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Blulife im Interview mit André Holland, welcher Dr. Algernon Edwards in „The Knick“ spielt

 
6 Bewertung(en) mit ø 4,83 Punkte
17.09.2015
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Hallo André, wie bist du zu der Rolle gekommen? Nun als mein Agent mir die Rolle schickte, war ich gerade in Lissabon/Portugal. Ich habe mir das Skript durchgelesen und es hat mir sofort gefallen. Mein Agent sagte du musst unbedingt sofort ein Audition-Tape schicken, aber ich war ja in einem Hotel. So überredete ich eine Angestellte des Hotels mir zu helfen, was wirklich ein Abenteuer war, da sie leider nur portugiesisch sprach. Sie verstand nicht wann sie einsetzen musste. Ich brauchte eine andere Lösung und so versuchte ich im Hotel einen englisch sprechenden Gast zu finden und fand ein Pärchen aus England die gerade auf Hochzeitsreise waren. Sie stimmten zu und halfen mir schließlich dabei. Ich sendete daraufhin sofort das Audition-Tape zu Steven. Er mochte es und lud mich zu einem Meeting ein. Wir sprachen ca. eine Stunde über das Script und den Charakter. Und schließlich einige Tage später bekam ich den Anruf, dass ich die Rolle habe. Schaust du dir deine Arbeiten nachher auf DVD oder Blu-ray an? Ja, ich mag es mir dies noch einmal anzuschauen, auch wenn es nicht immer leicht ist sich selbst zu sehen - nach dem Motto, 'so sehe ich aus?' (lacht) Nein wirklich, ich mag es. Da ist aktuell Episode 7 mit dem Titel „Get the Rope“, welche ich wirklich besonders mag und immer mal wieder anschaue. Ich denke es ist eine gute Aufnahme und sehr gut geschrieben. Eine Episode die man immer wieder sehen kann. Wie lange dauerte es um eine Episode von „The Knick“ zu drehen? Gute Frage, Steven hat eine sehr schnelle Art zu drehen. Dazu muss ich sagen, dass wir nicht alles in der richtigen Reihenfolge drehen. Viele TV-Produktionen arbeiten erst an einer Episode und dann nach 10 Tagen an der nächsten. In unserem Fall drehen wir es eher wie einen Spielfilm, am Morgen drehst du ein Stück aus Episode 5, am Nachmittag machst du ein Stück aus Episode 1 und am Ende des Tages vielleicht einen Part aus Episode 9, so ist alles irgendwie in Einem.
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Es ist schwer zu sagen wie lange es dauert, um eine Folge zu drehen, aber wir brauchten für die gesamte Staffel mit ihren 10 Folgen ca. dreieinhalb Monate. Was wirklich kurz ist - wir machten ungefähr 8 bis 9 Seiten Skript pro Tag. Weißt du, Steven ist nicht nur unser Regisseur sondern auch noch der Film-Editor. Er dreht die Szenen während des Tages und auf dem Weg nach Hause schneidet er es zusammen, um gegen 10 Uhr Abends zu posten, was wir an diesem Tag gedreht haben. Wie eine Maschine! (AdR.: Steven Soderbergh nutzt zwei Synonyme die oftmals im Abspann auftauchen. Ausgelöst durch eine Regelung der „Writers´ Guild of America“ welche ihn daran hinderte, bei seinem Film „Traffic“ „Photographed and Directed by Steven Soderbergh“ anzuführen. So nutzte er den Namen seines Vaters Peter Andrews für die Kameraführung und ein paar Jahre später den Geburtsnamen seiner Mutter Mary Ann Bernard beim Film „Solaris“) Wie ist die Stimmung generell am Set? Es ist großartig, wie eine Familie. Ich weiß, viele sagen dies manchmal nur so dahin, aber hier stimmt es wirklich. Selbst jetzt (zuckt kurz zusammen und schaut zur Studiotür), mein Telefon ist zwar eben im anderen Raum aber wir haben einen Gruppenchat wo jeder vom Cast drin ist und alle gefühlte 5 Minuten kommt eine Foto oder jemand schickt eine Nachricht: 'Ich vermisse euch Leute.' (lacht) Es ist wirklich spaßig. Jeder hat eine gute Zeit. Clive (AdR.: Clive Owen, spielt Dr. John W. Thackery) ist einer meiner liebsten Schauspieler, er ist immer vorbereitet und er bringt Wärme, Offenheit und Großzügigkeit mit sich ans Set. Er verhält sich nicht wie ein Filmstar, er ist wirklich offen und kreiert eine Stimmung, in der jeder nur sein Bestes geben will. Ich liebe es zur Arbeit zu gehen, weil es einfach Spaß macht. Da war nicht ein einziger Tag, an dem ich dachte 'ach du musst wieder zum Set gehen.' Nein eher sowas wie 'oh es ist morgens um 5 Uhr, ich kann wieder gehen!' (strahlt) Wie fühlt es sich an in Kostümen zu spielen? Die Schauspieler der Serie sehen immer tadellos aus. Wenn du mir erzählst, dass ihr viele Szenen zeitunabhängig dreht, dann müsst ihr ja auch immer gleich perfekt aussehen, andernfalls würde man dies sehen. Ja das würde man. Einer meiner liebsten Aspekte an der Rolle ist die Garderobe. Ellen Mirojnick ist unsere Kostümdesignerin. Gleich am Anfang der Produktion hatten wir ein Meeting und sie fragte mich: 'Was denkst du würde dein Charakter tragen? Welche Farben würde er mögen?'
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Das war das erste Mal, dass ich so etwas erlebt habe. Normalerweise kommst du zu einem Set und sie sagen dir, 'trage das!' (lacht) Aber in dem Fall haben wir wirklich zusammengearbeitet, um die Garderobe für meinen Charakter zu kreieren. Alle Anzüge sind handgeschneidert von dem Schneider Martin Greenfield in Brooklyn. All die kleinen Details... (fasst sich ans Jacket) Die Seite des Jackets zum Beispiel ist nicht gerade, sondern ein klein wenig schräg - niemand wird das jemals mitbekommen – ich werde darauf achten – oh sehr gut (lacht). Wenn du dir die Blaser anschaust, die ich trage, ist das Ende an den Seiten nicht abgerundet sondern schräg, asymmetrisch. Was meiner Meinung nach auch den Charakter von Edwards widerspiegelt. Er ist der Mensch der alles unter Kontrolle hat, aber ein wenig... (schaut verschmitzt) du weißt... (lacht) ein wenig aus dem Gewöhnlichen heraustritt. Welche Szene hat dich am meisten herausgefordert? Da waren wirklich viele sehr taff (überlegt). Die erste die mir in den Sinn kommt ist die eine, die ich vorhin schon angesprochen habe, aus Episode 7, wo es um die Rassenverfolgung geht, welche wirklich in New York stattgefunden hat. Da ist eine Szene wo wir die schwarzen Patienten aus dem Krankenhaus in ein anderes schaffen mussten, dass sie nicht verletzt werden.
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Mein Charakter ist zwar ein Chirurg, aber er muss sich trotzdem unter dem herunterhängenden Laken einer Krankentrage verstecken, um nicht entdeckt zu werden. Als ich die Szene gelesen habe dachte ich, ich bin unter der Trage aber die Szene wird oben gedreht wo der Dialog zwischen den Leuten stattfindet, aber Steven hielt die Kamera unter das Laken auf mich und du hörst nur was oben gesprochen wird. Das war was mich wirklich überrascht hat, aber mich auch wirklich bewegte. So viel, was derzeit in Amerika passiert geschieht aus dem Rassenhass heraus, da sind so viele Probleme die wir damit haben. Du weißt schwarze Menschen und die Polizei. (schaut nachdenklich) Und wir drehen eine Szene im Set von 1900 und ich verstecke mich unter dem Laken, weil die Polizei Jagd macht auf schwarze Menschen. Es fühlte sich ein wenig zu real an und macht mich wirklich traurig, weil wir selbst jetzt nach 115 Jahren an einer Stelle sind, wo wir immer noch diese Diskussionen haben. Das war wirklich schwierig.
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Aber für die meisten anderen Szenen war es herausfordernd auch oft in einer lustigen Art. Da war eine Szene wo mein Charakter am Rande des Operationstisches steht, aber die anderen Doktoren ihn nicht operieren lassen. So lese ich ihnen vor, wie es zu machen ist und stoppe dann nach einer Weile um sie einfach ohne meine Hilfe machen zu lassen - nun der Patient stirbt. Du siehst das bizarre Verhalten zwischen den Doktoren. Das war hart, aber es war auch auf makabere Weise lustig. Würdest du gern wieder mehr Filme drehen, oder konzentrierst du dich jetzt eher auf TV-Serien? Nein, ich möchte dies auf jeden Fall. So sehr ich es liebe in einer TV-Serie mitzuspielen, so hoffe ich doch, dass ich danach noch viele, viele Filme drehen kann und natürlich auch viele, viele TV-Serien und außerdem auch noch Theater, da wo ich meine Schauspielkarriere startete. Ich spielte in vielen klassischen Rollen. Gerade noch vor ein paar Wochen hatte ich eine Rolle am Theater und so hoffe ich, dass ich in Zukunft ein wenig von Allem miteinander verbinden kann. Eine letzte Frage für unsere Blulife Zentrale: Sagt dir die Stadt Görlitz etwas, oder auch 'Görliwood' genannt, wo Wes Anderson sein „Grand Budapest Hotel“ gedreht hat? Oh ich habe den Film gesehen, aber ich wusste leider nicht wo er gedreht wurde. Die Stadt sieht sehr interessant aus, ich würde gern kommen und sie mir genauer anschauen, aber dann musst du sie mir auch zeigen. (lacht) Das mache ich sehr gerne. Vielen Dank für das Interview André. Es war ein Vergnügen mit dir zu sprechen. Ich danke dir! (gw) Wie es zu dem Interview kam und was unsere Redakteurin dabei alles so erlebt hat, können Sie hier nachlesen.
Auf Blu-ray Disc erhältlich:
17.09.2015 - Kategorie: Interviews

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KOMMENTARE

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Könnte evtl mal interessant werden wenn die Serie Erfolgreich weiter läuft.
Abenteuer68
17.09.2015 um 11:28
#4
Ein sehr aufschlussreiches Interview, wie ich finde!
André Holland scheint ein sehr sympatischer Typ zu sein.
Django
17.09.2015 um 11:18
von Django
#3
André Holland wird wohl ein Name sein den man sich merken sollte, auch dieses Interview ist echt sympatisch und nicht so "abgehoben" wie manche Kollegen im Schauspielbusiness.
Matrix1968
17.09.2015 um 11:07
#2
Interessantes Interview. Danke dafür. Bekommt man glatt Lust auf Staffel 2 :)
Jin Roh
17.09.2015 um 10:35
#1
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14 Kommentare
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