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Der Weg ins Ungewisse
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Man schreibe den 30.11.11. Morgens um 12 Uhr regen sich die Augen zum ersten Mal an diesem Tag. Ich drehe mich noch einmal im Bett herum, die Nacht war kurz. Im Halbwach-Stadium bekomme ich doch einen Blick um mich herum. Der kleine Raum begrüßt mich so, wie er mich gestern verabschiedet hat: Viele Bücher, Zwischendrin leere Kaffeetassen. Eine aufgerissene Packung voll Trüffel-Leckereien ragt tapfer von dem improvisierten Tisch empor. Es scheint, als ob ich diese Packung als Letztes angerührt habe.
Ein offenes Buch mit einer leeren Seite grinst mir entgegen. Ich weiss, was ich zu tun habe. Doch hier im Bett, ist es um längen schöner gerade...erst jetzt bemerke ich, dass mir kalt ist. Mein Körper erwacht so langsam aus der Schlafstarre und sendet mir erste Signale. Ich drehe mich also doch weg von meiner pinken Wand Richtung Zimmermitte, und mit einer kleinen Bewegung stelle ich den Ventilator auf die erste Stufe. Auf dem Stuhl in der Mitte des Zimmers platziert, hat das kleine Wundergerät den Raum innerhalb von 10 Minuten auf Normaltemperatur erwärmt.
Ich schlage die Decke auf und schale mich langsam aus dem Schlafgemach. Ein Blick nach rechts verrät mir: Es ist heller als gestern. Ich steige in meine Pantoffeln und betrachte die Kaffeemaschine gegenüber. Wie gern hätte ich jetzt einen Kaffee! Aber leider lässt mich meine Motivation im Stich. Vielleicht später.
Da stehe ich nun neben meinem Ventilator. Ich hebe meine Bein, um den Fuß in die warme Brise zu halten. Nach einer kleinen Weile begebe ich mich zu den Safari-Vorhängen. Ich habe Sie nach Ihren Farben getauft: Gelb, Orange, Braune längsstreifen. Erinnert mich immer an ein Bild aus einer Safari in Afrika, an Antilopen und Löwen.
Bereit, den Tag auch in meinem Zimmer endlich zu begrüssen, schiebe ich den Vorhang beiseite. Der Nebel hat sich mal wieder breit gemacht, und verschlingt den Großteil der von hier oben klein wirkenden Stadt. Ich öffne die Balkontür für einen ersten Temperaturabgleich mit meinem subjektiven Empfinden von Kälte. Ich betrachte das Geländer: Kein Frost zu sehen. Immerhin noch plus.
Ich trete wieder in mein Zimmer auf der Suche nach meinen Kippen. Ein bisschen wühlen zwischen dem Material auf dem Tisch bringt Sie zum Vorschein. Nachdem ich Zigarette und Feuerzeug in meiner Jogginghose gelagert habe, ärgert es mich doch, den Kaffee nicht aufgebrüht zu haben. Muss es eben ohne gehen.
Die Tür zum Balkon aufgemacht, die Zigarette angesteckt, atme ich zum ersten Mal an diesem Tag tief ein. Ich sehe ein paar Menschen unten laufen, für die der Tag schon eher angefangen hat. Sie sehen alle gerichtet aus und scheinen ein Ziel zu haben. Immerhin bewegen Sie sich.
Ich lasse den ersten Nikotinstoß entweichen und betrachte den Supermarkt an der Ecke des Blocks, wo ein reges Treiben an der Bushaltestelle stattfindet. Studentenzeit.
Ich kehre der Stadt den Rücken zu und lehne mich an mein Geländer. Ich habe mir oft anhören müssen, ich solle das nicht tun. Man könne dem Geländer nicht vertrauen, es sei doch so alt. Und hier vom 12. Stock wäre die Landung sicher ungesund. Mag sein, aber ich mache mir keine Gedanken um die Sicherheit. Nicht jetzt.
Ich werfe ein Blick durch das Fenster meines Zimmers, auf den von Material befallenen Tisch. "Tisch", wohlgemerkt. Er besitzt nur ein Tischbein, auf der anderen Seite wird er von einer 5-Schubladigen Kommode gestützt. Mein blauer Laptop scheint ein bisschen Staub angesetzt zu haben über Nacht. Was eine Plage, dieser Staub.
Erst jetzt realisiere ich, dass eine Vorlesung, die gerade stattfindet, großzügig auf meine Anwesenheit verzichtet. Ich verwerfe diesen Gedanken aber wieder. Das Material ruft. Den letzten Zug an der Zigarette genommen, klemme ich den Filter zwischen Daumen und Mittelfinger, und schnipse Sie in die Stadt herunter. Ich betrachte Ihren Flug, bis Sie in einem Gebüsch neben den Mülleimern landet. Ich schliesse die Balkontür und bemerke die angenehme Wärme, die sich um meinen Ventilator ausbreitet. An kalten Tagen wünsche ich mich in meine Heimat in Deutschland zurück. Dort hat man Heizungen. Hier hat man kleine Ventilatoren.
Ich ebne mir meinen Weg an dem Ventilator vorbei zu meinem Schreibtisch. Ein routinierter Griff an den Powerbutton lässt den grünen Startbildschirm meines Laptops hell aufleuchten. Ich räume ohne Sorgfalt ein bisschen Platz frei an meinem Tisch, indem ich den Großteil mit einer sanften Bewegung meines rechten Arms auf den Boden gleiten lasse.
Das Buch grinst mich immer noch an.
Ich rücke den Stuhl zurecht, nehme den Stift in die Hand, den mir meine Gastuniversität geschenkt hat. Vilniaus Universitetas, steht dort in goldener Zier. Ich lasse ihn zwischen meinen Finger kreisen.
"Parasykite apie savo seima"
Diese Sprache wirkt fremd und unterschiedlich im Gegensatz zu anderen Sprachen, die ich bisher gelernt habe. Ich denke, das macht Sie widerum auch interessant.
Ich setze den Stift an. Mein Tag beginnt.
Ein offenes Buch mit einer leeren Seite grinst mir entgegen. Ich weiss, was ich zu tun habe. Doch hier im Bett, ist es um längen schöner gerade...erst jetzt bemerke ich, dass mir kalt ist. Mein Körper erwacht so langsam aus der Schlafstarre und sendet mir erste Signale. Ich drehe mich also doch weg von meiner pinken Wand Richtung Zimmermitte, und mit einer kleinen Bewegung stelle ich den Ventilator auf die erste Stufe. Auf dem Stuhl in der Mitte des Zimmers platziert, hat das kleine Wundergerät den Raum innerhalb von 10 Minuten auf Normaltemperatur erwärmt.
Ich schlage die Decke auf und schale mich langsam aus dem Schlafgemach. Ein Blick nach rechts verrät mir: Es ist heller als gestern. Ich steige in meine Pantoffeln und betrachte die Kaffeemaschine gegenüber. Wie gern hätte ich jetzt einen Kaffee! Aber leider lässt mich meine Motivation im Stich. Vielleicht später.
Da stehe ich nun neben meinem Ventilator. Ich hebe meine Bein, um den Fuß in die warme Brise zu halten. Nach einer kleinen Weile begebe ich mich zu den Safari-Vorhängen. Ich habe Sie nach Ihren Farben getauft: Gelb, Orange, Braune längsstreifen. Erinnert mich immer an ein Bild aus einer Safari in Afrika, an Antilopen und Löwen.
Bereit, den Tag auch in meinem Zimmer endlich zu begrüssen, schiebe ich den Vorhang beiseite. Der Nebel hat sich mal wieder breit gemacht, und verschlingt den Großteil der von hier oben klein wirkenden Stadt. Ich öffne die Balkontür für einen ersten Temperaturabgleich mit meinem subjektiven Empfinden von Kälte. Ich betrachte das Geländer: Kein Frost zu sehen. Immerhin noch plus.
Ich trete wieder in mein Zimmer auf der Suche nach meinen Kippen. Ein bisschen wühlen zwischen dem Material auf dem Tisch bringt Sie zum Vorschein. Nachdem ich Zigarette und Feuerzeug in meiner Jogginghose gelagert habe, ärgert es mich doch, den Kaffee nicht aufgebrüht zu haben. Muss es eben ohne gehen.
Die Tür zum Balkon aufgemacht, die Zigarette angesteckt, atme ich zum ersten Mal an diesem Tag tief ein. Ich sehe ein paar Menschen unten laufen, für die der Tag schon eher angefangen hat. Sie sehen alle gerichtet aus und scheinen ein Ziel zu haben. Immerhin bewegen Sie sich.
Ich lasse den ersten Nikotinstoß entweichen und betrachte den Supermarkt an der Ecke des Blocks, wo ein reges Treiben an der Bushaltestelle stattfindet. Studentenzeit.
Ich kehre der Stadt den Rücken zu und lehne mich an mein Geländer. Ich habe mir oft anhören müssen, ich solle das nicht tun. Man könne dem Geländer nicht vertrauen, es sei doch so alt. Und hier vom 12. Stock wäre die Landung sicher ungesund. Mag sein, aber ich mache mir keine Gedanken um die Sicherheit. Nicht jetzt.
Ich werfe ein Blick durch das Fenster meines Zimmers, auf den von Material befallenen Tisch. "Tisch", wohlgemerkt. Er besitzt nur ein Tischbein, auf der anderen Seite wird er von einer 5-Schubladigen Kommode gestützt. Mein blauer Laptop scheint ein bisschen Staub angesetzt zu haben über Nacht. Was eine Plage, dieser Staub.
Erst jetzt realisiere ich, dass eine Vorlesung, die gerade stattfindet, großzügig auf meine Anwesenheit verzichtet. Ich verwerfe diesen Gedanken aber wieder. Das Material ruft. Den letzten Zug an der Zigarette genommen, klemme ich den Filter zwischen Daumen und Mittelfinger, und schnipse Sie in die Stadt herunter. Ich betrachte Ihren Flug, bis Sie in einem Gebüsch neben den Mülleimern landet. Ich schliesse die Balkontür und bemerke die angenehme Wärme, die sich um meinen Ventilator ausbreitet. An kalten Tagen wünsche ich mich in meine Heimat in Deutschland zurück. Dort hat man Heizungen. Hier hat man kleine Ventilatoren.
Ich ebne mir meinen Weg an dem Ventilator vorbei zu meinem Schreibtisch. Ein routinierter Griff an den Powerbutton lässt den grünen Startbildschirm meines Laptops hell aufleuchten. Ich räume ohne Sorgfalt ein bisschen Platz frei an meinem Tisch, indem ich den Großteil mit einer sanften Bewegung meines rechten Arms auf den Boden gleiten lasse.
Das Buch grinst mich immer noch an.
Ich rücke den Stuhl zurecht, nehme den Stift in die Hand, den mir meine Gastuniversität geschenkt hat. Vilniaus Universitetas, steht dort in goldener Zier. Ich lasse ihn zwischen meinen Finger kreisen.
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