Filmbewertungen von markusmaier

Extreme Schärfe + Tolles Kunstkorn = Digital-Testosteron vom Feinsten

Leider bleibt die deutsche Tonspur WEIT hinter dem zurück, was dem "Epos" gerecht werden würde. Und ja, da bin ich jetzt Zicke und werte das richtig ab. :-P Das Korn: Ja das mag man, oder eben auch nicht - genau wie bei einem Laphroaig. Mir sagt es absolut zu. Auch beeindruckend: die Schwarzwerte in der Initialisierungsszene (Höhle/Wolf) Einziges Manko für mich persönlich: 50 Zoll sind zu klein. 

Eine fast rundum gelungene Veröffentlichung! Nie wurde die Gasflasche des Streitwagens im Kolosseum so brillant präsentiert ;-) Spaß beiseite: Eine echt gelungene Umsetzung. Die Grannen der Ähren im Intro extremst fein gezeichnet - vorbildlich! Meine alte DVD hat beim Bild einen vergleichsweise bösen Grauschleier. Manko, allerdings der "steinzeitlichen" Green-/Blue-Screen-Technik zur Jahrtausendwende geschuldet: die Speere beim Einlauf ins Kolosseum (Kapitel 15) haben beim Rundumschwenk starke Radiusschwankungen. (Dies gehört für _mich_ aber ebenso zur Folklore wie die Eingangs erwähnte Gasflasche, die glücklicherweise NICHT rausretuschiert wurde :-))
Der Ton: Ach, was soll ich nur sagen. Die deutsche Spur stimmt im Wesentlichen mit der DTS-Spur der DVD-Veröffentlichung überein. Möglich, dass das für dieses Format zur Referenz reichen kann. Wenn ich aber die englische Master Audio-Spur zum Vergleich heranziehe, dann wird deutlich, dass der deutsche Kunde mal wieder kräftig in den Popo getreten wird. Besonders deutlich wird das bei den abgeschossenen Pfeilen bei der Vorführung im Kolosseum (Richtig, das ist für mich DAS ultimative Gladiator-Kapitel). Deswegen schweren Herzens ein Punkt Abzug (ein Halber wäre mir lieber, aber das geht leider nicht) 

Ja, ich HASSE Nachkonvertierungen. Aber das Review von bluray-disc.de hat mir Mut gemacht, es zu "riskieren". Und Buff: Bis auf wenige Stellen ein rundum überzeugendes Erlebnis. Glasklare Bilder. Eine fantastische Bühne. Und trotzdem ist es da: Dieses Typische Disney-Feeling. Schwächste 3D-Umsetzung war an der Stelle Wasser/Himmel, aber da hätte es einer kompletten Neuzeichnung bedurft (und DAS wäre viel schlimmer gewesen). Fazit: In Sachen 3D alles Richtig gemacht und die kleinen Schwachstellen richtigerweise hingenommen.

Ganz besonders beeindruckte mich aber die (englische) Tonspur. James Earl Jones ("Mr. This is CNN") - haucht Mufasa eine Königlichkeit ein, wo die deutsche Synchronisation nicht mitkommen kann (dafür liebe ich das uralte "This is CNN" zu sehr - Sorry, Wolfgang Kühne). Der Tonfehler, der in der deutschen DTS-Spur bei der DVD-Erstveröffentlichung vorhanden war, ist weg, aber ich kann mich des Eindruckes nicht erwehren, dass der Ton nachträglich eingefügt wurde. Die Lautstärke passt nicht und auch sonst habe ich ein "komisches Gefühl". In US-Kinos habe ich immer erleben dürfen, dass die Sprache immer sehr leise ist, im Vergleich zu den Effekten/Musik - nicht hier (vielleicht eine UK-Anpassung?). Das Gewitter in der Mitte des Filmes ist ein leises subtiles Grollen, die Elefanten der Eröffnungssequenz bringen die Tieftöner ordentlich zum Arbeiten und die Gnu-Herde rennt Imposant durchs Wohnzimmer.

Extras: Noch keine gesehen. Deshalb keine Bewertung dafür.