Schindlers Liste

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7. Mai 2013
Tja, selten fiel es mir so schwer ein Review zu schreiben wie bei diesem Film. Es geht um

Schindlers Liste

Es ist so schwer, weil der Film betroffen macht und verleitet emotional zu werden.

Oskar Schindler ist deutscher Fabrikant und will seine guten Kontakte nutzen um im besetzten Krakau eine Emailwarenfabrik zu eröffnen und "kriegsrelevante" Aufträge zu erledigen und somit endlich den Durchbruch zu schaffen, was ihm mit vorherigen Unternehmungen nicht gelungen war.

Er leiht sich über den Mittelsmann Itzak Stern Geld bei jüdischen Geschäftsleuten und zahlt Sie durch Waren aus der Fabrik aus. Schindler beschäftigt zudem nur Juden in seiner Fabrik, da diese billiger sind als polnische Arbeitskräfte. Dies macht sich Stern zu Nutze, der viele nicht qualifizierte Arbeiter mit entsprechenden Papieren ausstattet und so in die Fabrik als Arbeiter einschleust.

Der erste Wendepunkt im Film tritt ein, als das Judenghetto durch den SS-Hauptsturmführer Amon Göth liquidiert wird und die arbeitsfähigen Juden in das Arbeitslager Plaszov umgesiedelt werden. Schindler schafft es, dass seine Arbeiter weiterhin in seiner Firma arbeiten dürfen und er verschafft ihnen bessere Bedingungen.

Soviel zum Film ohne viel vorwegzunehmen (mehr dann später in den Spoilern).

Wieso macht dieser Film so betroffen? Weil er auf einer wahren Begebenheit beruht. Natürlich ist das Drehbuch nur angelehnt und nimmt sich einige dramaturgische "Verfeinerungen" raus, die so nicht stattgefunden haben (vor allem die Rolle von Stern erfährt im Film eine sehr große Aufwertung), aber er ist doch verdammt nah an der Wahrheit, so dass die Brutalität und die Gleichgültigkeit der Nationalsozialisten genauso rüber kommt wie ich es mir irgendwie auch vorgestellt habe. Nicht Fragen, Befehle befolgen. Die Art wie teilweise die Juden ohne jeden Grund erschossen wären verstört.

Die Musik ist an den Film angepasst und stimmt in jedem Moment, es gab auch den Oscar für John Williams (seinen 5. und bisher letzten bei 48 Nominierungen)

Der Film wurde teilweise an Originalschauplätzen gedreht. Die Wahl den Film in schwarz-weiß zu zeigen unterstreicht die Intention des Films. Dennoch wird im Film an 3 Stellen Farbe implementiert. Zum einen sind es 2 Szenen mit brennenden Kerzen zum Beginn und zum Ende des Films und vor allem das Mädchen mit dem roten Mantel, dass in der Entwicklung Schindlers eine zentrale Rolle spielt.

Spoiler:

Im Gedächtnis bleiben, wenn man an die sinnlose Brutalität der Nazis denkt vor allem die Szenen mit Amon Göth. Als er nach dem Aufstehen vom Balkon aus wahllos Arbeiter erschießt die ihm gerade vor die Flinte laufen.

Genauso wie die Szene beim Bau des Arbeitslager, als die jüdische Ingenieurin sagt, dass das Fundament fehlerhaft ist und der Bau irgendwann einstürzen würde. Er lässt Sie daraufhin erschießen um dann trotzdem das Gebäude nach Ihrer Meinung neu errichten zu lassen.

Ich finde es interessant wie die Wandlung des Oskar Schindler vom profitgierigen Fabrikant hin zum Wohltäter vollzogen wird. Sei es die Räumung des Ghettos mit dem ersten Auftreten des Mädchens mit dem roten Mantel und vor allem die Verbrennung der ausgegrabenen Leichen, bei dem dann die Rolle des Mädchens mit dem Mantel endgültig klar wird. Schindler kämpft für seine Arbeiter und auch für einige andere Juden.

Das Ende mit dem Auftritt der Schindlerjuden am Grab ist ein toller Abschluss des Films und bis gestern war ich mir nicht sicher wer der letzte am Grab ist (der die Rose auf das Grab legt), ich war versucht zwischen Liam Neeson und Spielberg selbst. Allerdings dürfte es wohl Neeson sein, der die Rolle so hervorragend gespielt hat.


Die schauspielerischen Leistungen im Film machen ihn sehr glaubwürdig. Er ist hervorragend gespielt und zeigt keine Schwächen. Neeson bekommt seine Wandlung genauso hervorragend hin wie Fiennes die Rolle als leicht schizophrener Göth...

Auf jeden Fall einer der bedeutendsten Filme in der heutigen Zeit. Ein Film den man gesehen haben muss.

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Kommentare

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Das Bild fand ich sehr gut, klar es hat nicht die Brillianz von anderen Filmen, aber das ist ja auch eher nicht so gewollt.

Und nein, hat er nicht. Wobei ich sagen muss, dass erste Mal habe ich ihn glaube ich mit 13/14 gesehen, und in meiner Erinnerung war er jetzt noch schlimmer, da man einfach mehr "drin" ist...mehr Zusammenhänge kennt, mehr selbst schon mal in Museen gesehen hat, etc.
VanWilder
07.05.2013 um 12:48
#2
Danke für die Rezension! Scheinbar hat der Film auch heute noch nichts von seinem Schrecken und seiner Betroffenmachen veloren.

Wie fandst du das Bild der Bluray?
BTTony
07.05.2013 um 11:08
von BTTony
#1

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