Das Marvel Cinematic Universe in chronologischer Reihenfolge erleben Teil 6: Iron Man 2



Nach seinem legendären „Ich bin Iron Man“-Moment am Ende des ersten Films ist Tony Stark jetzt DER Superstar der Welt. Er fliegt auf Partys, veräppelt Senatoren und lebt den Milliardärs-Traum – mit einer leichten Prise Größenwahn. Doch natürlich wäre das kein Superheldenfilm, wenn nicht gleich mehrere Probleme auf einmal auf ihn einstürzen würden:
- Sein Arc-Reaktor vergiftet ihn langsam, und er hat keine Ahnung, wie er das verhindern soll.
- Justin Hammer, ein schmieriger Waffenhändler, will ihm den Platz als Top-Rüstungshersteller streitig machen.
- Ivan Vanko aka Whiplash, ein grummeliger Russe mit elektrischen Peitschen, will sich an den Starks rächen, weil sein Vater (angeblich) von Tonys Vater betrogen wurde.
- SHIELD nervt ihn mit Geheimprojekten, darunter eine gewisse Black Widow.
Während Tony also mit seinem bevorstehenden Tod, politischen Intrigen und betrunkenen Geburtstagskämpfen in der eigenen Rüstung klarkommen muss, schmiedet Vanko mit Hammer im Hintergrund seinen eigenen Rüstungsplan. Das gipfelt in einem explosiven Showdown mit… Drohnen. Sehr vielen Drohnen.
Ach ja, und War Machine ist jetzt auch dabei, weil Rhodey einfach eine der Iron-Man-Rüstungen geklaut hat.
Während Iron Man 1 Tony als egozentrischen Playboy zeigte, der eine Läuterung durchmachte, zeigt Iron Man 2 einen Tony, der sein eigenes Verderben kommen sieht – und darauf mit noch mehr Arroganz reagiert. Seine Selbstzerstörung ist schwer mitanzusehen, aber RDJ spielt es so gut, dass man ihm trotzdem nie ganz böse sein kann.
Bevor sie mit Avengers zur richtigen Ikone wurde, hat Natasha Romanoff alias Black Widow hier ihr MCU-Debüt. Scarlett Johansson zeigt sofort, dass sie nicht nur eine „sekretärische Tarnung“ ist, sondern dass sie jedem Agenten (und jedem Iron Man) den Hintern versohlen kann. Ihre Kampfszene im Flur bleibt ein Highlight.
Terrence Howard ist weg, Don Cheadle ist da – und ehrlich gesagt, war das die richtige Entscheidung. Cheadle bringt mehr Charisma und Chemie mit RDJ mit. Und endlich wird War Machine eingeführt! „Du wolltest eine Rüstung? Hier hast du eine.“
Tony in einem Formel-1-Wagen? Whiplash, der mitten auf der Strecke Autos zerschneidet? Der Koffer-Rüstungsanzug? Diese Szene ist eines der coolsten Setpieces des Films und zeigt eindrucksvoll, warum Iron Man einer der stylishsten MCU-Helden ist.
Iron Man 2 hat eine Identitätskrise. Es will einerseits eine direkte Fortsetzung von Iron Man sein, aber gleichzeitig als riesige Werbekampagne für The Avengers dienen. SHIELD, Nick Fury, Black Widow, Hinweise auf Thors Hammer – es ist, als hätte Kevin Feige gesagt: „Packt einfach ALLES rein!“ Dadurch fühlt sich der Film manchmal mehr nach einer Checkliste als nach einer runden Story an.
Mickey Rourke sieht einschüchternd aus, spricht mit bedrohlichem russischen Akzent und hat definitiv eine beeindruckende Präsenz – aber dann? Statt ein richtiger Gegenspieler für Tony zu sein, wird er nach der ersten großen Konfrontation (Monaco) fast komplett ins Abseits gestellt und kommt erst im Finale wieder vor – nur um dann ziemlich unspektakulär besiegt zu werden. Peitschenroboter sind halt doch nicht die beste Kampfstrategie.
Sam Rockwell ist großartig, keine Frage. Aber sein Charakter ist… eine Lachnummer. Hammer ist ein Möchtegern-Tony, dem nichts so richtig gelingt. Das wäre ja an sich okay – aber als Hauptantagonist taugt er einfach nicht. Er ist mehr ein nerviger Sidekick als eine ernsthafte Bedrohung.
Iron Man 1 hatte zwar keinen bombastischen Showdown, aber zumindest war das Duell gegen Iron Monger persönlich und intensiv. Hier? Tony und Rhodey kämpfen gegen eine Horde seelenloser Drohnen, bevor Vanko für exakt 90 Sekunden in einem übergroßen Anzug auftaucht, um dann mit einem dämlichen „Du verlierst“ und einer Selbstzerstörung zu enden. Ähm… cool?
Nein, aber auch nicht wirklich gut. Der Film hat starke Momente: Tonys innerer Konflikt, Black Widows Einführung, die Monaco-Szene – aber es fühlt sich an, als würde Iron Man 2 versuchen, zu viel auf einmal zu erledigen. Statt sich auf eine tiefere Geschichte zu konzentrieren, stolpert der Film über seine eigene Agenda, um das MCU auszubauen.
Als Iron Man-Film? Meh.
Als zweistündiger Avengers-Teaser? Ganz okay.
Als Film, bei dem man ein paar coole Action-Szenen und RDJs Charme genießen kann? Solide.
⭐ Bewertung: 3 von 5 Arc-Reaktoren ⭐
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