Predator (1987) (Ultimate Hunter Edition) Blu-ray

Ein militärisches US-Spezialkommando unter der Führung von Major Dutch Schaefer (A. Schwarzenegger) wird in den Dschungel Zentralamerikas geschickt, um einen Minister zu retten, der von Rebellen als Geisel genommen wurde. Mit Major George Dillon (C. Weathers) stößt ein ehemaliger Kamerad von Dutch und jetziger CIA-Agent ungewollt zum Team. Bald finden die Männer ein paar gehäutete Leichen die kopfüber von einem Baum hängen: ein anderes Einsatzteam das zuvor in den Dschungel geschickt wurde. Zunächst macht Arnolds Truppe die Rebellen davor verantwortlich. Doch schon bald nachdem sie das Rebellenlager ausgehoben haben, merken sie das etwas anderes dafür verantwortlich ist. Ein getarntes und scheinbar übermächtiges außerirdisches Wesen macht Jagd auf das Team und tötet einen Mann nach dem anderen... Seinerzeit war "Predator" ein großartiger Film, der mit fantastischen und neuen Ideen überraschte und nicht umsonst zum Klassiker avancierte. Aber auch heute funktioniert der Streifen noch hervorragend, auch wenn einige Elemente und Vorgehensweisen im Film nicht mehr so modern erscheinen. Beispielsweise die Art und Weise wie das Spezialkommando im Dschungel vorgeht und der Umgang mit den Waffen (es wird aus der Hüfte geschossen und nicht in einem professionellen Anschlag, wie es ich für Spezialisten gehört). Heutzutage würde man das als unglaubwürdig abtun, aber bei den Actionfilmen der 80er Jahre hat es funktioniert und das macht es in diesem Fall auch heute noch. Die Faszination an "Predator" erklärt sich zum Einen natürlich durch den außerirdischen Jäger selbst, aber auch dadurch, dass der Film eigentlich zweigeteilt ist: Der erste Teil ist noch ein typischer Actioner, der im Dschungel spielt und bei dem ein Team ein Rebellenlager ausheben und ein paar Geiseln retten muss. Von Sci-Fi und Horror ist hier zunächst kaum was zu merken, nur vereinzelt eingestreute Beobachtungsszenen bringen den Predator ins Spiel. Erst nach dem explosiven Angriff auf das Rebellenlager geht es dann Schlag auf Schlag und plötzlich steckt der Zuschauer mitten in einem Gänsehaut erzeugenden Monsterspektakel. Das Design des Jägers und seine hochtechnologische Ausrüstung unterstützen dieses Gefühl umso mehr. Abgerundet wird das Ganze durch einen soliden Cast der überzeugt. Arnie selbst ist sowieso erhaben, aber auch Carl Weathers, Bill Duke, Jesse Ventura und vor allem Sonny Landham (der den Fährtenleser Billy mimt) - um nur ein paar zu nennen - mimen ihre Rollen hervorragend und glaubwürdig und zeigen dabei sehr unterschiedliche Charaktere. Interessant dabei ist übrigens, das zwei der Schauspieler (nämlich Arnie selbst und Jesse Ventura) später im realen Leben Gouverneure von US-Staaten geworden sind und ein Dritter (Sonny Landham) zumindest für eine solchen Posten kandidiert hat. Das nur so am Rande. Auch nach über zwei Jahrzehnten ist "Predator" ein atemberaubender und immer noch sehenswerter Film, der ganz zu recht, zu den Besten seines Genres gehört. Außerdem hat er mit Venturas „Ich habe keine Zeit zum Bluten…“ eines der coolsten Filmzitate aller Zeiten hervorgebracht.

Das Bildmaterial kommt in MPEG-4/AVC kodierten 1080p und hat ein Seitenverhältnis von 1,85:1. Der Transfer zeigt eine durchweg sehr gute Schärfe, die nur hin und wieder durch leichte Bewegungsunschärfen bei einzelnen Close-Ups getrübt wird. Die Details sind - vor allem im Hinblick auf das Alter des Films - beeindruckend und zeigen viele Feinheiten der Gesichter (Poren, Schweiß), des Dschungels, aber auch bei Waffen, Ausrüstung und sonstiger Maschinerie. Die Dschungelaufnahmen wirken zumeist recht plastisch und erwecken den Eindruck von Tiefe. Der Kontrast ist gut und auch die Farbgebung überzeugt mit kräftigen Tönen, die den Urwald in saftigen Grün- und ausgewogenen Brauntönen präsentieren. Selbst in Szenen in denen ein leichter Nebel den Dschungel durchzieht, wirkt das Bild sehr ausgeglichen und realistisch. Auch die Hauttöne der Protagonisten sind sehr natürlich. Der Schwarzwert hat eine gute Sättigung und zeigt feine Abstufungen ohne dabei Details zu verschlucken. Filmkorn (Graining) ist so gut wie nicht wahrnehmbar und auch andere Fehler, wie Kompressionsartefakte und Aliasing (Treppchenbildung) sind nicht vorhanden. 20th Century Fox haben sich bei diesem neuen Release wirklich Mühe gegeben und zeigen Predator in einer Optik, wie man ihn bisher noch nie gesehen hat.

Während die englische Tonspur in DTS HD MA 5.1 glänzt, bietet die deutsche Tonspur nur normales DTS 5.1. Immerhin ist das mehr als manch anderer Blu-ray Release moderner Filme und Serien hierzulande bietet. Auch wenn nur normales DTS vorhanden ist, klingt die deutsche Tonspur doch richtig gut. Die Dialoge sind sehr gut verständlich und zeigen sich gut ausbalanciert, werden dabei nicht von anderen Effekten übertönt oder in den Hintergrund gedrängt. Dazu gesellt sich ein ausgewogener Surround-Sound, der von allen Lautsprechern exzessiv Gebrauch macht, vor allem dann wenn es actionmäßig zur Sache geht. Hier entsteht ein tolles Gefühl von Räumlichkeit, das sich auch auf das Dschungel-Ambiente auswirkt. Zumeist hat man das Gefühl tatsächlich mitten im Geschehen zu sein, auch wenn es hier durchaus noch eine Spur räumlicher sein könnte. Das Klangbild ist dynamisch und zeigt sich kristallklar. Die Bässe haben viel Druck und sorgen für den richtigen Bumms (die kleine Minigun, die Blain (J. Ventura) mit sich herum trägt, klingt einfach herrlich brachial), so dass sich ein sehr angenehmes Gesamt-Klangbild ergibt. Der Score gehört zur Gattung der typischen 80er Jahre Actionfilm Untermalung, passt aber gerade dadurch eben gut zum Film. Qualitativ ist der Soundtrack ebenfalls gut abgemischt und klingt ordentlich. Die deutsche Tonspur präsentiert den Action-Klassiker in einem ansprechenden akustischen Erlebnis. Allerdings klingt die mitgelieferte englische HD-Spur doch noch etwas besser, denn sie hat hörbar mehr Volumen und klingt etwas kräftiger.

Für die "Ultimate Hunter Edition" hat der Publisher tief in die Extras-Kiste gegriffen, denn es gibt über 10 Featurettes auf der Disk. Leider sind nur wenige davon in HD-Qualität, was aber wohl einfach auf das Alter des Materials zurückzuführen ist. Den Anfang macht der obligatorische Audiokommentar von Regisseur John McTiernan. Dazu gibt es noch einen optionalen Textkommentar, bei dem der renommierte Filmjournalist und -historiker Eric Lichtenfeld seine Meinung zum Besten gibt. "Predator: Evolution einer Rasse" berichtet - teilweise in HD - gute 12 Minuten über die Entstehung des Filmes und wie sich der Predator und das Franchise entwickelt hat. Robert Rodriguez, der bekanntermaßen ja den neuen "Predators" (Start: Mitte 2010) ins Kino bringt, bietet hier sein Wissen feil. Das eigentliche Making-Of ("Wenn es blutet, dann kann man es töten...") läuft eine gute halbe Stunde und ist ein typisches seiner Art. Hier gibt es Interviews mit Machern und Schauspielern, Szenen vom Dreh und eine Menge Hintergrundinfos. Drei weitere Featurettes, die insgesamt eine gute Stunde laufen, zeigen wie bestimmte Aspekte (wie beispielsweise die Predator-Tarnung) entwickelt wurden oder was für besondere Elemente der Film (wie beispielweise die erstmalige freihändige Benutzung der besagten Minigun "Old Painless") noch verbirgt. Auch über die Spezialeffekte und deren Entstehung wird hier geplaudert. Dazu gibt es Outtakes, entfallene Szenen, Kinotrailer zu Predator 1 und 2 und eine schicke Fotogalerie. Abgerundet wird der Extrasteil dann mit einer kurzen, aber sehr interessanten Vorschau (HD, 2 Minuten) auf den neuen "Predators"-Film. Auch hier sieht und hört man Rodriguez, der ein wenig über den neuen Streifen plaudert. Alles in Allem ein umwerfendes Angebot, auch wenn der Großteil nur in SD-Qualität präsentiert wird. Das macht der Informationsgehalt der Featurettes aber locker wieder wett.

Von der technischen Seite her macht die "Ultimate Hunter Edition" von Predator eine wirklich gute Figur, gerade vor dem Hintergrund des Alters, den der Film schon auf dem Buckel hat. Die optische Präsentation ist hervorragend gelungen. Das Bild zeigt weitestgehend eine enorme Schärfe sowie viele Details und glänzt mit einem ausgewogenen Kontrast- respektive Farbverhältnis. Es hat sich auf jeden Fall gelohnt, das der Publisher ein neues HD-Master für diese Veröffentlichung herangezogen hat. Auch von der auditiven Seite her, kann sich dieser neue Release hören lassen, wenngleich die deutsche Tonspur leider nur in normalen DTS 5.1 kommt, während der ebenfalls vorhandene englische Track DTS HD MA bietet. Dennoch klingt auch die deutsche Spur knackig, kristallklar und gut ausbalanciert. Akustisch macht Predator damit wirklich was her und sorgt für einen mehr als akzeptablen Hörgenuss. Der bisher gute Gesamteindruck wird durch eine umfangreiche und gehaltvolle Ausstattung abgerundet, die eine Fülle an Hintergrundinformationen zu allen interessanten Bereichen um den Film und den Predator offeriert. Zwar sind dabei die älteren Extras nur in SD, aber es gibt auch ein paar HD-Elemente und auch neue Kommentare und Interviews wurden eingebaut. Klasse. Von der filmischen Seite her ist Predator immer noch ein Knaller und nicht umsonst gilt er als Klassiker des Genres. Die Story - wenn auch von der Grundidee her nicht allzu tiefgehend - funktioniert gut und gerade der Mix aus klassischer 80er Jahre Action, Science-Fiction und Horror-Elementen überzeugt noch heute. Dass der Film technisch mittlerweile ein wenig veraltet wirkt, was beispielsweise die SFX des Predators und die Vorgehensweise des Teams angeht, kann man durchaus verschmerzen. Immer noch fasziniert der Predator und sorgt für eine unheimlich dichte und Nackenhaar-sträubende-Atmosphäre. Dass die "Ultimate Edition" dann auch noch ungekürzt ist, ist das sprichwörtliche Sahnehäubchen. (gg) (weitere Reviews anzeigen)

TV LCD: Toshiba 42ZV555D BD-Player: Samsung BD-P2500 AV-Receiver: Sony STR-DB830QS Boxen: Heco 5.1 / Aktiv-Subwoofer