Filmbewertungen von Keek

Fazit einer Erst-Sichtung:
Was für ein Film.....Hausu ist nicht wirklich in irgendeine Sparte einzuordnen.
Eine völlig abstruse Achterbahnfahrt mit surrealistischen Bildern, und ultraschnellen Schnitten.
Die Flut an Informationen sorgt gepaart mit dem Lesen der deutschen Untertitel manchmal für eine wirkliche Reizüberflutung.
Und doch hat der Film etwas. Ich habe ihn mit meiner Tochter geschaut und wir hatten beide nie das Bedürfnis mittendrin abzuschalten.
Wenn man sich drauf einlässt ein echtes Erlebnis.
Zum (verrückten) Inhalt gibt es genügend Beschreibungen.

Das Bild (4:3) fand ich angesichts des Alters (1977) ganz ok, der Ton (japanisch DD2.0) ist nicht wirklich zu bewerten.(was soll ich hier schreiben...klar und verständlich ?)

Extras sind bis auf Trailer leider nicht vorhanden. Ich weiß zugegebenermaßen nicht, ob es vernünftige Extras zu diesem "Experimentalfilm" gibt. Falls doch, wurde n dieser Stelle deutlich Potential verspielt.

Unter Strich ein sehr ungewöhnliches Machwerk, das nicht jedem gefallen dürfte. Wer sich jedoch darauf einlässt wird mit einem einzigartigen Erlebnis belohnt. 

So, nun hatte ich Gelegenheit den Film als Erst-Sichtung zu konsumieren. Quelle war die Blu-Ray Disc aus dem gerade erschienen Mediabook von Filmjuwelen. Da der Film altersbedingt lediglich eine 2.0 Tonspur besitzt, habe ich auf eine Sichtung im Heimkino verzichtet und stattdessen einen 55 Zoll Fernseher benutzt.

Ich muss zugeben, der Einstieg in den Film ist mir nicht ganz leicht gefallen. Die ersten 15-20 Minuten (Redaktionsalltag des Daily Express), in denen die Figuren eingeführt werden, haben sich für mich etwas gezogen.
Mit zunehmender Laufzeit nimmt die Geschichte jedoch deutlich an Fahrt auf und weiß den Zuschauer zu fesseln. Sehr schön zu sehen, was mit einem guten Drehbuch und ebensolchen Schauspielern auch bei einem kleinen Budget möglich ist. Gerade dieser Umstand führt dazu, dass die Katastrophe viel realistischer dargestellt wurde, als das heute bei CGI-Blockbustern der Fall wäre.

Und genau dieser Realismus, gepaart mit einer sehr dystopischen Darstellung der Ereignisse (interessant hier auch der Einsatz von Filtern am Anfang und Ende des Films) hat mich am Ende sehr nachdenklich zurückgelassen. Dort wo andere Katastrophenfilme den Fokus auf Action legen, wird hier eher der warnende Zeigefinger in Richtung Menschheit gehoben.

Die Einstufung FSK6 kann ich deshalb überhaupt nicht nachvollziehen. Harte oder gewalttätige Szenen fehlen zwar, ich bin mir jedoch sicher dass kleinere Kinder durchaus verängstigt würden. Ich kann mich in diesem Zusammenhang noch an eine Wiederholung des Hörspiels "Krieg der Welten" 1977 im WDR erinnern. Ich war damals acht Jahre alt und hatte ziemlich Schiss.

Das Bild liegt in HD (1920x1080p (2.35:1) @23,976 Hz) vor und ist hervorragend durch das British Film Institute National Archive aufgearbeitet worden. Es schien mir völlig frei von Verschmutzungen und altersbedingten Störungen wie Rauschen etc. zu sein. Allerdings vermute ich hier auch ein wenig den Einsatz von Filtern. Den Kontrast würde ich als sehr gut bezeichnen. Leider steht mir die (alte) DVD nicht zum Vergleich zur Verfügung.

Der Ton liegt als DTS HD MA 2.0 -Spur vor und bietet keinerlei Anlass zur Kritik. Die Dialoge sind klar verständlich.

Das Mediabook verfügt über ein sehr schönes und informatives 22-seitiges Booklet und beinhaltet eine Blu-Ray und eine DVD-Version des Films. Insgesamt hat Filmjuwelen hier ein ebensolches in einer tollen Verpackung vorgelegt. Der Preis knapp unter 20 € ist für ein Mediabook durchaus günstig. Eine "normale" Amaray ist bislang nicht erhältlich. 

Ich habe dieses Mediabook als Blindkauf erworben, da mich die Story irgendwie angemacht hat. Um es vorweg zu nehmen, ich wurde nicht enttäuscht.

Ja, der Film ist eine spanische Low Budget Produktion (4,8 Millionen US-Dollar). Aber das tut dem ganzen keinen Abbruch. Im Gegenteil, die düstere Grundstimmung zieht sich schwermütig und fesselnd durch den Film.

Ich kann es nur schwer beschreiben, aber das tolle Set (die düstere, verregnete und verfallene Ortschaft, sowie die trotz des geringen Budgets tollen Kostüme etc. haben mich während der Sichtung ziemlich gefangen genommen. Das Monster (den Meeresgott Dagon) sieht man außer einer kurzen Sequenz nicht,was aber mit den Vorlagen von Lovecraft einhergeht.

Das Bild ist sehr ordentlich, der Ton klar und verständlich. Da ich Dagon an meinem TV und nicht in meinem Heimkino geschaut habe, kann ich zur Räumlichkeit des Tons leider keine Angaben machen. Dafür müsste ich ihn noch einmal sehen.

Das Mediabook ist sehr schön gestaltet, einzig an Extras hätte es etwas mehr sein dürfen. Das ist für ein MB etwas dürftiger Standard. Da ist man von Premium-Publishern wie z.B. Anolis deutlich mehr gewohnt.

Für Fans nicht alltäglicher Horrorfilme auf jeden Fall ein Geheimtipp. 

Spannender SW-Krimi im Stil der alten Edgar-Wallace Filme. Die Story bietet immer wieder Wendungen, die Darsteller agieren gewohnt solide.

Die Bildqualität ist in der Tat etwas durchwachsen. Wie zuvor beschrieben finden sich immer wieder mal Bildfehler etc. Zudem könnte der Kontrast häufig etwas besser sein. Da habe ich schon deutlich bessere sw-Umsetzungen gesehen.

Der Ton liegt auf Grund des Alters des Films verständlicherweise nur in 2.0 vor, ist jedoch sehr klar und kräftig. Da gibt es nichts auszusetzen.

Als Extras gibt es einige Videoclips, die nichts mit dem Film selbst zu tun haben. Dem Film liegt ein schön gemachtes Booklet bei und das Ganze ist in einen schön gestalteten Pappschuber verpackt. Schade nur, dass dir Amaray kein Wendecover enthält und auf dem Cover der Flutschen drauf ist. Dies betrifft allerdings nicht den Pappschuber.

Über den Wert einer Veröffentlichung auf Bluray kann man angesichts des Bildtransfers vielleicht streiten, ich als absoluter Liebhaber der alten "Krimi-schinken" freue mich über jede Veröffentlichung dieser Art.