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Für ihre Rolle in dem Film "Im August in Osage County" wurde Julia Roberts erneut mit einer Oscar-Nominierung belohnt. Der Spielfilm läuft am 06. März 2014 in den deutschen Kinos an. Mit bluray-disc.de sprach Roberts über ihre Erwartungen und ein Leben als Amerikas ewige "Pretty Woman".
Wenn Sie an harte Arbeit denken, dann...
...ist das nichts Ungewöhnliches für mich. Für den Film "Im August in Osage County" habe ich mir den Hintern aufgerissen. Ich glaube, ich habe noch nie zuvor so hart gearbeitet. Warum habe ich so hart gearbeitet? – Es wurde von mir verlangt. Und ich bin ein Mensch, der sehr konzentriert an ein Projekt herangehen kann. So war ich schon immer.
Haben Sie Vorbilder?
Meryl Streep. Unfassbar, was diese Frau leisten kann. Ich bin ein ganz großer Fan und unheimlich dankbar, dass ich mit ihr zusammenarbeiten durfte. Und es ist ja nicht so – wie sich viele vielleicht vorstellen -, dass sie einfach mit den Fingern schnippt und alle Puppen um sie herum fangen an zu tanzen. Diese Frau kann anpacken, sie ist unglaublich.
Was bedeuten Ihnen heute Werte und Normen?
Haben sich für mich verschoben seit ich Mutter von drei Kindern bin. Heute weiß ich genau, wer ich bin und wo ich hingehöre. Meine Famiie ist mein Felsen, wird es immer sein. Ein schönes Gefühl, das dich gut schlafen lässt. Und jede Mutter wird das bestätigen können, wenn ich sage, dass Kinder dich immer wieder auf den Boden der Realität zurückholen.
Was macht sie wütend?
Es macht mich wütend, wenn ich im Auto auf dem Weg nach Hause bin und die Paparazzi verfolgen uns. Da werde ich zum Tier. Ganz besonders dann, wenn meine Kinder im Auto sind. Da verstehe ich keinen Spass.
Denken Sie oft an die guten alten "Pretty Woman"-Zeiten zurück?
Es gibt immer wieder Gerüchte, dass es vielleicht doch noch einmal eine Neuauflage von Pretty Woman gibt. Und da frage ich mich wirklich, wie das funktionieren soll? - Richard Gere im Rollstuhl und ich in meinen Nuttenstiefeln? – Ich glaube, die Wahrscheinlichkeit, dass das passiert ist genauso groß wie die, dass ich hier und jetzt ein weiteres Kind zur Welt bringe. Aber dennoch bin ich natürlich jemand, der sich gerne an alte Zeiten erinnert. Ich habe immer versucht, das Beste aus jeder Situation zu machen im Leben.
Sie sind für "Im August in Osage County" erneut für einen Oscar nominiert. Ein Traum?
Natürlich träumst du davon, mal einen Oscar zu gewinnen. Und als der Tag kam, da war ich total hin und weg. Ich könnte lügen und sagen, es ist kein so tolles Gefühl. Das ist absoluter Blödsinn. Jeder, der dir sagt, dass ein Oscar nicht so wichtig ist, lügt (lacht). Du arbeitest hart, du willst gut belohnt werden. Ein Oscar ist wie ein Traum. Du fühlst dich in dem Moment wie eine echte Prinzessin.
Haben Sie Angst vor dem Altern?
Habe ich überhaupt kein Problem mit, wenn ich ehrlich bin. Es ist ein Teil der Reise, und ich weiß sehr wohl, dass Schönheit – zumindest von außen wahrgenommene Schönheit – vergänglich ist. Ich habe keine Lust, mich gegen diesen Prozess aufzulehnen. Ich begrüße ihn lieber mit offenen Armen. Und das Alter hat auch große Vorteile: Du lässt dich nicht mehr so schnell aus der Bahn werfen, du fühlst dich wohler in deiner Haut. Also, das Alter kann kommen. Ich bin bereit.
Wie empfinden Sie Hollywood heute?
Hollywood ist heute hässlicher als früher. Wird dominiert von Gemeinheiten und fiesen Attacken. Ich finde das widerlich. Vor allem junge Kollegen müssen heute viel mehr aufpassen. Ihr Privatleben ist praktisch nicht existent. Sie haben kaum noch eine Chance, ein paar kleine Geheimnisse für sich behalten zu können. Mich macht das traurig und ich bin froh, dass ich mich damit nicht mehr so oft auseinandersetzen muss. (fs)
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