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Christopher Nolan: Regisseur - Drehbuchautor - Poduzent

 
7 Bewertung(en) mit ø 4,29 Punkte
10.01.2018
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Nachdem im vorletzten Jahr das Thema 4K UHD gelauncht wurde und mittlerweile immer mehr Heimkino Enthusiasten begeistert, sind seit diesem Zeitpunkt eine Vielzahl an Katalogtitel neu auf den Markt gebracht worden, die neben einer höheren Auflösung zusätzlich einen erweiterten Farbraum sowie umfangreichere Kontrastwerte bieten. Naja, mal mehr mal weniger… Auf der Wunschliste vieler stehen dabei sicherlich auch die zahlreichen Filme des britischen Filmemachers Christopher Nolan. Dank Warner Home Video wurde nun ein Großteil seiner Filmographie ebenfalls auf 4K UHD Blu-ray neu auf den Markt gebracht, wobei nahezu sämtliche Titel somit in nun bestmöglicher Qualität vorliegen und für Fans eine Pflichtanschaffung darstellen. Leider haben es die Filme Memento und Insomnia – Schlaflos, die Nolan in den Jahren 2000 und 2002 abdrehte und die ihm erste Achtungserfolge bescherten, nicht geschafft, in dem neuen Format neu auf den Markt gebracht zu werden. Aber dafür sämtliche Filme danach, was mehr nur als ein schwacher Trost ist. Bei dem Regisseur, Drehbuchautor und Produzent in Personalunion zeichnete sich dabei sehr früh ab, dass er mal später als Filmemacher arbeiten würde. Nachdem er bereits mit sieben Jahren mit der Super-8-Kamera seines Vaters seine eigenen Filmchen mit seinen Actionfiguren drehte, entschloss er wenige Jahre später bereits, dass er mal seine Brötchen als Filmemacher verdienen möchte. Nachdem er dabei zunächst erst Kurzfilme gedreht hatte, war es sein erster Spielfilm „Following“ (bei dem er zudem auch die Kamera und den Schnitt übernommen hatte), der ihn offiziell in die Filmwelt einführte. Spätestens mit dem bereits oben erwähnten Memento hat er dann letztendlich die Aufmerksamkeit der Filmwelt auf sich gezogen, erzielt er dafür schließlich Nominierungen für den Oscar sowie den Golden Globe Award in der Kategorie Bestes Originaldrehbuch.
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Das eröffnete ihm schließlich die Möglichkeit bei Insomnia – Schlaflos Regie zu führen, wobei sein Kollege Steven Soderbergh dafür bei Warner Bros. ein gutes Wort eingelegt hatte. Denn Nolan hatte bereits früher die Idee den Thriller Todesschlaf aus Norwegen neu zu verfilmen, doch schließlich erhielt Hillary Seitz den Auftrag ein Skript für ein Remake zu verfassen. Nachdem Nolan aber letztendlich immerhin Regie führen durfte, ermöglichte ihm das nun die Chance nicht nur auf ein wesentlich größeres Budget zurückgreifen zu können, sondern auch mit solchen Größen wie Robin Williams, Al Pacino und Hilary Swank zu arbeiten. Damit hatte der Filmemacher bei Warner Bros. mächtig Eindruck geschunden. Denn diese hatten nach den Misserfolgen der letzten Batman Adaptionen eigentlich nicht mehr viel Lust, den dunklen Rächer noch einmal in die Kinos zu bringen. Doch steckte man in einer Zwickmühle, denn 20th Century Fox und Sony Pictures feierten mit den X-Men- und Spider-Man-Filmen große Erfolge. Da kam Nolan gerade recht, da er sich seine Sporen verdient hatte, dem Franchise neues Leben einzuhauchen. „Batman begins“ schlug 2005 ein wie eine Bombe. Rechnete man noch mit einer Trash Granate, sollten alle Zweifler Lügen strafen, da der Reboot die Massen begeisterte. Mit zu dem Erfolg hat letztendlich auch die grandiose Leistung von Christian Bale in der Rolle des Bruce Wayne bzw. titelgebenden Batman, der die Figur wesentlich düsterer als zuletzt darstellte. Bereits im Folgejahr kam Prestige – Die Meister der Magie – ebenfalls mit Bale und zusätzlich mit High Jackman in den Hauptrollen, in die Kinos. Dessen Handlung mag zu Beginn noch recht konventionell erscheinen, überrascht den Zuschauer aber doch sehr bald mit vielen unvorhersehbaren Wendungen nicht nur positiv, sondern fordert diesen darüber hinaus auch gekonnt mit der intelligenten Story. Dabei lässt sich schon erahnen, dass Nolan immer mal wieder gerne mit Schauspielern aus seinen vorherigen Filmen zusammenarbeitet, denn neben Christian Bale ist auch Michael Caine erneut mit von der Partie.
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Vor der Premiere von The Dark Knight gab es Zweifel, ob man an den vorherigen Batman begins überhaupt qualitativ heranreichen könne. Der Film schien unter keinem guten Stern zu stehen, so starb Nebendarsteller Heath Ledger kurz nach den Dreharbeiten, was dem Film eine zusätzlich bedrückende Aura verlieh. Auch wenn der Tod des Joker-Darstellers Heath Ledger eine Tragödie war, kann man dennoch neutral betrachtet von einem absolut herausragenden Film sprechen. Regisseur Christopher Nolan ist es hier gelungen, den Film durch Verlagerung des Sets aus einem bisher fantastischen, surrealistischen in ein durchaus realistisches Gotham City noch bedrohlicher und authentischer werden zu lassen. The Dark Knight ist somit nicht nur ein Fantasy-/Comicfilm sondern wird automatisch zum bedrückenden Thriller. Er ist nicht nur ein unterhaltsamer, perfekt inszenierter Actionfilm, sondern auch ein Film, der die Abgründe seelischer Tiefen aufzeigt und auch auf psychischer Ebene Akzente setzen kann. Verknüpft mit der Infragestellung von moralischen Werten bei den eigentlichen Helden, ob man Feuer mit Feuer bekämpfen soll, unterstreicht das herausragende Script zusätzlich den philosophischen Charakter einer Geschichte, die nicht nur ethische Werte aufzeigt, sondern zusätzlich den Zuschauer wunderbar unterhält. Die sensationellste Leistung stellt allerdings Heath Ledger dar, der voll in seinem Spiel aufgeht und die wohl beste Leistung in seinem viel zu kurzen Leben ablieferte. Er ist der Joker und verweist sogar Jack Nicholson, der diese Rolle im von Tim Burton inszenierten Batman (1989) verkörperte, in seine Schranken. Dabei beschränkt er sich nicht nur darauf ein Krimineller zu sein, sondern vielmehr auf die Rolle eines unberechenbaren Anarchisten, der all die Verbrechen aus Spaß begeht und mit schelmischer Freude gewaltsam und schier unaufhaltbar die Stadt im Chaos versinken lässt.
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Mit Inception ist es dem gebürtigen Briten dabei erneut gelungen, Spannung pur in einen Film zu packen, der von der ersten bis zur letzten Minute fesselt. Dabei macht er es dem Zuschauer nicht zu leicht und bietet eine äußerst verschachtelte und dennoch ausgeklügelte Story, die wohl die meisten komplett begeistert zurücklässt. Zusammen mit der überragenden Gesichte aus der Feder von Christopher Nolan selbst wird hier ein nervenaufreibendes Spiel präsentiert, dass einer Matrjoschka Puppe gleicht und dem Beobachter immer weitere essentielle Details vorsetzt, ihn von Szene zu Szene überrascht und den Plot immer mehr kryptischer gestaltet, um am vermeintlichen Ende alles perfekt (?) aufzulösen. Wenn man bedenkt, dass die Ursprungsidee bereits mit 16 Jahren hatte und den ersten Entwurf bereits 2001 bei Warner Brothers vorlegte, können wir froh sein, den Film überhaupt zu Gesicht zu bekommen, den oft verläuft sich so etwas im Sand. Doch war der Regisseur sich damals selbst noch nicht sicher gewesen und wollte für das große Kino sich mit Filmen wie Batman begins, The Prestige und The Dark Knight noch die notwendigen Erfahrungen sammeln um ein derartiges Projekt umzusetzen. Eigentlich wollte Nolan nach dem tragischen Tod von Heath Ledger keine weitere Batman Fortsetzung mehr drehen, hat sich aber glücklicherweise doch noch umentschieden. Allerdings sollte The Dark Knight rises ein würdiges Ende der Trilogie darstellen, weswegen man sich entsprechend Zeit gelassen hatte, um das hohe Niveau der Filmreihe zu halten. Neben Christian Bale sind Tom Hardy als der Schurke Bane sowie Anne Hathaway als Selina Kyle aka Catwoman mit von der Partie. Und auch Schauspieler Joseph Gordon-Lewitt ist in einer nicht unwichtigen Rolle zu sehen, so dass er der dritte Darsteller (neben Michael Cain und Tom Hardy) aus Inception ist, der im Sequel der Comic Verfilmung mitwirkte.
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Üblicherweise hat jeder Schauspieler oder Regisseur einen Film in seiner Filmografie vorzuweisen, der im Vergleich zu den übrigen Produktionen nicht ganz so herausragend ausgefallen ist oder sogar deutliche Schwächen aufweist. Davor wurden auch Steven Spielberg, Martin Scorsese, Robert de Niro oder auch Al Pacino nicht bewahrt. Doch auch 2014 strotzt Christopher Nolan dieser These und liefert mit Interstellar ein 2 ¾ stündiges Mammutwerk ab, das mit Themen wie Weltraumreisen, Wurmlöcher, Zeitdilatation oder Quantengravitation dem Zuschauer einiges abverlangt. Doch Nolan wäre nicht er selbst, wenn er nicht wie gewohnt eine Menge Schauwerte liefern würde. Dabei ist Interstellar so viel mehr als nur ein effektreicher Science Fiction Film, der Physik-Nerds in Ekstase versetzen dürfte. Nolan schafft es dabei wie kein anderer, komplexe wissenschaftliche Theorien für die Masse verständlich aufzubereiten. Darüber hinaus mangelt es auch keineswegs an emotionalen, zwischenmenschlichen Themen, wie etwa das Wohl der Menschheit, über das eigene zu stellen oder auch familiäre Beziehungen. Und zu guter Letzt gibt es auch einige humorvolle Stellen, die aber keineswegs lächerlich erscheinen oder das sehr hohe Niveau des Filmes absenken, sondern lediglich den Kontrastumfang erweitern.
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Der zweite Weltkrieg hat bereits viele Filme mit ausreichend Stoff versorgt, was zum einen daran liegt, dass dies mit seinen Millionen von Toten der nachhaltig am meist einprägsame Krieg war, auch wenn andere Krieger nicht minder schrecklich oder dramatisch waren. Filme wie Der Soldat James Ryan, Der längste Tag, Der Untergang, Die Brücke von Arnheim oder Schindlers Liste haben die Kino Szene allerdings ebenfalls nachhaltig geprägt. Mit Dunkirk nahm sich auch Jahrhundert Regisseur Christopher Nolan dem Thema an. In diesem Film geht es jedoch nicht um eine zentrale Figur, sondern um viele verschiedene Ereignisse, die im Kollektiv die Emotionen weiter streuen. Das macht im Kern die Geschehnisse um diesen historischen Tag nicht weniger emotional, bewegend oder mitreißend, aber es gelingt nur schwer zu einer Figur eine besondere Verbindung aufzubauen. Dennoch ist Dunkirk ein absolut hervorragender Film, den man gerade als Fan von Nolan unbedingt anschauen muss. Und auch wenn bei der Wiederveröffentlichungswelle aus der Filmographie von Christopher Nolan wie bereits eingangs erwähnt Memento und Insomnia – Schlaflos leider fehlen, sollte das niemanden hindern sich die übrigen Titel neu zuzulegen, vorausgesetzt man verfügt über eine geeignete 4K UHD Wiedergabekette, denn wie sich in den Tests herausgestellt hat, sind alle einen Upgrade wert. (sah)
Christopher Nolan Filme Auswahl:
10.01.2018 - Kategorie: Filme

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KOMMENTARE

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Nolan ist und bleibt ein absolutes Regie Genie. Insomnia habe ich als einzigen Film aus der Liste nicht gesehen. Auch wenn ich jetzt Interstellar absolut grottig fand und Dunkirk nicht so richtig einordnen kann, so kann ich von den anderen Filme mich nur verneigen. Absolute TOP Filme, die man in der Sammlung haben sollte.

Vielen Dank für solch ein interessantes Special. Bitte mehr davon.
N1ghtM4r3
10.01.2018 um 13:37
#10
Danke für das Special. Da ich bis auf "Insomnia" alle aufgeführten Filme von Christopher Nolan daheim stehen habe - kann ich mich ja fast schon als Fan bezeichnen... :-)

Alles tolles Filme, inbesondere "The Dark Knight"!
GMoney1984
10.01.2018 um 13:06
#9
@forenhase: "Interstellar" fand ich ok, da er mir des öfteren etwas zu aufgesetzt gewirkt hat (die Szene als das Buch aus dem Regal viel, war leider gar nicht überraschend), gebe ihn aber demnächst, wenn ich denn mehr Zeit habe, gerne eine 2. Chance.

Ich finde "Inception" und "Prestige" als seine ausgewogendsten Filme, dicht gefolgt von "Batman Begins" und "Dark Knight".

Müsste ich mich für einen entscheiden, wäre es "Inception", den ich unlängst in 4k erleben durfte. :)
Ninjatune666
10.01.2018 um 12:01
#8
Vielen Dank für das Special. Mit Ausnahme von Insomnia stehen alle Nolan-Werke bei mir im Regal und ich finde Sie ausnahmslos großartig.
matze_fcbayern
10.01.2018 um 11:54
#7
Memento hätte wirklich ein neues Master bekommen können. Die BD ist gut, aber mehr nicht. Insomnia hat auf BD ein grandioses Bild! Hier bin ich der Meinung es braucht keine UHD, noch nicht. Wirklich top Bild aus BD! Was ich aber Schade finde....Following scheint wohl nie auf BD zu kommen!

@ Ninjatune

So verschieden sind die Geschmäcker. Interstellar ist für mich der beste Nolan ;-)
forenhase
10.01.2018 um 11:50
#6
Der Typ hat echt sehr gute Filme auf die Leinwand gebracht. Die meisten sind auch vorhanden in der Sammlung.
Abenteuer68
10.01.2018 um 11:49
#5
Super Special, vielen Dank!

Ich finde die Nolan Filme alle sehr empfehlenswert und zählen bis auf "Interstellar", "The Dark Knight Rises" und "Dunkirk", alle zu meinen Lieblingsfilmen mit besonderem Stellenwert. :)
Ninjatune666
10.01.2018 um 11:23
#4
Klasse Auflistung! Dunkirk und Insomnia haben mir sehr gut gefallen .Memento muss ich endlich mal sehen.

Könnt ihr von Harrison Ford auch eine schreiben ,dann weiss ich wenigstens was mir noch alles fehlt.
CATGIRL
10.01.2018 um 11:05
#3
Sehr informatives und interessantes Special. Solche Zusammenfassungen des Schaffens eines Regisseurs oder Darstellers mit den dazu gehörigen Infos sollte es zukünftig öfters geben. Danke und weiter so!
pablo picasso
10.01.2018 um 11:00
#2
Sehr interessantes Special. Bitte mehr davon :-)

Ich mag die Filme von Christopher Nolan allesamt sehr, wobei ich "Dunkirk" noch nicht gesichtet hab und mir "Memento" noch in der Sammlung fehlt. Mit "The Dark Knight", "Inception" und "Interstellar" sind für mich persönlich sogar drei Alltime- Faves dabei. Ein 4K Update streb ich in der nächsten Zeit aber aufgrund des fehlenden Equipments erstmal nicht an.
Headhunter666
10.01.2018 um 09:45
#1
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7 Bewertung(en) mit ø 4,29 Punkte
20 Kommentare

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