Blog von TreyP

Als im DVD-Regal gegen Ende 2006/Anfang 2007 die ersten Blu-ray und HD-DVD Scheiben standen (damals schätzungsweise nicht mehr als ca. 10 Titel pro Format), dachte der ein oder andere sicher: „Was ist das denn“ oder: “Was soll ich denn damit“ und natürlich: „30 Euro für einen Film in einer blauen/roten Hülle? Geht’s noch?“ Mehr und mehr wurde den meisten Menschen bewusst: „Aha.. hochauflösende Filme – aber warum HD-DVD und Blu-ray? Wozu soll ich denn jetzt greifen?“ Sog. Blu-ray Player waren teuer, HD-DVD-Player ebenfalls. Und das neue Format oder die neuen Formate ließen sich nichteinmal auf DVD-Playern abspielen! „Kenn‘ ich nicht, brauch‘ ich nicht“, so dachten damals viele. Gut, als Filmfan und DVD-Enthusiast, wusste ich ungefähr, was da auf mich zukam – das Internet macht’s möglich. Allerdings gab es viele Menschen, die entweder interessiert waren, aber Angst hatten, auf das falsche Format zu setzten (wie ich zum Beispiel); oder mit der Fülle von Fachbegriffen und Technik, die zum anschauen nötig war, etwas überfordert waren und somit einfach keinen Bock mehr hatten, sich damit zu beschäftigen. Aber auch, die Information im „Fachmarkt“ war nicht immer ratsam. Einmal hörte ich wirklich, wie einem geschätzten Kunden der Unterschied zwischen 1080i und 1080p erklärt wurde: „Das ist im Prinzip das gleiche da sehen Sie keinen Unterschied. Ein 1080i-Gerät und der HD-DVD-Player reichen völlig für die Zukunft.“ Nun, wenn der freundliche Kundenberater mit „Zukunft“ den Zeitraum bis zum schicksalhaften März 2008 meinte, dann hatte er sicher Recht und man war mit HD-DVD bestens bedient. Gut, es konnte ja auch keiner Wissen, welches der beiden Formate überlebt. Dennoch gab es viel Unsicherheit der Kunden auf dem Mark für hochauflösendes Heimkino.

Auch der Formatkampf, der sich seit Einführung der beiden Formate HD-DVD und Blu-ray vollzog, war für den ein oder anderen sicher interessant zu verfolgen. Während meines Studiums dachte ich ab und an, es wäre vielleicht hilfreich, einen kleinen Leitfaden durch die hochauflösende Welt zu entwickeln. Es hieß zwar seit April 2008 Blu-ray only, aber es sind im Zusammenhang mit Blu-ray und HDTV viele Begriffe gefallen, welche man doch zusammenstellen könnte. Somit hatte ich die Idee für das Thema meiner Abschlussarbeit: Ich untersuchte das Thema Blu-ray Disc, genauer gesagt, die Entwicklung des Formates und die Markteinführung. Somit habe ich versucht, diese Arbeit in zwei Hälften zu zerlegen: zum einen beschreibe ich das Format aus technischer Sicht und zum anderen aus Marketing- und absatzwirtschaftlicher Sicht.

Auf der technischen Seite begann ich mit der Entwicklung optischer Speichermedien – von der CD zur DVD zur HD-DVD zur Blu-ray und der gesamten Konkurrenzprodukte, die nur kurz das Licht der Welt erblicken durften. Wenn man über Blu-ray und hochauflösendes Fernsehen schreibt, sollte man auch gleich noch ein paar medientechnische Grundlagen mit erwähnt haben. HDTV ist nicht gleich HDTV und somit beschäftigt sich ein Teil der Arbeit auch mit den Kernpunkten des hochauflösenden Fernsehens, z. b. wo genau Unterschiede zwischen 1080i und 1080p liegen. Der größte Teil der Arbeit sind aber die Eigenschaften und Besonderheiten des blauen Formates ansich. Wie wird ein Bild kodiert? Was passiert mit dem Ton? Welche Verfahren gibt es? Was ist BD-Live? Dies alles und noch mehr wird aus der technischen Sichtweise beschrieben.

Der zweite Teil der Studie, beschäftigt sich mit der Markteinführung der Blur-ray Disc. Hier wird u. a. der Formatkampf mit der HD-DVD untersucht. Aber auch die Entwicklung auf dem Heimkinomarkt, Werbemaßnahmen sowie Preisentwicklung und Absatzzahlen waren sehr interessante Punkte, die ich unbedingt mit aufnehmen wollte. Leider hat sich nach Abgabe der Arbeit ein weiterer Begriff durchgesetzt, den ich bis dahin nur kleine Aufmerksamkeit schenken konnte: 3D. Das Zusammenspiel von 3D und Blu-ray nimmt heute immer größere Formen an. Sogar so große, dass es mir den Anstoß zu einer weiteren Studie gab. Allerdings steht das noch in den Sternen. Und wir frühestens in einem halben Jahr in Angriff genommen.

Doch nachdem ich mit dieser Arbeit mein Studium zum Technischen Betriebswirt erfolgreich abschloss, setzte ich mit einem Verlag in Verbindung, um die Arbeit in ein Buch umzuwandeln. Nach nun über einem halben Jahr erscheint mein Buch „Entwicklung und Markeinführung der Blu-ray Disc“ im Handel. Und auch, wenn ich sich nicht jedes kleine Detail anschneiden ließ, hoffe ich doch, dass es dem einen oder anderen hilfreich zu Seite steht oder der reinen Informationsgewinnung dient. Insofern ist Blu-ray zum lesen vielleicht mal eine kleine Abwechslung um über die heißen Sommertage seinen Player zu schonen.

Und ja, der ein oder andere mag jetzt vielleicht denken: Eigenlob stinkt. Das mag ja sein, aber es ist auch verdammt geil ;)

 1. Amazon.de
2. Weltbild.de
3. Thalia.de

Dann bis zum nächsten Mal.

S.