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Interview mit Jacob Frey - VAIANA
09.01.2017
Gerade ist Vaiana – Das Paradies hat einen Haken in den deutschen Kinos angelaufen und wir hatten die Gelegenheit ein Interview mit dem Animator Jacob Frey zu führen.
Hallo Jacob, kannst du uns bitte etwas über deine Aufgaben als Animator bei Vaina erzählen?
Als ein Animator, der an Vaiana gearbeitet hat, war ich verantwortlich für die Figuren Bewegungen innerhalb einer einzelnen Aufnahme oder einer Sequenz einer Aufnahme verantwortlich. Eine Aufnahme kann dabei verschiedene Figuren gleichzeitig beinhalten. Zum Beispiel habe ich in einer Aufnahme an Vaiana, Heihei dem Huhn und einem der Kakamora Kokosnuss Figuren gearbeitet, bei der alle gleichzeitig auftauchen. . Da ist es wichtig vollkommen zu verstehen, wo man sich gerade im gesamten Film befindet und zu verstehen in welcher emotionalen Verfassung die jeweiligen Figuren sind. In den meisten Fällen orientiere ich mich an einem Storyboard, das im Voraus erschaffen wurde, um jede Szene im Film zu visualisieren.
Bis zu welchem Grad waren die Regisseure in deiner Arbeit involviert?
Die Regisseure sind natürlich stark in meiner Arbeit involviert, da alles an dem ich gearbeitet habe, von ihnen abgesegnet werden musste. Wenn gewöhnlicher Weise eine neue Sequenz einer Aufnahme anstand, haben sie mich entsprechend instruiert, wie sie sich die Aufnahme vorstellen und welche Emotionen zwischen den einzelnen Figuren stattfinden. Zu dem Zeitpunkt kann ich aber auch meine eigenen Gedanken beibringen und ihnen meine Ideen vorstellen. Manchmal komme ich auch mit etwas an, an was sie zuvor gar nicht gedacht haben. Diese Momente finde ich großartig, da sie die Szene erweitern und noch interessanter werden lassen. Das kann aber natürlich in beide Richtungen gehen, denn manchmal mögen sie es und manchmal eben auch nicht. Aber üblicherweise scheint jeder offen für Vorschläge zu sein, so dass jeder seine eigenen Gedanken in den Film mit einbringen kann.
Was ist deine Lieblingsszene in Vaiana?
Das mag jetzt vielleicht ein wenig so etwas wie ein Spoiler sein, aber meine Lieblings Vaiana Szene ist da, wo Vaiana wegrennt, schnell all ihre Sachen zusammenpackt und dann plötzlich ihre Mutter auftaucht und Vaiana gegen den Willen des Vaters hilft. Ich hatte speziell nachgefragt, diese Aufnahmen bearbeiten zu dürfen, nachdem ich diese bei frühen Storyboard Aufführungen gesehen habe und mich stark damit verbunden gefühlt habe. Die Leiter der Animationsabteilung Amy Smeed und Hyrum Osmond waren unglaublich und haben mir letztendlich die meisten Aufnahmen in dieser Sequenz zum Bearbeiten gegeben.
Gerade Ron Clement, John Musker und auch Don Hall sind ja lebende Legenden in der Walt Disney Geschichte, wobei gerade die beiden erstgenannten Klassiker wie „Aladdin“, „Arielle, die Meerjungfrau“ und „Hercules“ verantwortet haben? Wie war die Zusammenarbeit mit ihnen?
Es war fast schon surreal. Aladdin ist einer meiner allzeit Lieblings Disney Filme und ich bin damit aufgewachsen die Filme von Ron und John immer und immer wieder anzuschauen. Und nun habe ich das Glück, mit ihnen in einem Raum zusammen zu sitzen und mit ihnen an ihrem letzten Projekt zu arbeiten. Wie ich sagte, ist das sehr surreal, vor allem da ich aus Deutschland komme wo man ihre Arbeiten normalerweise nur am Bildschirm sieht und alles so unerreichbar erscheint.
Bei deiner bisherigen Filmographie stechen besonders „Zoomania“, der mir unglaublich gut gefallen hat, und „Pets“ hervor. Mir scheint, dass dir das Jahr 2016 viel Glück bringt, wobei du sicherlich auch schon Jahre zuvor mit der Arbeit begonnen hast, oder?
Ja, 2016 war ein großartiges Jahr, aber es war auf eine Menge Arbeit um an diesen Punkt zu gelangen. Als ich im Jahr 2014 in der Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg graduierte sind eine Menge Sterne erschienen. Ich habe da auch schnell einen großen Schritt gemacht und an großen hochqualitativen Filmen mitgewirkt. Auf der Filmakademie habe ich bereits versucht an jedem Projekt mitzuwirken, einfach um Erfahrungen zu sammeln. Ich habe sogar bei meinen eigenen Kurzfilmen Regie geführt und habe dabei unzählige Stunden vor dem Computer verbracht. Animationen kosten eine Menge Zeit und können auch sehr technisch werden. So dauert es Zeit all die Werkzeuge zu lernen und auch das Handwerk selbst.
Schon früh wusste ich, dass ich als Charakter Animator bei Disney oder Pixar arbeiten wollte. Und dieser Traum fühlte sich für mich absurd an, da ich nur dieser kleine Kerl aus einer kleinen deutschen Stadt bin, von dem noch nie jemand gehört hat. Wie sollte ich da jemals eines Tages für Disney arbeiten? Aber das ist der großartige Teil der Animations Industrie. Alles ist möglich und es hängt an dir und wieviel Arbeit du bereits bist zu geben, um diesen Traum zu erreichen. Und in meinem Fall hat sich die ganze Arbeit letzten Endes ausgezahlt und wurde gewürdigt. Niemanden interessiert es wie gut dein Notendurchschnitt ist. Am Ende zählt nur, wie gut du als Künstler bist und diese Entscheidung hast du in der Hand.
Merkst du, dass du seither mehr Zulauf bekommst und mehr Anfragen hast?
Da gab es nicht mehr Zulauf, da ich direkt bei Disney arbeite. Am ehesten noch nachdem ich meinen letzten Kurzfilm „The Present“ online veröffentlichte, an dem ich während meines Studiums an der Filmakademie Baden-Württemberg gearbeitet habe. Der Film hat eine Menge Festival Auszeichnungen gewonnen und wurde in den sozialen Medien 250 Millionen Mal angeklickt. In einigen online Medien wird erwähnt, dass ich den Job bei Disney wegen diesem Film erhalten habe, aber diese Geschichte ist nicht wahr. Letztendlich war meine Qualität als Animator der Grund, weswegen ich den Job erhalten habe und als ich ihn angenommen habe, hatte noch niemand überhaupt den Kurzfilm gesehen. Tatsächlich haben es die meisten Leute im Studio erst herausgefunden nachdem ich es veröffentlicht hatte und bereits für ein Jahr im Studio gearbeitet habe. Dadurch haben mich einige Leute um Rat gefragt, wie man mit Animationen beginnt und ich versuche auch jedem zu antworten, der mir schreibt, aber es gab so viele Emails, dass ich nur langsam mich da durch arbeiten kann.
Was hältst du von Blu-ray Discs? Bist du eher der Blu-ray Befürworter oder gehörst du eher zum Streaming Publikum?
Es hat bei mir wirklich lange gedauert, bis ich einen Blu-ray Player besessen habe, wobei ich letztendlich einen mit dem Kauf einer XBOX One erhalten habe. Immer mal wieder leihe ich mir Filme über Redbox, einer Art Verleihautomat für Filme. Und da bevorzuge ich natürlich Blu-rays einfach wegen der besseren Qualität. Allerdings gehe ich noch öfter ins Kino oder nutze Streaming Platzformen, wo ich auch eher dazu tendiere mir eine Menge an Filme zu kaufen, anstelle mich als Mitglied anzumelden. Auf die Art kann ich meine Video Bibliothek überall hin mitnehmen, ohne sie physisch mitschleifen zu müssen.
Vielen Dank für das Interview
Sascha Hennenberger
Bildrechte: Disney.de, http://www.jacobfrey.de
09.01.2017 - Kategorie: Interviews
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KOMMENTARE
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Das Interview ist nett, mehr aber auch nicht. Es sollte davon wieder mehr geben, dann aber auch bitte mit richtigen Stars aus Hollywood.
Ein Interview mit Jackman über seinen letzten Auftritt als Wolverine...Das wäre mal was.
Ein Interview mit Jackman über seinen letzten Auftritt als Wolverine...Das wäre mal was.
Der Film ist schon auf der Merkliste. Das Interview interessiert mich eher weniger.
Schönes Interview - freue mich schon auf den Film. Hoffe er bringt zu Hause mal ein bisschen Abwechslung zur "Eiskönigin) ;)
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14 Kommentare
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