Stellt euch vor es ist Krieg...nein diesmal ist es nicht so dass keiner hingeht sondern, dass eine Gruppe Menschen, die nie altern (im Film Kildren genannt), mehr oder weniger von zwei Großkonzernen (namentlich Rostock und Lautern) dafür benutzt wird, um Luftschlachten zu inszenieren um den Rest der Bevölkerung ruhig zu halten. Kurzum liegt in dem Film ein modernes Panem et circenses vor.
Da der grobe Rahmen damit, sicherlich ohnehin schon, bekannt ist, sollte auch der Protagonist Yuichi Kannami näher beleuchtet werden. Denn dieser wird zu Beginn des Films auf den Stützpunkt versetzt der den Handlungsort darstellt. Schon dort scheint Yuichi alles vertraut zu sein, zu vertraut. Bald darauf beginnt er eben diese Situation zu hinterfragen und kommt dabei zu einigen überraschenden Erkenntnissen die ihn, seine Vorgesetzte Suito Kusanagi und seine Vorgänger betreffen.
Genau an diese Erkenntnisse knüpft sich auch die tiefere Bedeutung des Films, denn für welche Ziele lebt man, wenn man nur im Gefecht sterben kann und wie oft wurden eben diese schon wiedergeboren ohne zu wissen, dass sie Gefangene in diesem Teufelskreis des Krieges sind. Diese und viele weitere Fragen stimmen einen nachdenklich auch bezüglich unserer Realität und ob wir nicht auch ohne zu wissen, Teil eines solchen Teufelskreises sind (ich würde etwa die Wirtschaft als solche sehen).
Aufgrund dieses inhaltlichen Anspruches sollte man sich den Film mehrmals anschauen und auch diszipliniert an einem Stück jeweils zu Ende schauen. Denn am Ende werdet ihr merken dass 5/5 Punkte eigentlich noch zu wenig sind für diese Art der Erzählung. Natürlich explodiert nicht soviel wie die Trailer vermuten lassen, doch die Herausforderung ist es wert.
Der Sound ist wie die Story grandios, die Hintergrundgeräusche klingen einwandfrei und für die Flugzeuggeräusche hat man mit Größen des George Lucas Skywalker Soundstudios zusammengearbeitet. Auch sonstige Umgebungsgeräusche wie das Öffnen und Schließen von Türen, Knarzen des Holzbodens und vieles mehr wurde hervorragend in den Film eingefügt. Für die musikalische Untermalung war Kenji Kawai zuständig. Dieser hat auch schon in anderen Filmen von Mamoru Oshii die Musik komponiert. Herausgekommen sind bewegende Stücke die vor wahlweise Ruhe, Spannung oder Melancholie versprühen.
Die Bildqualität ist auf höhe der Zeit und in 1080p, mir lag nur ein Röhrenfernseher vor, wahrscheinlich ebenso umwerfend.
Die Extras hingegen sind ein wenig spärlich. Einige Interviews und Trailer sind es dann auch schon gewesen. Die 3/5 Sterne sind durchaus objektiv, da ich im Grunde auch 5/5 vergeben könnte, da es mir auf die Extras sowieso nicht wirklich ankommt. Da jedoch einige unter euch gewisse Maßstäbe diesbezüglich pflegen sind es 3/5 geworden.
Das Steelbook ist meiner Meinung nach gelungen und ein Pluspunkt ist der abziehbare FSK Sticker.
Alles in allem ein empfehlenswerter Film für alle die keine Berührungsängste mit Animationsfilmen Marke Japan haben. Action zum Abschalten ist hier jedoch rar und genau das sollten eben bestimmte Personen wissen bevor sie vom Fehlkauf sprechen,
denn dies ist "The Sky Crawlers" auf keinen Fall.
bewertet am 04.05.11 um 22:53