine kleine Einführung sein um
was es im Prinzip geht. Ich schreibe hier auch nur meine Erfahrung
nieder und bin offen für verbesserungen.
Zuerst mal sei gesagt das ich bei mir Zuhause einen JVC X3 Beamer
habe der von Werk aus eine eine Lens Memory Funktion hat. Da ich
eine 21:9 Leinwand besitze war es der einfachste weg die schwarzen
Balken bei Cinemascope Filmen weg zu bekommen und zwar per Lens
Memory auf zu Zoomen. Sicherlich der billigste weg das zu machen
aber auch nicht gerade Praktisch wenn der Film nicht immer das
Format beibehält wie z.B. bei The Dark Knight Rises wo der wechsel
zwischen Cinemascope und Imaxx Format bei den Städte aufnahmen
nervig ist. Dann steht das Bild schnell über der Leinwand und im
besten Fall spiegelt es sich in der Decke und anderen Gegenständen.
Zudem nutzt man bei einem Cinemascope Film nur etwa einen Bruchteil
des Panels.
Einfach erklärt bei einem 16:9 Full Film ( z.B. Avatar ) wird das
volle 16:9 Panel des Beamers genutzt. Das Panel zeigt dann 1920
Pixel in der Breite und 1080 Pixel in der Höhe.Wenn man einen
Cinemascope Film schaut werden durch die schwarzen Balken im Beamer
die Pixel oben und unten abgeschaltet oder nicht angesteuert.
Dadurch reduziert sich von Anfang an die Lichtleistung als auch die
genutzte Panel Auflösung.Der Film in Cinemascope Format hat dann
auf der Leinwand eine Auflösung von 1920 mal 800 Pixel. Somit ist
der Verlust allein durch die schwarzen Balken schon gegeben.
Wie kann man nun Abhilfe schaffen?
Es gab für mich mehrere Ansätze dem Problem her zu werden.
Zum einen gibt es sogenannte Scaler die verschiedenste
Einstellungen erlauben. So zum Beispiel gibt es von der Firma
Lumägen 3D Scaler die eine große Einstellung am Bild erlauben. Ab
Werk kann man verschiedenste Presents auswählen wie das
Eingespeiste Signal verarbeitet und in welchem Format weiter
geleitet werden soll. In einigen US Foren als auch auf Youtube habe
ich Videos über die Funktion und die Möglichkeiten gesehen wie man
mit so einem Scaler das Problem mit den verschiedenen Formaten der
Filme lösen kann.
Die Lösung ist an sich schon sehr gut. Egal wie das Format des
Films vorliegt, kann es durch den Scaler laufen und entsprechend
Angepasst werden.. Dabei gibt es verschiedene zoom als auch Streck
Funktionen. Das Problem an der Sache bleibt aber immer noch
bestehend. Da der Film nun passend auf die Leinwand gebracht wird
leidet die Qualtiät darunter da das Bild zugeschnitten und
gestreckt wird. Bei z.B. the Dark Knight würde man die unnötigen
Imax Aufnahmen beschneiden und sie würden beim auf Zoomen nicht
mehr über die 21:9 Leinwand gehen.Der Format Wechsel in einigen
Filmen ist meiner Meinung nach der größte Müll den ich je gesehen
habe. Und trotz dieser Lösung geht wieder Qualität verloren sowie
Auflösung.
Da es rein Rechnerisch nicht in voller Qualität auf die Leinwand
kommt ist also immer Verlust mit von der Partie. Da es trotz aller
Streck Funktion immer ein einfaches Problem bleibt. 16:9 Panel im
Beamer und 21:9 Leinwand.
Wie erinnern uns zu Anfangs der Vergleich mit 1920 x 800 und 16:9
Full Format Filme mit 1920 x 1080 Pixel.
Also schneiden die Scaler das Bild so zurecht das es durch
aufzoomen auf die 21:9 Leinwand passt.
Da diese Scaler eine gute Alternative zu Anamorphoten sind und
Preislich nur einen Bruchteil ausmachen ist es eine gute und
günstigere Alternative um Filme in voller Größe auf seine 21:9
Leinwand zu bekommen ohne mit schwarzen Balken in der Bildfläche
leben zu müssen. Und den Format Wechsel zu unterbinden. Sie haben
aber eher eine vorgeordnetere Funktion als das Bild anzupassen um
es dann per Beamer zu Zoomen. Da es nicht jeder Beamer an Board hat
das Bild zu Strecken oder umzustellen werden Scaler dem Beamer
vorgeschaltet um dies zu machen.
Jetzt kommen wir aber zum Hauptthema den Anamorphoten.
Es gibt verschiedene Anbieter von Anamorphoten. Zu nennen wären
Schneider Kreuznach, Phanamorph und Prismasonic um einige zu
nennen. Letztere habe ich näher in meine Auswahl genommen.
Nun auch bei den Anamorphten gibt es verschiedene Typen. Von Linsen
und auch Prisma Konstruktionen. Die teuersten Varianten sind Linsen
wie die von Schneider Kreuznach. Da diese in einem Preisbereich um
die 9000 Euro und mehr liegen. Die Herstellung der Linse ist extrem
aufwendig und deshalb und wegen der geringen Menge in der
Herstellung extrem teuer.Eine einfachere Lösung und auch kosten
günstiger ist die Verwendung von Prismen.
Dabei werden zwei geschliffene Glas Prismen in einem Gehäuse
untergebracht. Durch Verstellung der Glas Körper zueinander wird
die gewünschte Streck Funktion ermöglicht.
Doch halt einen Hacken hat die Sache dann noch.Die Anamorphoten
haben zusätzlich noch das Problem des Throw ( Wurf Faktors) also
der Entfernung des Lichtweges von der Optik zur Leinwand.
Das heisst folgendes:
Da wir ja einen Anamorphoten vor die Optik des Beamers stellen
verändern wir dadurch das Bild. Es ist schwierig zu beschreiben am
einfachsten ist es der Effekt zu beschreiben wie wenn man durch ein
Vergrößerungsglas schaut und es langsam anhebt. Man Vergrößert oder
verkleinert das den Zoom, genau dasselbe passiert mit dem Bild was
durch diese Optik gestrahlt wird.
Über den Faktor der bei jedem Hersteller angegeben wird kann man
anhand eines Kalkulators auf der Hersteller Website ausrechnen
welche Optik man mit welchem Faktor kaufen muss damit diese
Vergrößerung kompensiert wird. Meine Optik hat einen Faktor von 1-
1.35 einen höheren Faktor wählt man dann aus sofern man immer näher
Richtung Leinwand geht.
Wie funktioniert nun das ganze bei einem Cinemascope Film in der
Praxis?
Wir wissen ja das es bei diesen Filmen immer diese Schwarzen Balken
gibt.
Wenn man einen Beamer hat der das Bild vertikal Strecken kann wird
das Bild zur Mitte hin zusammen gestaucht. Sollte das der Beamer
nicht können muss man einen Scaler nutzen der dann diese Stauchung
macht.
Das ist der eigentliche Einsatz Zweck eines solchen Scalers.Wir
nutzen nun das volle 16:9 Panel unseres Beamers, das Format passt
aber nicht mehr da nun alle lange gesichter machen (
sprichwörtlich) das Format ist nun gestreckt auf die volle Leinwand
höhe.
Schiebt man nun den Anamorphoten vor die Linse des Beamers streckt
dieser das Bild wieder nach rechts und links auseinander. Dabei
bleibt die Höhe aber konstant gleich.
Das Ergebnis ist ein Cinemascope Film in voller Größe auf der 21:9
Leinwand und die Nutzung der vollen Panel Auflösung des
Beamers.
Zusätzlich schneidet der JVC X35 Beamer bei einem 16:9 Full Format
film wie Avatar oben und unten etwas vom Film ab.
Was mich aber nicht weiter stört da der gewinn an Bildfläche und
Helligkeit dem fehlenden Waldboden und Baumkronen
entschädigt.
Eine Optik vor der Linse OK, aber was gibt es außer der Entfernung
noch für Probleme?
Kissen Effekt :
Nun da es durch den Anamorphoten zu einer Streckung kommt. Wird
dadurch ein Kissen Effekt erzielt. Deshalb sagt man auch das bei
dem Einsatz solcher Optiken eine Curved screen Leinwand Sinn macht.
Da diese durch die Wölbung den Verzug kompensiert. Da es diese
Leinwände aber nur als Rahmen Leinwände gibt und ich eine
Motorische von der Decke habe muss ich etwas über den Rand gehen
damit es nicht zu stark sichtbar ist. Zum glück ist es in meiner
Konstellation sehr gering.
Chromatische Fehler :
Durch das strahlen von Licht durch ein Glas kann es an den Rändern
zu chromatischen Fehlern kommen. Einfaches Beispiel aus der Schule
man nimmt ein Glas Dreieck und lässt die Sonne darauf scheinen und
genießt ein schönes Farben spiel. Durch das Glas wird das Licht
gebrochen und in seine Farben aufgeteilt. So entstehen auch
übrigens Regenbögen nach einem Schauer mit anschließendem
Sonnenschein durch die Brechung der Sonnenstrahlen.
Anschaffungskosten :
Diese sind je nach Anforderung Enorm allein die Optiken sind extrem
Teuer.
Hinzu komme noch Spielereien wie Motorische Schlitten die je nach
Anbieter auch bei über 1900Euro liegen.
Wie habe ich es jetzt gelöst :
Da ich einen JVC X35 habe der verschiedene Anamorphot Presets ab
Werk hat. Ist es relativ bequem für mich mit der Optik zu arbeiten.
Ich stelle den Anamorphoten auf Wide ( das ist der Streck Modus)
und sage meinem Beamer Anamorphot Typ A. Dadurch drück er das Bild
in der Mitte zusammen und der Anamorphot streckt es dann bei voller
Panel nutzung meines Beamers auf meine Leinwand.
Da der Beamer zusätzlich noch Anamorphot Typ B hat streckt der
Beamer das Bild so zurecht das er trotz das mein Anamorphot im
Lichtweg bleibt ein vollwertiges 16:9 Bild auf der Leinwand
ankommt, so als ob sich keine Optik zwischen meinem Beamer und
Leinwand befinden würde.Im großen bin ich absolut zufrieden mit der
Lösung. Imaxx Formate lässt mein Beamer nicht durch bei Verwendung
der Modi und ich muss keinen teuren Scaler zwischen schalten.
Das beste ist es funktioniert auch bei 3D Inhalten und 3D Scaler
sind rar und extrem teuer. Und endlich kann ich Avatar, Star Wars
und Co. In voller Pracht und Lichtleistung auf meiner 21:9 Leinwand
genießen. Der Effekt ist Fantastisch die Auflösung genial und alles
in allem hat sich jeder Cent gelohnt.
Ich hoffe die Exkursion war nicht zu lang und ich konnte auch dem
Anfänger einen kleinen Einblick verschaffen.
Anbei noch die Bilder vom Anamorphoten dem Prismasonic P100 M und
dem Ergebnis :
Anhang
Anhang
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