Videoschnitt - MPEG Probleme beim Schnitt

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27. Februar 2009

Der “Otto-Normalverbraucher” hat diverse Videos auf seinem Rechner, häufig sind darunter auch MPEG Videos oder WMV / AVIs zu finden. Nun ist es aber so, dass MPEG kein Format ist, welches Schnittfähig ist – es ist mit das ungeeignetste Videoformat für den Schnitt von Videomaterialien. Es ist eigentlich als reines Ausgabeformat konzipiert – sprich für die endgültige Ausgabe auf DVD. ein weiteres Bearbeiten ist dann bei diesem Videomaterial (eigentlich) nicht mehr möglich.
Die Ursache: MPEG-2 ist ein verlustbehaftetes Videoformat, welches NICHT mit Vollbildern arbeitet (zumindest in der ursprünglichen Norm und Variante nicht. Für BluRays wurde dieses Profil aufgebrochen und die Norm erweitert). Um präzise und vernünftig schneiden zu können, sind aber Vollbilder nötig, um überhaupt jeden Timecode exakt ansteuern zu können.
Deshalb akzeptiert eine Software wie Avid Media Composer als Import MPEGs prinzipiell garnicht – es gibt keine direkte Möglichkeit, MPEG Material einzuladen – und das aus oben genanntem Grund. Was für viele dann nach “Schrott software, die nicht mal MPEGs nimmt” aussieht, ist nur ein zeichen dafür, dass es sich um Professionelle Schnittsoftware handelt.
Programme wie Adobe Premiere, oder auch Magix Video Deluxe, sind halt mehr auf “Normalanwender” ausgelegt, die von dem technischen Hintergrund bei MPEG (zusammengesetzte, errechnete Bilder basierend auf B,U und I-Frames) keine Ahnung haben und sich dafür auch nicht interessieren. Diese Programme ignorieren das Problem und erlauben dennoch, dass MPEG Material zu schneiden, allerdings mit Einschränkungen: Da es sich bei MPEG-2 Videos um B, U und I-Frames handelt, aber nur die I-Frames als vollständiges Bild vorliegen (B und U werden anhand Alghorythmen und Veränderungen zum letzten Bild errechnet) ist folglich auch nur an den I-Frames im Material ein exakter Schnitt möglich, da nur dieses Bild wirklich vollständig mit exaktem Timecode vorliegt. Die übrigen bilder davor und dahinter sind nur teilweise gespeichert, der Rest wird aus den Veränderungen zum vorherigen/nachfolgenden Bild errechnet.
Vielleicht kennst du das Phänomen bei DVD / Festplattenrekordern. Will man hier die Werbung rausschneiden und sucht die Stelle wo geschnitten werden soll und führt den Schnitt durhc, ist der tatsächliche Schnitt meistens etwas davor oder hinter der STelle, die man eigentlich ausgewählt hat. Den grund dafür kennst du jetzt – es kann nur an der nächstgelegenen I-Frame Stelle der Schnitt durchgeführt werden, denn andernfalls kämen unvollständige Bildinformationen heraus, wenn beispielsweise nach dem Schnitt erstmal 5 B und 4 U-Frames kämen, hat der Player kein Referenz I-Frame, folglich fehlen Bildinformationen.

Wie dem auch sei: als Grundregel ist somit zu wissen: MPEG-Formate sind eigentlich nicht für den Schnitt geeignet und sollten nur als Ausgabeformat genommen werden!

Quelle: http://blog.maaster.org

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Halbbilder sind hier etwas anderes, da bei SD PAL IMMER mit Halbbildern gearbeitet wird, da hier das Zeilensprungverfahren zum Einsatz kommt!
Bei MPEG-basierten Inhalten sind es aber keine Halbbilder, sondern B,U und I-Frames, welche nicht alle Bildinformationen enthalten, die ein Halbbild enthält.
Das Halbbild enthält ALLE Daten des Halbbildes zu 100%.
Ein MPEG B-Frame aber nur z.B. 60% der Bildinformation, die fehlenden 40% werden anhand des vorherigen I-Frames erzeugt. Somit gibt es KEINE vollständigen Halbbilder mit einer festen Timecode-Adresse, mit Ausnahme der I-Frames bei MPEG. Das sind die Frames, an denen dann geschnitten werden kann, da hier alle Bildinformationen vorhanden sind die nötig sind, um einen exakten Schnitt durchzuführen.
Maaster
11.03.2009 um 09:55
#2
Die SD-Pal-Camcorder haben sehr wohl auch Halbbilder aufgenommen - und davon ließ sich das Material sehr wohl in Schnittprogrammen verwenden - aber nur, wenn man das Material vorher nicht über die Kompression des Camcorders hinaus codiert hat.
MarSco
27.02.2009 um 17:56
von MarSco
#1

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