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Stand Up Guys

Gestartet: 24 Aug 2013 09:33 - 0 Antworten


Veröffentlichung:
23.08.2013
Laufzeit:
95 Minuten
Schauspieler:
Regisseur:
Produktion:
Kategorie:
Altersfreigabe:
#1
Geschrieben: 24 Aug 2013 09:33

Michael Speier

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Film: 8/10
Bild: 9/10
Tonqualität: 9/10
Extras: 4/10

Altstars, die gar nicht daran denken in Rente zu gehen, und stattdessen noch mal zeigen, dass sie es noch immer drauf haben, sieht man in der letzten Zeit häufiger. Während die Expendables und R.E.D. bereits große Erfolge waren und in die dritte, beziehungsweise zweite Runde gehen, bringt Regisseur Fisher Stevens keine altgedienten Actionstars, sondern die drei Charakterdarsteller Al Pacino, Christopher Walken und Alan Arkin wieder auf die Leinwand. Ob die Geschichte ebenso glückt wie die erfolgreichen Vorbilder, soll dieses Review klären.

Film:

Profikiller Val (A. Pacino) ist frisch aus dem Gefängnis entlassen worden und will gemeinsam mit seinem alten Kumpel Doc (C. Walken) einen drauf machen. Allerdings weiß er nicht, dass Doc den Auftrag hat, seinen besten Freund zu ermorden, da Val den einzigen Sohn von Gangsterboss Claphands (M. Margolis) getötet hat. Und wenn Doc seinen Freund nicht bis 10 Uhr am nächsten Morgen erschossen hat, so droht Claphands damit, Doc zu töten. Als Val das mitbekommt, denkt er nicht einmal daran, dem Unausweichlichen zu entgehen. Stattdessen zieht er mit Doc los, holt noch den alten Weggefährten Hirsch (A. Arkin) aus dem Heim, und macht aus dieser Letzten Nacht die Nacht seines Lebens. Dass das Alter dabei ein wenig im Weg steht, soll die drei Haudegen dabei nicht stören.
Regisseur Fisher Stevens hat mit Stand Up Guys eine erfrischende Komödie inszeniert, die mit einem tollen Soundtrack eine wundervoll warmherzige Geschichte über das Altern erzählt. Locker inszeniert, mit toller Kameraführung die an große Genreklassiker erinnert ist das Werk ein durchaus sehenswertes Stück Film.
Das Alter der Hauptdarsteller wird hemmungslos aufs Korn genommen. Da wird beispielsweise nicht in die Bank, sondern in die Apotheke eingebrochen, und die Beute sind begehrte (und zuzahlungspflichtige) Blutdruckmittel und Potenzpillen. Dabei braucht Stand Up Guys den Vergleich zu bekannteren Titeln mit ähnlicher Thematik wie beispielsweise RED keineswegs zu scheuen, sondern übertrifft diese in vielen Punkten sogar bei weitem. Zwar kommt die Action hier sehr kurz, ist quasi nicht vorhanden, dafür verfügt der Streifen aber über großartige Darsteller und fährt einen trockenen Humor der Extraklasse auf. Der größte Vorteil ist, dass die drei Hauptdarsteller sich – im Gegensatz zu den Altstars anderer Filme – nicht einfach in den Vordergrund stellen, sondern der Geschichte und ihren Figuren den Vortritt lassen. Diese kann sich dann auch vollends entwickeln. Die Geschichte bleibt in ihrem Erzähltempo zwar ein wenig langsam, passt sich damit aber den Protagonisten an.
Die drei Hauptdarsteller sind indessen auch der größte Glücksgriff. Al Pacino und Christopher Walken spielen gewohnt großartig, und auch Alan Arkin liefert eine astreine Performance ab. Dabei nutzen sie nie ihren Starstatus aus, wie es leider bei Bruce Willis immer häufiger der Fall ist, sondern spielen sich gegenseitig die Bälle zu, dass es das reinste Vergnügen ist. Ein bisschen Melancholisch ist das alles zwar schon, aber dafür auch wunderschön und – wie schon so häufig erwähnt – ausgesprochen komisch.


Bildqualität


- Bildformat: 2,40:1 (16:9 Letterbox) in 1920x1080p Auflösung

Das Bild ist gestochen scharf. Selbst in den Halbtotalen kann man jede einzelne Falte und jede graue Bartstoppel in den Gesichtern der Hauptdarsteller, jede strukturelle Begebenheit und jedes Staubkörnchen erkennen. Der Schwarzwert ist ebenfalls ganz hervorragend, und die Farben sind natürlich und lebensecht. Absolut großartig.


Tonqualität:

- Deutsch DTS-HD Master Audio 5.1
- Englisch DTS-HD Master Audio 5.1

Obwohl es sich bei dem Film genrebedingt nicht gerade um einen High-End-Soundlieferanten handelt, ist die Abmischung durchaus gefällig und fährt einige unerwartete Highlights auf. In der Disco hört man Stimmen, und auf den Straßen sind vorbeifahrende Fahrzeuge aus den Rearboxen wahrnehmbar. Der angenehm bluesige Soundtrack umweht die klaren Dialoge in einem perfekten Mix, und am Ende gibt es sogar ein kleinbisschen für den Subwoofer zu tun. Zwar, wie erwartet, keine Highlight-Tonspur, aber über den Erwartungen gut. Hier wurde jede sich bietende Gelegenheit genutzt.


Bonus:

- 8 Interviews
- Musikvideo: Jon Bon Jovi – Not running anymore
- B-Roll
- Trailer
- Trailershow
- BD-Live

Neben einer nichtssagenden B-Roll gibt es lediglich den Trailer, ein fetziges Musikvideo und acht Interviews. In den Interviews kommen sowohl die Hauptdarsteller, als auch der Regisseur, der Produzent und der Musiker Jon Bon Jovi zu Wort, und erzählen von ihren Rollen und den Beweggründen, den Film zu drehen. Deutsche Untertitel wären hier wirklich ein netter Zusatz gewesen, aber leider sucht man diese vergebens.


Fazit:

Technisch gesehen gehört Stand Up Guys alles andere als zum alten Eisen, sondern präsentiert sich in einem lupenreinen Bild mit ausgezeichneter Schärfe. Auch alle anderen Attribute stimmen, und es fehlt nur ganz wenig, um in der obersten Klasse mitzuspielen.
Auch der Ton, der genrebedingt keine großen Highlights bietet, fährt alles auf, was an den wenigen Möglichkeiten aufzufahren ist, und übertrifft damit ganz locker die Erwartungen.
Das Bonusmaterial ist hingegen etwas enttäuschend und hat als richtigen Mehrwert lediglich ein paar interessante Interviews im Gepäck – allerdings ohne deutsche Untertitel.
Der Film selbst ist ein geniales Gaunerstück mit grandiosen Schauspielern, einem unglaublich trockenen Humor und treffsicheren Gags, die in erster Linie auf das Alter der Darsteller abzielen. Das Ganze ist in eine nette und locker erzählte Story gepackt, und macht dabei von Anfang bis Ende Spaß. Ein großes Vergnügen für Freunde des trockenen Humors, und Fans der Darsteller greifen ohnehin zu. Ein bisschen wie RED, aber dann doch ganz erfrischend anders!


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