Habe den Film letzten Samstag hier im Media Markt (CH) zufällig gesehen, hatte noch nichts davon gehört, fand aber den Titel und die Beschreibung recht vielversprechend. Klar, einerseits Katastrophenfilm, aber andererseits aus Korea - warum nicht, dachte ich mir, mal was anderes.
Nun, nachdem ich ihn gesehen habe, hmmm... was soll ich sagen. Der Anfang des Films machte seinem Namen alle Ehre, das kurze Intro und die Anfangsszene donnerten bildgewaltig und in wuchtigem DTS-HD-MA Sound daher.
"Das fängt ja schon mal gut an" dachte ich, und dass dann danach halt mal einige Dialoge und Beziehungs-Szenen kommen, ist ja an sich für dieses Genre nicht ungewöhnlich.
Jedoch, nach einiger Zeit hatte ich überhaupt nicht mehr das Gefühl, einen Katastrophenfilm zu schauen, hätte schon bald vergessen, dass es da eigentlich doch mal um Tsunamis gehen sollte, es kam mir dann irgendwann eher wie eine Beziehungskiste auf koreanisch vor.
Der Sound kam fast während dieser ganzen Zeit praktisch nur vom Center - auch wenn sich Szenen direkt am Meer oder Hafen abspielten, war aus den restlichen Lautsprechern höchstens ein sehr dezentes, ziemlich monotones Rauschen zu hören - dies aber immerhin kristallklar in DTS-HD-MA Deutsch. Und nein, meine Anlage gibt auch bei hoher Lautstärke kein hörbares Eigenrauschen von sich, falls sich das jetzt jemand fragen sollte ;-) Der potentiell hochwertige Soundtrack wurde hier wohl eher als Dialogtrack abgemischt, da wäre sicherlich mehr drin gewesen.
Immerhin gab es zwischendurch auch mal amüsante Szenen zum schmunzeln, aber eigentlich sollte es doch keine Seifenoper, sondern ein Film über Tsunamis sein???
Und tatsächlich, nach langem Warten tosen gigantische Wassermassen mit wuchtigem Sound daher - der geduldige Zuschauer wird doch noch belohnt. Spätestens dann merkt man wieder, dass auch die hinteren Lautsprecher des Heimkinos doch noch funktionieren, und die visuellen Effekte sind sogar sehr gut gemacht und sehen stimmig aus. Allerdings geht diese Stimmigkeit recht schnell wieder verloren, denn die real gedrehten Szenen passen teilweise überhaupt nicht zu den Effektszenen, was den Gesamteindruck leider erheblich mindert.
Unrealistisch? Ja, das darf ein Katastrophenfilm in gewissem Masse auch sein, solange es der Spannung und der Action dient, aber wenn es zu offensichtlich wird... na ja.
Meiner Meinung nach wäre für diesen Film ein Titel wie "Meine Güte, ein Tsunami lässt mich nicht heiraten" oder so passender gewesen. Dennoch sind einige Sachen auch sehr gut gemacht, und zumindest kann man auch während des eher langatmigen Teils doch noch ab und zu schmunzeln - insgesamt finde ich den Film also nicht unbedingt schlechter als z.B. Deep Impact oder The Day After Tomorrow, sondern eher eine Katastrophe mehr, einfach mal ein bisschen anders gemacht.
Aber vielleicht liegt es ja auch einfach nur daran, dass ich die koreanischen Untertitel am Anfang nicht lesen konnte...
bewertet am 26.04.10 um 22:20