Wenn Wände weichen: Unsere Heimkino-Odyssee
28. Dezember 2011
Die endgültige Entscheidung für den Umbau des Wohnzimmers fiel im Frühjahr 2011. Nach einem längeren Hörtest-Marathon und ständigem Pendeln zwischen Wohnung und Fachgeschäft entschlossen wir uns für ein Wohnraumkino.
Leider lies sich das auf Grund der Wohnsituation im Wohnzimmer nicht so einfach realisieren. Und Brüllwürfel kamen für uns nicht in Frage. Daher musst unbedingt neuer Raum erschlossen werden. Den fanden wir dann im angrenzenden, ehemaligen Arbeitszimmer. Blöd nur, dass uns eine Wand im Weg war...
Das Gespräch mit einem Architekten brachte dann die Erkenntnis, dass die Wand nicht tragend war und daher entfernt werden konnte. Der Umbauwahnsinn erhielt dann seinen endgültigen Startschuss.
Zuerst machten wir uns daran die Höhe des geplanten Durchbruchs festzulegen und die Verteilerdose zu entfernen. Im zweiten Arbeitsschritt machten wir uns dann daran, die Wand von der Tapete zu entfernen, was dank Fließ-Tapete ein Kinderspiel war. Nachdem das Wohnzimmer und auch der benachbarte Raum von Möbeln und Tapete befreit war, ging es ans Abkleben der Türen. Erst dann konnten die ersten Steine fallen.
Nachdem die Durchbrucharbeiten abgeschlossen waren, ging es daran Schlitze für neue Steckdosen und Lautsprecherterminals zu stemmen. Ziel war es, möglichst wenig Kabel zu sehen. Daher wurde auch ein Internetanschluss Unterputz gelegt und auch der Fernsehanschluss versetzt.
Als die groben Arbeiten damit abgeschlossen waren, machten wir uns ans Verputzen der Schlitze und ans Formgeben des Durchbruchs. Mit Rigips und Dachlatten formten wir schlussendlich einen Bogen als Auflockerung des Ganzen und verputzten die gesamte Wand.
Nun ging es ans Tapezieren. Wir entschlossen uns für Glasfaser, da sie zum einen recht leicht zu verarbeiten ist, langlebig ist und mit einem Meter Breite wenig Nähte erkennen lässt.
Weiter ging es nun mit einem weiteren Highlight. Und zwar sollte die dem TV gegenüberliegende Wand, die nun durch den Durchbruch zu sehen war mit Verblendersteinen optisch ansprechend gestaltet werden. Wir entschieden uns für einen recht warmen, naturnahen Stein und so begann das Puzzle der anderen Art: Auf dem Boden legten wir die Reihen der Steine grob aus, um zu sehen, wie sie denn an der Wand aussehen würden. Anschließend entstand Stück für Stück eine völlig neue Wand und ein völlig neues Raumgefühl.
Nachdem die Steine an der Wand angebracht und verfugt waren, ging es ans Streichen. Wir entschieden, dass wir den Durchbruch farblich vom Rest des Raums absetzen wollten. Außerdem beschlossen wir einen umlaufenden, ca. 8cm breiten Streifen unterhalb der Decke Weiß zu streichen. (Bild weiter oben)
Als letzte Arbeit im Rahmen des dreiwöchigem Umbaus musste der alte nun völlig verkratzte Laminat ausgetauscht werden.
Schon vor den Umbauarbeiten war uns klar, dass wir kein fertiges Hifi-Möbel finden konnten, dass zum Einen unseren Ansprüchen an die Abmessungen gerecht wird und zum Anderen optisch zu unseren Möbeln passt. Daher war auch hier Eigeninitiative gefragt und so wurde Millimeter-Papier und Bleistift gezückt. Die Türen, Beschläge und Sockel bezogen wir vom Hersteller unserer Möbel. Die unbehandelten Fichte-Platten bezogen wir vom Baumarkt und schon konnte der Bau des Möbels beginnen. Als Richtlinie waren neben der Unterbringung der Technik und des großen Centers auch Stauraum für CDs, Anleitungen und Fernbedienungen vorgegeben. Daher planten wir zwei Türen und zwei Schubladen ein.
Im Endeffekt müssen wir auf jeden Fall sagen, dass sich der Umbau gelohnt hat. Das Wohnzimmer hat sich enorm verändert und durch das Auslagern des Esstischs und der Vitrine jede Menge Platz gewonnen, um ein Wohnraumkino zu integrieren. Die Surroundlautsprecher stehen nun im Durchbruch und haben genügend Luft nach hinten und befeuern so prima das Sofa vom Haupthörplatz. Nächstes Jahr sollen dann noch Heimkino-taugliche Zweisitzer ihren Platz bei uns finden.
Wir hoffen, ihr fandet es interessant. Über Kommentare und Anregungen freuen wir uns natürlich.
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