Die drei Regisseure Alan Ronald, James Eaves und Pat Higgins begeisterten 2009 mit ihrem Episodenfilm Bordello of Blood Death Tales ein Genrepublikum, in dem sie ein Flickwerk aus obskuren Horrorepisoden auf die Menschheit losließen. Und nun legt das Trio mit Nazi Zombie Battleground ihre zweite Horrorkurzfilmanthologie nach dem gleichen Muster vor. In loser Folge werden dem Zuschauer, wie schon bei den ersten Death Tales, Geschichten erzählt, die er so nicht einmal in seinen schlimmsten Albträumen erlebt hat. Diesmal allerdings mit Nazis und Zombies und alles vor der Kulisse des zweiten Weltkriegs.
Story
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Film setzt sich aus drei Fragmenten zusammen, die jeweils von einem der drei Regisseure realisiert wurden. Eine Rahmenhandlung gibt es nicht, stattdessen werden die drei Episoden nacheinander abgespielt. Fragment 1 trägt den Titel Medal of Horror und wurde von Regisseur James Eaves inszeniert. Hier geht es um einen charmanten Captain, der hinter die feindlichen Linien geschickt wird, um die Tochter seines Vorgesetzten zu retten. Dort trifft er auf eine üble Nazibraut samt roboterartigen Zombiesoldaten. Das Mittelstück trägt den Titel Harriet’s War und stammt von Regisseur Alan Ronald. In dieser Episode geht es um die Regierungsbeamtin Harriet Price, die in der englischen Provinz mysteriöse Morde untersucht, bei denen den Leichen Hakenkreuze in die Haut geschnitten wurden. Dabei ist ihr von vorne herein klar, dass übernatürliche Kräfte am Werk sind. Den Abschluss macht der Beitrag Devils of the Blitz von Regisseur Pat Higgins. Auch hier bekommt der Zuschauer kleine fiese Monster zu sehen, die über eine Familie herfallen, welche sich vor einem Luftangriff in einem Luftschutzbunker verschanzt hat. Die erste Geschichte ist eine klassische Zombie-Nazi-Geschichte und passt daher voll ins Bild, das der Zuschauer sich schon von vornherein macht. Der Gorefaktor ist dabei recht niedrig, dafür ist der Trash-Faktor recht hoch. Die kurze Laufzeit ist hier besonders vorteilhaft, weil bereits in der knappen halben Stunde bereits einige Längen vorhanden sind.
Harriet’s War ist im Prinzip eine klassische Detektivgeschichte mit übernatürlichem Einfluss. Dabei ist die Hauptfigur Harriet Price eine Mischung aus Ichabod Crane aus Sleepy Hollow und Dale Cooper aus Twin Peaks. Schade, dass die Story nicht lustiger ist, und auch der Gorefaktor ist hier noch niedrigere als im ersten Teil des Films. Dennoch ist die Geschichte recht interessant erzählt und wartet mit einigen skurrilen Ideen auf. Das letzte Fragment liefert kleine gefräßige Monster im Stil der Critters oder Ghoulies, allerdings ohne den Witz der genannten Figuren zu erreichen. Auch hier fehlt es an einer gehörigen Portion Selbstironie, ansonsten hätte dieser Teil des Streifens ein echtes Highlight werden können. Einziges Verbindungsglied der einzelnen Episoden ist der Zeitraum der Handlung, der während des Zweiten Weltkriegs angelegt ist. Der deutsche Vertriebstitel Nazi Zombie Battleground stellt sich dabei als irreführender Unsinn heraus, und weckt leicht falsche Erwartungen. Der Originaltitel Battlefield Death Tales trifft deutlich eher den Punkt. Nazis und Zombies kommen lediglich in der ersten Episode vor, während in der zweiten Episode zumindest noch Hakenkreuze auf die Braune Brut hinweisen. Die dritte Episode könnte auch zu jeder andere Zeit spielen und hat keinen direkten Bezug zum Titel, ist dafür allerdings ganz anständig und trashig inszeniert.
Gewaltgrad bleibt dabei in jeder Episode relativ seicht – Goreszenen sucht man vergebens, und die FSK 18 Freigabe scheint ein wenig übertrieben. Vermutlich sind den Prüfern die bösen Symbole übel aufgestoßen, die offensichtlich mehr Gemüter erhitzen, als abgerissene Gliedmaßen oder haufenweise Kopfschüsse, wie zuletzt in Stallones Shootout, der mit einer 16er Freigabe versehen wurde. Aber dies ist der falsche Ort, um sich über die scheinbare Willkür der Freiwilligen Selbstkontrolle zu echauffieren. Die Darsteller sind durch die Bank weg reichlich übel, womit sie dem Film allerdings genau den Charme verleihen, den er braucht. Die übertriebene Darstellung und die völlig klischeehaften Dialoge machen aus allen drei Fragmenten ein Gesamtkunstwerk, das Trash-Fans voll und ganz zufriedenstellen wird. Ein wenig mehr Selbstironie hätte dem Streifen zwar gut getan, aber unterm Strich ist der Film recht sehenswert und macht Spaß.
Bildqualität
- Bildformat: 2,35:1 (16:9 Letterbox) in 1920x1080p Auflösung
Tonqualität
- Deutsch DTS HD-Master Audio 5.1
- Englisch Dolby Digital 2.0
Ausstattung
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Leider enthält diese Version kein nennenswertes Bonusmaterial.
Fazit
Bild und Ton der blauen Scheibe machen einen durchwachsenen Eindruck, wobei auf gewollte Fehler verzichtet wird. Die Bilder sind zumeist sehr kalt und grau, wobei der Schwarzwert zwar ganz hervorragend ist , die Schärfe aber zu wünschen übrig lässt. Lediglich die dritte Episode bringt ein wenig Farbe ins Spiel, wobei diese auch teilweise arg verrauscht daherkommt. Der Film setzt sich aus drei Episoden zusammen, die keinen direkten Bezug zueinander haben und keinerlei Rahmenhandlung aufweisen. Die einzelnen Fragmente unterhalten, bieten Zombies, Nazis, Monster und eine übernatürliche Note, wobei die kurze Laufzeit der einzelnen Episoden verhindert, dass Langeweile aufkommt. Trash-Fans können getrost zugreifen und werden bestens unterhalten, sollten aber wissen, dass Nazi-Zombies in den drei Episoden eher die Ausnahme sind.
(Michael Speier)
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Kaufempfehlung
Testgeräte
TV: Panasonic TX-L42ETW60
BDP: Samsung BD-P 1580
Audio: Samsung HT-E4500, 5.1-3D Dolby Surround System