@hdtv
Dass Du Dich da mal nur nicht täuschst.
Erstens wird furchtbar viel geschrieben übere wieviel digitale
Auflösung wieviel analoger Auflösung entspricht und wenn du lange
genug suchst findest du sicher auch eine Tabelle, in der steht,
dass 35 mm gerade mal VHS entspricht. Man muss nur lange genug
suchen und die "richtige" Quelle finden.
Dass 35 mm Film gerade mal 2k entspricht wird hauptsächlich von
denen behauptet, die digital mit 2k arbeiten, oder 2k Equipment
verkaufen. Klar. Ist ja auch ein gutes Verkaufsargument: Kauf 2k,
und du hast 35 mm Qualität!
Würde ich MiniDV Videokameras verkaufen würde ich genau dasselbe
von MiniDV behaupten: hat 35 mm Kinofilmqualität. Also immer schön
im Hinterkopf behalten, wer wofür und warum spricht.
Unabhängigere Quellen (die nichts verkaufen wollen und auch nicht
ihr digitales Equipment rechtfertigen wollen) belegen, dass 35 mm
in seiner Essenz (vorallem Generation Null, also
Kameraoridinalnegativ und modernes Filmmaterial) durchaus schon 8k
Auflösung haben kann.
Dass Studios oftmals nur mit 2k arbeiten und da schon nichts
vernünftiges zustande bekommen liegt wie immer daran, dass sich
kaum ein Studio vom Originalnegativ bedient, sondern von einer
analog gezogenen Sicherheitskopie. Oft auch gerne in 3., 4., 5.
Generation.
Diese Sicherheitskopien - vornehmlich die aus den 80ern - sind
unter
kosteneffizienten Bedingungen gezogen worden. Nicht
gerade der Qualität förderlich. Aber in den 80ern hat man in der 35
mm Filmwelt einfach versucht "so preiswert und rationell wie
möglich" zu arbeiten.
Alle Zeichen standen damals auf "Rationalisierung". Weg mit allem,
was kostet. Wenn ich heute das Wort Rationalisierung höre, stehen
mir die Haare zu Berge, weil ich weiß und gesehen habe, wohin das
geführt hat.
Die Rationalisierung ist auch ein Grund warum Star Wars (E4) in der
Wiederaufführung von 1997 farblich so beschissen aussah und trotz
Restauration schlechter als der 10 Jahre früher als SW E4 gedrehte
und 1998(?) wiederaufgeführte Hitchcockstreifen "Vertigo".
Zweitens: Ein Scannen in 4k oder 8k und veröffentlichen in 1080
bringt durchaus etwas. Sehr viel sogar. Ich hab das schon mal
versucht zu erklären. Es kann mit der höheren Auflösung das Korn
besser eingefangen werden und dann (falls gewünscht) in höherer
Auflösung viel besser (wirkungsvoller) und mit geringeren
Schärfeverlusten entfernt werden
Drittens: Analoge Filme haben keinen 100%igen Bildstand. Das heißt
bei der Wiedergabe kommt es zu einem leichten Auf und Ab Wandern
des Bildes. Wenn die Negative sehr sehr alt sind (wie bei
Pinnocchio oder Dornröschen z.B.), dann kommt noch dazu, dass der
analoge Filmträger durch Alterung unregelmäßige Verwölbungen drin
hat.
Das Bild wabbelt und wackelt.
Um das auszugleichen müssen geometrische Korrekturen vorgenommen
werden. Und zwar digital. Und das ganze kostet Auflösung! Ist
genauso auflösungsverlustbehaftet wie eine Keystonekorrektur am
Beamer statt (besserem) Lensshift.
Wenn man das Original (den 35 mm Film) also mit 2k "anfaßt" (also
scant) und entwackelt und korrigiert, hat das entwackelte digitale
Ergebnis vielleicht - mit viel Glück noch 1,4k, eher weniger.
Schon alleine aus dem Grund ist es ratsam, immer mit höheren
Auflösungen zu scannen, als die Ausgabe erfolgt.
Das selbe gibt es in tausend anderen Bereichen genau so.
Nehmen wir Musikaufnahme. Es ist absolut sinnvoll, wenn das
digitale Mischpult intern mit 48 Bit oder 64 Bit arbeitet, auch
wenn die Ausgabe letztendlich "nur" auf 24 oder gar bloß 16 Bit
erfolgt, da im Mischpult die Daten verändert werden und die
Bearbeitung (genau wie eine Keystone Korrektur) Auflösung
kostet.
Es war also KEIN reiner Marketing-Gag, als in den Anfängen der 90er
MusikCDs herauskamen, auf denen es hieß, die wurden im Studio mit
20 oder 24 Bit gemastert, während "normale" Produktionen damals nur
mit 16 Bit gemastert wurden.
Der 8 Bit Vorsprung beim Mixdown und Mastering schlägt sich auch
dann nieder, wenn die Ausgabe in einem "kleineren" Format
geschieht.
Dass die Vorlage einen Qualitäts
vorsprung
vor dem endgültigen Produkt haben soll und
muss (damit das endgültige Produkt in
seinem "
kleinen Format" wirklich "as best
as possible" ist) gilt für Ton, Bild, Film, Video, Kino, Musik,
Hörspiel, Radio, Fernsehen, Fotoprints, Zeitungsdruck, usw.