bluray-disc.de Exklusiv-Interview mit "Carrie"-Regisseurin Kimberly Peirce
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bluray-disc.de Exklusiv-Interview mit "Carrie"-Regisseurin Kimberly Peirce
In der Schule ist Carrie (C.G. Moretz) nicht sonderlich beliebt und muss deshalb regelmäßig Schikanen über sich ergehen lassen. Eines Tages entdeckt die bei ihrer religiösen Mutter lebende Carrie jedoch, dass sie über telekinetische Fähigkeiten verfügt. Fortan setzt sie diese immer wieder gegen die Mitschüler ein, deren Hänseleien sie ertragen muss. Ein größerer Streich ihrer Schulfreunde am Tag des Abschlussballs setzt jedoch eine Kette von Ereignissen in Gang, die in einem blutigen Rachefeldzug endet...
Soweit die Inhaltsangabe des wohl bekanntesten Stephen King Horror-Knüllers "Carrie" (USA 2013). Am 04. April 2014 erscheint die von Regisseurin Kimberly Peirce inszinierte Neuauflage des Klassikers auf Blu-ray und DVD im Kaufhandel. Bluray-disc.de hatte vorab die Möglichkeit, mit Peirce über ihren Film und die Veränderungen im Filmbusiness in Los Angeles zu plaudern. Hier ist der erste Teil unseres Gesprächs:
Erzählen Sie uns doch mal, wie Sie zu diesem Projekt gekommen sind?
Das Studio ist auf mich zugekommen. Ich war am Anfang ein bisschen skeptisch, weil ich nie zuvor bei einem Film Regie geführt habe, von dem es schon eine ziemlich gute Original-Version gibt. Aber ich hatte als Kind die Stephen King Novelle gelesen...
Moment mal, als Kind?
Ja, ich war in einem Buchclub und zwölf Jahre alt. Damals habe ich Bücher verschlungen und Charaktere gesucht, mit denen ich mich ein bisschen identifizieren konnte. Carrie war ein solcher Charakter.
Warum denn das?
Ich habe den Charakter geliebt, weil sie nie so wirklich reinpasste, nicht hübsch war. Und ich habe auch gleich verstanden, dass die anderen Mädchen sie so sehr gehänselt haben. Und zu Hause ist es gleich noch schlimmer. Da ist diese superreligiöse Mutter, die Angst vor ihrer eigenen Sexualität hat. All das sind Komponenten, die dich als Filmemacher natürlich sofort begeistern, weil du da unheimlich gut drauf aufbauen kannst.
Aber ist Carrie nicht so etwas wie ein Monster?
Nein, das sehe ich total anders. Sie hat mehr gemeinsam mit einem modernen Superhelden, wie zum Beispiel Superman oder Batman. Sie hat Superkräfte. Und als sie diese entdeckt, da entdeckt sie plötzlich auch eine Stärke, die die Welt für sie zumindest für eine kurze Zeit in Ordnung erscheinen lässt.
Der Film hat total viel Geld eingespielt an der Kinokasse. Jetzt erscheint er auf Blu-ray. Was ist Ihre Meinung von Blu-ray als Filmemacher?
Es ist total wichtig für uns heute. Unsere Industrie verändert sich so schnell. Und als Regisseur hast du auf einmal die Möglichkeit nach dem Film noch einmal zurück zum Schneidetisch zu gehen und Szenen im Nachhinein einzubauen, die in der Hektik vielleicht nicht bedacht wurden oder die aus Zeitgründen rausgeschnitten werden mussten. Für mich ist Blu-ray somt immer wieder ein völlig neues Spielfeld, auf dem ich mich austoben kann.
Bei "Carrie" wird auf der Blu-ray sogar ein alternatives Ende angeboten.
Genau. Das konnten wir früher nicht machen. Heute ermöglichen uns die Blu-ray und DVD so etwas. Für mich ist der Kommentar vieler Regisseure auf der Blu-ray irre spannend. Das ist für mich so, als würde ich noch einmal auf die Schulbank zurückkehren können.
Die Blu-ray ist auch als professionelles Werkzeug enorm wichtig?
Wenn wir einen Film machen, dann müssen wir zehn Millionen Entscheidungen treffen. Für mich ist Blu-ray heute auch so etwas wie ein Archiv.
Werden die extra Features eigentlich abgedrehet, wenn der Film schon fertig ist oder bereits vorher?
Als ich meinen Film "Boys don't cry" gemacht habe, haben wir es im Anschluss gemacht. Auch, weil uns sehr wenig Geld zur Verfügung stand. Heute drehen wir die extra Features während der eigentlichen Dreharbeiten. Ich habe sogar selbst eine Digitalkamera dabei, mit der ich einige Sachen am Set festhalte. Immer im Hinblick auf die Blu-ray.
Lassen Sie uns doch kurz über das alternative Ende von Carrie sprechen. Das ist wirklich etwas, was die Blu-ray-Fans exklusiv erleben dürfen, oder?
Absolut. Als ich mich mit den Fox Studios getroffen hatte, waren die total begeistert. Ich interessiere mich auch sehr für die Business-Seite vom Film und habe schnell begriffen, warum die so begeistert waren...
Und?
Nun, unser alternatives Ende vom Film ist so gut ausgearbeitet, dass die Blu-ray-Community wirklich das Gefühl bekommt, den Schluss vom Film anders interpretieren zu können, als es das Kinopublikum erlebt hat. Und das ist spannend, weil du auf einmal ein Teil des Prozesses wirst. Du kannst entscheiden, welches Ende dich als Fan mehr anspricht.
Denken Sie immer an zwei verschiedene Versionen vom Film?
Nein, ich möchte immer die bestmögliche Story erzählen. Aber auf dem Weg zur besten Geschichte, musst du verschiedene Richtungen ausprobieren. Das ist jedenfalls meine Philosophie, wenn ich Filme mache.
Lesen Sie in Kürze: Wie Kimberly Peirce die berühmte "Carrie"-Blut-Szene in der Schulaula vorbereitete und wie viele Versuche sie tatsächlich brauchte, um es perfekt hinzubekommen. Außerdem: Der bluray-disc.de-Selbstversuch - einmal wie Carrie in der Aula mit Hollywood-Blut übergossen werden. (fs)
@ Hightower es ist ja nicht nur die 1:1 Kopie weswegen mir der Film nicht gefiel, viel schlimmer fand ich die Asuwahl der Schauspieler. Die Carrie Darstellerin war mir hier sowas von Fehlbesetzt. Wie ich sagte die einzigste die mir hier überzeugend spielen konnte war Julian Moore.
Kann jeder sehen wie er es will aber eine exakte 1:1 Kopie wollte ich nicht haben. Da bleibe ich beim originalen.
Ich fand den Film ganz gut, Moretz fand ich in ihrer Rolle gut, Julianne Moore noch mehr.
Auch den Ansatz mit den neuen Meiden fand ich gut.
@Al-DVD Sammler:
Ich glaube der Aufschrei wäre sehr viel größer gewesen, wenn es ein komplett anderer Film geworden wäre. Ich habe ziemlich genau das erwartet und wurde auch nicht enttäuscht.
Also ich hatte mich sehr auf den neuen Carrie gefreut und was kam eine 1:1 Verfilmung. Das hätte jeder andere gute Regisseur auch so hinbekommne, Einfach abkopieren nichts besonderes. Jetzt mal im ernst man hätte doch was neues frischen machen können. Für mich haben es die Macher mehr als verbockt. Und die Darsteller besonders die Hauptdarstellerin die Carrie spielt sind alle fehlbesetzt. Außer Julian Moore schafft es keiner der SChauspieler zu überzeugen.
Vorsicht Spoiler, wer den Film nicht kennt hier nicht lesen.
Der Carrie Darstellerin nimmt man weder zu Beginn die Schüchterne, gemobbte ab, noch am Ende die Verrückte die Durchdreht und alle umbringt. Am schlimmsten ist es dann wenn sie beginnt im finalen Showdown auszurasten, sie grinst die ganze Zeit und hat auch noch Freude an dem was sie tut.
Spoiler zu ende.
In meinen Augen ein Flopp. Man hätte so eine tolle Neuverfilmung machen können. Und mal andere Darsteller aussuchen, die es auch schaffen zu überzeugen. Gerade die Carrie Darstellerin passt überhaupt nett in ihre Rolle. Man vergleicht ja auch mit Spacek ein unterschied wie Tag und Nacht. Ne das war nichts. Ich war sehr enttäuscht.
@NX-01: Kann mich anschließen. Das Original hat ja schon fast Kultstatus in der Fangemeinde. Ob die Neuverfilmung (Achtung: kein Remake!) dies auch erreichen kann / wird, ist fraglich, dennoch gebe ich dem Film eine Chance und werde mir dann ein Urteil bilden.