Matt Damon: "Deutschland begeistert mich immer wieder"

21.08.2014

Während sich Matt Damon zusammen mit George Clooney in diesen Tagen in Italien als Trauzeuge auf die bevorstehende Hochzeit seines besten Kumpels mit der Anwältin Amal Alamuddin vorbereitet, kommt sein Film "Monuments Men - Ungewöhnliche Helden" (Deutschland, Großbritannien 2014) hierzulande auf Blu-ray und DVD in die Heimkinos. In dem Film spielt Damon den US-Soldaten James Granger. Ein Mitglied einer real existierenden Sondereinheit, die im Zweiten Weltkrieg verhindern sollte, dass Hitler und seine Schergen gestohlene und in Salzminen gebunkerte Kunstwerke zerstören konnten.

Im Film an seiner Seite: Leutnant Frank Stokes aka George Clooney. Der spielte neben Damon nicht nur eine der Hauptrollen, sondern führte auch gleichzeitig Regie bei diesem zum Großteil in Deutschland abgedrehten Film. "George war mein Boss", so Damon im Gespräch mit bluray-disc.de in Los Angeles. In unserem Interview spricht Damon über sein Geschichtsverständnis, wie Clooney sich als Chef am Set aufführte und warum er immer noch nach dem perfekten Streich sucht... Mr. Damon, die "Monuments Men" existierten tatsächlich im Zweiten Weltkrieg. Hand aufs Herz, wussten Sie das, bevor Sie das Drehbuch in die Hand genommen haben? Ich hatte davon gehört, aber Einzelheiten kannte ich wirklich nicht. Deshalb fand ich das Manuskript für diesen Film auch so spannend. Ich mag Filme, bei denen ich etwas lernen kann. Und dann hatten Sie auch noch den Bonus und durften an jenen Orten in Deutschland und Osteuropa drehen, an denen die echten Monuments Men ihre Arbeit verrichteten. Das ist ein echtes Plus. Ich war ja schon mehrere Male in Deutschland und bin immer wieder begeistert. Vor allem finde ich es sehr spannend, wie offen sich die Jugend in Deutschland mit der Geschichte des eigenen Landes auseinandersetzt. Im diesem Film spielt Clooney zwar mit, aber Sie haben mehr oder weniger die Hauptrolle inne. Wie ist Clooney denn als Chef am Set? Unausstehbar. Eine echte Diva. Ich mache natürlich nur Witze. George ist einer meiner besten Freunde. Und er ist ein toller Chef. Unheimlich gebend, gar nicht eitel, überhaupt nicht egoistisch. Und ein verdammt guter Regisseur. Er bringt das gewisse Extra mit, das man als Filmemacher braucht. Hat er sich mit seinen Späßchen am Set zurückgehalten? Nein, hat er nicht. Aber darüber rede ich eigentlich ungern. Nun kommen Sie schon, raus mit der Sprache, wie sind Sie ihm auf den Leim gegangen? Er hat mir jede Woche meine Uniform enger nähen lassen. Jedes Mal, wenn ich das Teil anzog, hat es an allen Ecken und Enden gekniffen. Und dabei habe ich in der Zeit gerade eine Diät gemacht. Ich war total frustriert, weil ich dachte, dass ich dicker statt dünner werde. Oh, das ist aber wirklich gemein. Haben Sie sich schon bei Clooney revanchiert? Nein, noch nicht. Aber irgendwann einmal wird George von jemandem übertrumpft. Es kann sehr wohl sein, dass ich derjenige bin. Aber was ich mit ihm anstelle, werde ich an dieser Stelle wahrlich nicht verraten. Clooney hatte uns im Interview gesagt, dass er es lustig finden würde, wenn es eine Blu-ray mit seinen Kapriolen geben könnte. Wie stehen Sie zu dem Thema? Klar würde George das gut finden, weil er ja auch niemals wirklich das Opfer ist. Das sind immer die anderen. Aber sie bringen mich jetzt auf eine Idee. Vielleicht wäre es wirklich ganz lustig, wenn George mal auf einer Blu-ray zu finden wäre. Dann allerdings eine Blu-ray, die ihn als "Opfer" zeigt. Glauben Sie, dass ein Film wie "Monuments Men" gut funktionieren kann auf Blu-ray? Aber sicher. Wir erleben es heute häufiger bei Hollywood-Filmen, dass sich das Publikum erst einmal anfreunden muss mit der Thematik. Das kann schnell passieren, oder aber auch recht langsam. Manchmal finden Fans den Film erst, wenn er bereits aus den Kinos verschwunden ist. Dann sind DVD und Blu-ray fast schon so etwas wie eine Rettungsleine für Fans, die den Film unbedingt noch sehen wollen. Und meistens kommen die Blu-rays dann ja auch noch mit zusätzlichen Bonus-Elementen... ...genau. Ein Faktor, der nicht unterschätzt werden darf und meiner Meinung von den Studios auch gerne noch weiter ausgebreitet werden kann. Das obligatorische Interview mit dem Regisseur auf Blu-ray ist zwar schön und gut, aber gerade bei einem Film wie diesem könnte ich mir gut vorstellen, dass man historisches Material von den echten Monuments Men verwendet auf Blu-ray. (fs)

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