Filmbewertungen von Teys

Takashi Miike bringt's mal wieder und liefert die wahrscheinlich bislang beste Videospielverfilmung ab. "Ace Attorney" ist eine beinahe 1:1 Verfilmung von einem Point&Click-Adventure (!), aber ein tatsächlich sehr spannendes Stück, welches vor allem deswegen so gut funktioniert, weil Miike sich vollstängig auf die Optik des Spiels einlässt. Die skurrilen Animefrisuren werden nahtlos übernommen, auch beim Verhalten der Figuren wird sich nicht darum geschert, dieses irgendwie in die Nähe von Realität zu bringen. Alles bleibt so überzeichnet wie eh und je und wer mal darauf achtet, was das Publikum im Gericht im Hintergrund so alles anstellt, wird noch einmal doppelt so oft vergnügt auflachen. Außerdem findet Miike immer wieder ganz tolle Bilder, um das Geschehen näher an den Zuschauer zu bringen - die Jenseitssequenzen in der Vision am Anfang seien da als Beispiel genannt. Und spannend ist das Ganze auch noch -durchgehend.

Einziger Wermutstropfen: Wer das zugrunde liegende Spiel schon kennt, wird keine einzige neue Wendung erleben. "Ace Attorney" ist eine dieser wenigen Verfilmungen, die sich wirklich in jedem Schritt an die Vorlage hält. Da kann man sich durchaus fragen, ob nicht etwas Mut zu neuen Ideen vielleicht doch besser gewesen wäre - aber auch das Konzept der 1:1-Übertragung hat gewiss seine Daseinsberechtigung.

Das Bild ist sehr ordentlich, scharf, farbenfroh, gut kontrastiert, am Ton kann man auch nicht meckern (wer zur deutschen Synchro greift, ist selbst schuld, da wird der Film doch unangenehm trashig). Als Extras gibt's Standart-Making-Of und Einblick in die Premiere.

Fazit: Miike beweist sich mal wieder als einer der interessantesten Regisseure unserer Zeit, indem er einfach mal so die beste bis dato gesehene Videospielverfilmung abliefert - ohne Angst vor zu viel Skurrilität und mit fast schon zu viel Respekt vor der Vorlage. Toll! 

Einer der traurigsten Filme aller Zeiten. Melvilles Résistance-Drama könnte nicht ferner von Heldenglorifizierung sein, wie man sie in einem solchen Film vermuten könnte. So düster die Optik des Films, so düster seine Story um eine kleine Widerstandsgruppe, die im Grunde in keinster Weise etwas gegen die deutsche Besatzung anrichten kann. Das Grauen des Krieges im Schatten wird in nervenzerrende, teils minutös genaue Einzelszenen konzentriert, beispielsweise wenn die Gruppe einen Verräter hinzurichten versucht. "Armee im Schatten" liegt wenig an Unterhaltung, dieser Film lebt vor allem von seiner fatalistischen Atmosphäre, in dem lediglich das bisschen Würde, was die Resistance-Leute zu bewahren versuchen, einen kleinen Hoffnungsschimmer bietet. Das Ende ist zu erwarten, aber nichtsdestotrotz erdrückend.

Die StudioCanal-Ausgabe ist gewohnt schick, das Bild glänzt mit toller Farbdarstellung und einem gelungenen Kontrast, auch wenn es schärfetechnisch altersbedingt ein wenig zu wünschen übrig lässt. Der Ton ist ebenso gelungen, als Extra gibt es eine umfangreiche Dokumentation zu der Geschichte der Résistance selbst sowie das obligatorische Booklet mit informativen Texten.

Fazit: Ein großartig düsterer Film des französischen Meisterregisseurs in einer technisch angemessenen und schicken Edition, die man jedem Fan von gut konstruierten und bodenständigen Thrillern ans Herz legen kann.