BFG - Sophie & der Riese 3D (Blu-ray 3D) Blu-ray

Das Londoner Waisenmädchen Sophie (R. Barnhill) erlebt eines Tages Unglaubliches, als es einen leibhaftigen Riesen (M. Rylance) kennenlernt. Das ungleiche Paar freundet sich schnell an, denn so wie Sophie fühlt auch der Riese sich unter seinen eher simpel gestrickten und brutalen Artgenossen einsam. Allerdings ist es für Sophie in der Welt der Riesen alles andere als ungefährlich, denn auch wenn ihr Gefährte gutmütig und freundlich ist, essen die anderen Riesen nur allzu gerne Menschenfleisch. Was sich in der Zusammenfassung der Handlung ein wenig bedrohlich anhört, mündet im Film nie in ernsthafter Gefahr: Zwar sind die Riesen in Spielbergs Film Menschenfresser, der Familienfilm geht aber nie so weit, dass kleine Kinder dadurch erschreckt werden könnten. Vielmehr steht stets die Freundschaft zwischen Sophie und ihrem übergroßen, neuen Freund im Mittelpunkt. Manchmal übertreibt Spielberg es dabei ein wenig, denn seine entschärfte Version von Dahls mit ironischem Humor gewürztem Buch versucht den Zuschauer etwas zu oft zum gerührten Seufzen zu bringen. Aber das ist nunmal Spielbergs Stil, den er seit seinen Anfangstagen kultiviert hat. Bewundernswert ist an BFG – Sophie und der Riese nicht nur der unglaublich glaubwürdige CGI-Einsatz, sondern auch das Schauspiel der kleinen Hauptdarstellerin Ruby Barnhill. Bei ihren zwölf Jahren und der schweren Aufgabe hauptsächlich mit digitalen Charakteren und vielfach vor Greenscreen zu agieren, erledigt das Mädchen einen fantastischen Job. Auch Mark Rylance als Riesen-Außenseiter steht dem in Nichts nach. Bleibt nur zu erwähnen, dass mancher Gamer aufgrund des Filmtitels vielleicht etwas anderes erwartet hatte: Nein, eine BFG-9000 sucht man in diesem Film mit der FSK-Altersfreigabe „Ab 0 Jahren“ vergeblich.

• 2:39:1; 1080p

Es gibt einige Momente, in denen BFG – Sophie und der Riese genau wie Das Dschungelbuch bis auf die Hauptdarstellerin nur aus CGI-Hintergründen und Charakteren besteht. Entsprechend wird sich niemand ernsthaft wundern, dass der Film aufgrund seines Greenscreen-Schwerpunkts aus einer rein digitalen Produktionskette entstammt. Von Filmkorn ist hier also keine Spur zu sehen. Das HD-Bild ist außerordentlich scharf und detailreich und die Realfilm-Elemente verschmelzen nahtlos mit den Computeranimationen. Steven Spielberg und sein beständiger Kamera-Mitstreiter Janusz Kaminski haben sich dabei für einen kräftigen Look entschieden, der manchmal etwas zu den überstrahlten Kontrasten neigt, für die Kaminskis Stil bekannt ist. Das Ergebnis ist ein sauber komprimiertes HD-Bild das nur ab und zu sehr leichtes Kantenflimmern bei feinen Haaren sowie minimales, digitales Rauschen in sehr dunklen Umgebungen zeigt. Insgesamt ist der Eindruck aber fantastisch.

• 2.39:1; 1080p

Bei BFG – Sophie und der Riese handelt es sich um eine Konvertierung und keine native 3D-Produktion. Mittlerweile muss das aber nicht zwangsweise etwas Schlechtes bedeuten. Allerdings ist BFG eher ein Film, bei dem der 3D-Einsatz zurückhaltend erfolgt. Das verwundert nicht, wenn man im Kopf behält, dass der Film im Ausland durch Disney vertrieben wird, welche für ihre dezenten 3D-Umsetzungen bekannt sind. Das bedeutet auch in diesem Fall, dass zwar eine saubere Differenzierung der einzelnen Bildebenen erfolgt, Pop-Out-Effekte aber im Grunde durch Abwesenheit glänzten. Dafür behält das HD-Bild auch in der stereoskopischen Variante alle Vorzüge bei, welche das 2D-Bild auszeichnen.

• Deutsch, Englisch DTS-HD High Resolution Audio 5.1, Deutsch Dolby Digital 2.0
• Untertitel: Deutsch

In Deutschland hat Constantin Film sich entschieden sowohl den englischsprachigen Originalton als auch die deutsche Synchronisation als DTS-HD High Resolution Audio 5.1 anzubieten. Freunde des Originaltons, die über eine entsprechende Anlage verfügen, sollten daher vielleicht zu einem Import greifen. So kommt die US-Fassung mit einer 7.1-Tonspur als verlustfreies DTS-HD Master Audio daher. Ungeachtet der technischen Details ist die hier vorliegende Abmischung sehr gelungen. So bietet auch die deutsche Tonspur viel Räumlichkeit, klare Dialoge und sogar sehr kräftige Bässe, Letzteres ist für einen Familienfilm eher ungewöhnlich, passt aber natürlich zu den mehr bzw. oder minder sanften Riesen, die sich im Film tummeln. Auch die Musik von Komponist John Williams darf in den richtigen Momenten anschwellen.

• Wendecover
• Wie BFG zum Leben erweckt wird (HD, ca. 27 Min.)
• BFG und ich (HD, ca. 2 Min.)
• Riesensprache: Die wundervollen Wörter bei BFG (HD,ca. 3 Min.)
• Die Charaktere der Riesen (HD, ca. 5 Min.)
• Eine Hommage an Melinda Mathison (HD, ca. 6 Min.)
• Trailer (HD, ca. 2 Min.)

Herzstück der Extras ist das Making-Of zum Film, das Cast und Crew ihre Eindrücke von den Dreharbeiten schildern lässt – auch Regisseur Steven Spielberg kommt hierz u Wort. Besonders interessant sind die Einblicke in die technischen Aspekte, etwa das aufwändige Motion-Capturing für die Riesen. Dagegen ist das restliche Bonusmaterial eher kurz und oberflächlich gehalten. Rührend ist jedoch der kleine Nachruf auf Melinda Mathison. Die 2015 verstorbene Drehbuchautorin des Films hatte mit Spielberg bereits für den Klassiker E. T. zusammengearbeitet.

Sowohl in 2D als auch in 3D macht BFG – Sophie und der Riese eine ausgezeichnete Figur: Das Bild ist detailreich und trotz der Verschmelzung echter Schauspieler mit CGI-Charakteren und -Kulissen stets sehr scharf. Anzumerken ist, dass der 3D-Effekt jedoch weniger auf Pop-Outs aus ist, sondern mehr auf eine klare Ebenendifferenzierung und seine Tiefenwirkung setzt. Die deutsche Tonspur als DTS-HD HR Audio 5.1 überzeugt ebenfalls und bietet einen ausgewogenen Mix mit viel Räumlichkeit. Beim Bonusmaterial sticht lediglich das Making-Of heraus, so dass das Gebotene eher im Mittelfeld zu verordnen ist. Auch wenn BFG – Sophie und der Riese im Kino floppte, könnte dem liebenswerten Familienfilm im Heimkino ein verlängertes Leben eingehaucht werden. Spielberg geht vielleicht etwas zu sehr auf Nummer sicher und verlässt sich auf seine typischen, leicht schmalzigen Emotionen, die dem Zuschauer etwas zu arg mit dem Holzhammer eingeprügelt werden. Den ironischen, teils bissigen Dahl-Humor der Vorlage lässt der Regisseur außen vor. Insgesamt handelt es sich hier aber um einen warmherzigen Film für Kinder und Familien, bei dem es schwer fällt nicht mitgerissen zu werden. (André Westphal) (weitere Reviews anzeigen)

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