Hi Leute!
Heute war ich aus Neugierde mal in dem Remake "Das Tagebuch der
Anne Frank" und das war mein Eindruck:
Anne Frank (Lea van Acken) verbringt ihre Kindheit mit ihrer
jüdischen Familie auf dem Land bis sie mit 12Jahren mit ihnen nach
Amsterdam zieht. Als 1942 erfahren, dass sie nicht mehr in ihre
Heimat können, weil die deutschen Truppen auf dem Vormarsch sind,
bekommen sie Hilfe von einem Hausbesitzer in Amsterdam, der Anne
mit ihrer Schwester und ihren Eltern und einer anderen Familie in
einem versteckten Teil eines Hauses versteckt. Dort feiert Anne
auch ihren 13. Geburtstag und erhält von ihrem Vater ein Tagebuch.
Da sie nun keine Freundinnen mehr hat nennt sie ihr Tagebuch fortan
Kitty und schreibt dort ihre Erlebnisse und intimsten Gedanken
nieder. Als dann 1943 der Krieg richtig fahrt aufnimmt beginnt das
Bangen um eine friedliche Zukunft immer mehr und keiner der
Einwohner weiß, welches Ende ihnen bevorsteht. Werden sie jemals
wieder frei sein können?
Der Film war für mich eine echte Überraschung und besticht vor
allem durch das Wechselspiel von Anne's Gedanken und Einträgen, die
sie in ihrem Tagebuch verewigt und dem unheimlichen, wie auch teil
claustrophobischen Flair in dem Hinterhaus während des Krieges.
Zudem gesellt sich dann auch noch viel Moral und auch
zwischenmenschliche Werte, gerade in Bezug auf den Judenhass der
Deutschen und dem jüdischen Lebensstil. Man fühlt förmlich mit Anne
Frank ständig mit und erlebt, wie die Zeit im Hinterhaus, sie immer
mehr prägen. 2-3 Situationen sind besonders beklemmend, sodass man
vor Spannung kaum wagt zu atmen. Das ganze wird vor allem durch
einen sehr emotionalen Soundtrack getragen und nicht zuletzt durch
die noch recht junge Hauptdarstellerin und auch der restliche Cast
passt sehr gut auf die jeweiligen Rollen.
Insgesammt ist diese deutsche Produktion von Hans Steinbichler in
nahezu allen Belangen sehr gut geworden. Zwar hätte man sich noch
ein wenig mehr Kriegszenen hier und da gewünscht, aber der Film
weiß trotz allem die gesamte Laufzeit zu unterhalten und sorgt
gegen Ende vor allem für viel Emotionalität. Jeder der gute
Kriegsdramen, ähnlich wie The Imitation Game zu schätzen weiß,
kommt hier voll auf seine Kosten, auch wenn vl. man an der ein oder
anderen Stelle noch etwas hätte nachlegen können. Von mir gibts
dafür 9/10P und dürfte jetzt schon ein Top10-Kandidat sein!