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Als bekannt wurde, dass Ben Affleck der neue Batman sein wird, gab es sehr viele Stimmen, die ihm das nicht zutrauten. Zu viele hatten noch die letzte Comicverfilmung mit ihm im Kopf: „Daredevil“. Dieser wurde von den Kritikern zerrissen. Aber sind wir mal ehrlich: Bei Daredevil lag es nicht an Mr. Affleck selbst, sondern am Drehbuch.
Die Kritiker zur aktuellen Besetzung haben, wie so oft, übersehen, dass Ben Affleck mittlerweile viele erfolgreiche Filme abgedreht hat und sogar schon als Regisseur einen Oscar gewann.
Leider hat Batman v Superman: Dawn of Justice durch diese Kritiker im Vorfeld einen schweren Stand, obwohl der Film noch nicht einmal zu sehen war. Aber durch die sozialen Medien ist es heutzutage einfach, seine Meinung kundzutun und sich von anderen beeinflussen zu lassen. Genau dadurch haben viele verlernt, sich eine eigene Meinung zu bilden. Und diese geben die negativen Stimmen einfach weiter. So machen die negativen Stimmen die Runde und der Film hat eigentlich schon verloren bevor er überhaupt in die Kinos kommt.
Wie oft kam es schon vor, dass die Schauspielerauswahl im Vorfeld bemängelt wurde. Michael Keaton - Batman. Heath Ledger - Joker. Daniel Craig - James Bond. Um ein paar nennen.
Und alle haben die Zuschauer eines Besseren belehrt.
Auch kam die Frage auf, warum denn schon wieder ein neuer Batman-Darsteller? Christian Bale war für viele die Traumbesetzung. Hier muss man beachten, dass die Nolan-Trilogie nicht im selben Kosmos spielt als Man of Steel und Batman v Superman. Auch hatte der Bale-Batman nach The Dark Knight Rises mit seinem Alter Ego abgeschlossen und ist nur noch als Bruce Wayne mit seiner Catwoman unterwegs. Zudem hatte Christian Bale kein Interesse mehr, noch einmal Batman zu verkörpern.
In Batman v Superman ist Batman ein über 45-Jähriger, trauriger, einsamer Mann der versucht, die Leere in ihm zu füllen. Als Geschäftsmann und Playboy sowie als Batman. Er ist brutal und nimmt keine Rücksicht auf Verluste.
Ein sehr treffender Satz kam von Alfred „Um jung zu sterben, sind Sie mittlerweile zu alt!“.
Da Zack Snyder bekennender Comicfan ist, möchte er natürlich den Zuschauern einen Film präsentieren der möglichst nah an den Vorlagen ist. Und das schafft er fast durchgehend. Der Film an sich ist voll mit Anspielungen auf die Comics. Die eine Hälfte der Zuschauer, die die Comics kennt, hat Spaß daran die unterschiedlichen Passagen zu erkennen und zuordnen zu können. Hier machen die unterschiedlichen Einspieler, Szenen und Traumsequenzen wirklich Sinn. Für Nicht-Comic-Kenner gibt es dadurch viele Stellen, die nicht verstanden werden. Und daher wirkt für diese der Film überladen und ohne Struktur.
Daher spaltet der Film auch die Zuschauergemeinde. Was wirklich schade ist. Denn ich traue es keinem anderen Regisseur zu, einen Film so nahe an den Comics umzusetzen. Zack Snyder lässt den Figuren Zeit, sich zu entwickeln. Neben Düsternis und harter Action, schlägt der Film oft ruhigere Töne an, in denen das Leitbild, ein Frauenname, unsere Helden verletzlich und manipuliert zeigt, und sie als Gegner sowie vereint in den Kampf ziehen lässt. Diese komplexere Storyline ist anders als man sie von anderen Comicverfilmungen kennt. Auch das wird viele Zuschauer negativ beeinflussen. Sind die meisten doch auf reine Action aus. Diese Erwartung wird zum Ende hin, in dem die unterschiedlichen Erzählebenen der Charaktere zusammen geführt werden, in einem fulminanten Finale erfüllt.
Aber keine Angst, an Action mangelt es wirklich nicht. Man kann in den 152 Minuten Laufzeit beides sehr gut unterbringen. Am Ende gibt es einen Kampf mit einem gottgleichen Wesen, einem Menschen mit Technik und eine Amazone mit speziellen Kräften gegen ein gezüchtetes Wesen, das aus Hass und Kräften ähnlich wie Superman besteht. Wenn das nicht rumst. Was dann?
Kommen wir nun zu den Schauspielern:
Ben Affleck überzeugt als gealteter Bruce Wayne und Batman und ich freue mich, mehr von ihm zu sehen.
Henry Cavill zeigt Supermans verletzliche Seite und seine Zweifel. Endlich auch mal ein Superman der die Muskeln hat die man erwartet. Und er spielt Clark Kent mehr wie ein ernstzunehmender Journalist, nicht wie bei Reeves damals als eher trotteligen Schreiberling.
Gal Gadot spielt ihre Rolle sehr nah an den Comics. Viele kritische Stimmen in DE bemängeln, dass Wonder Woman niemand kennt. Aus Sicht der Macher des Films stimmt das so nicht. In den Staaten ist Wonder Woman ähnlich bekannt wie Captain America. Ein bisschen negativ ist mir die Art von Jesse Eisenberg aufgestoßen, wie er Lex Luthor darstellt. Er wirkt eher wie der durchgeknallte Joker. Und nicht wie der berechnende, kühle Lex den man aus den Comics kennt. Da er am Ende des Filmes seine Glatze bekommt bin ich aber zuversichtlich, dass sich das noch entwickelt.
Nach aktuellen Informationen wird die Heimkinoauswertung knapp 30 Minuten länger dauern. Ich hoffe, dass dadurch auch die Nicht-Comic-Kenner mehr verstehen werden.
Fazit:
Er hat die schlechten Kritiken wahrlich nicht verdient. Der Film ist von einem Comicfan für Comicfans. Alles andere würde nicht funktionieren. Für alle Zweifler. Geht ins Kino und bildet euch euer eigenes Bild. Kaum ein Kritiker kann Filme so bewerten wie ihr selbst.
Wertung: 92% von 100%
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