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Blulife im Interview mit Hannah Ware zu Hitman: Agent 47
04.02.2016
Erst kürzlich, konnten Sie bei uns das erste Interview zum heutigen Heimkinostart von „Hitman: Agent 47“ finden. Nach Regisseur Aleksander Bach stand uns während der letztjährigen Promotiontour auch Hauptdarstellerin Hannah Ware Rede und Antwort, die nicht nur Berlin sehr ins Herz geschlossen hat, sondern die in einer möglichen Fortsetzung sogar mit einer besonderen Frisur aufwarten möchte.
Wie waren die Dreharbeiten in Berlin?
Erstaunlich! Ich liebe Berlin. Ich würde hier leben, wenn ich könnte. Ich brauche diese Spannung, die ich schon hatte, da dies meine erste Hauptrolle für ein großes Filmstudio war. Ich möchte in Berlin sein, und immer hier her zurückkommen, wenn ich könnte. Ich denke das wäre sehr romantisch.
Wie lange waren Sie hier?
Wir drehten hier für ungefähr fünf Monate. Ja, solange hat es gedauert.
Also dürfte Ihnen Berlin mittlerweile bestens bekannt sein?
Ja, auf jeden Fall.
Ihr Kleid im Film wirkt so unpassend. Hatten Sie da noch die Power, den Leuten in den Arsch zu treten, mit all den Jungs in dem Film?
Ich würde es im richtigen Leben niemals tragen. Es fühlt sich genauso an, wie es sein sollte (lacht). Ich denke es hat seine Berechtigung. Es ist ein großer Spaß, und es ist etwas, dass ich öfters von Filmen erwarte. Und ich denke es ist eine gute Reflexion. Es spiegelt das Jahr 2015 sehr gut wider und zeigt, wo wir uns aktuell befinden. Wir sollten auf irgendeine Weise dafür sorgen, dass Frauen auf der Bühne mehr Gleichberechtigung erhalten. Und ich denke, der Film bewerkstelligt das sehr gut.
Genau, wenn Sie auf die diesjährigen Franchise-Filme schauen, wie „Mission: Impossible“, „Mad Max“ und „Hitman“. In der Regel werden diese von einer männlichen Ikone angeführt, doch jetzt haben viele Filme auch starke weibliche Charaktere. Warum glauben Sie ist das so, dass man sich in diese Richtung entwickelt und realisiert, dass die Leute auch starke weibliche Charaktere auf der Leinwand sehen wollen?
Unglaublich ist das. Aber ich bin froh, dass es uns trifft. Ich weiß nicht wieso, aber ich bin sicher, es wird noch eine Weile andauern.
Denken Sie, dass dieser Film irgendwelche Auswirkungen auf Ihre Karriere hat und diese in irgendeiner Art und Weise vorantreibt? Haben Sie spezielle Pläne für die Zukunft?
Das weiß ich nicht. Ich lasse das auf mich zukommen. Spezielle Pläne habe ich nicht.
Wenn Sie auf den Film zurückblicken, der auf einer Spielserie beruht. Worin liegt Ihrer Meinung nach der Reiz, sich als lautloser Killer zu verhalten? Was macht 47 für Spieler und Leute, die den Film sehen, so interessant?
Ich denke 47 hat etwas Bedrohliches und ebenso Nerviges, weil man nicht weiß, wie es enden wird, solange es nicht mehr Informationen über den Killer gibt. 47 hat einen ruhigen, aber aggressiven Stil an sich. Seine Art des Kampfes strotzt nur so vor Aggressivität.
Und wenn Sie die Fähigkeiten Katias mit denen von 47 vergleichen und auch einen Blick auf ihre Ängste werfen … was macht Ihnen persönlich Angst?
Oh Gott. Reale Dinge.
Clowns? Hüte? Haie?
Reale Dinge wie die Angst vorm Versagen. Und gegen diese Angst versuche ich, stetig anzukämpfen. Wenn du viel riskierst, dann kannst du viel verlieren. Aber du musst etwas wagen, um etwas zu gewinnen.
Sie haben eine Rolle in “Oldboy” und “Shame” (2011) übernommen und jetzt in “Hitman: Agent 47”. Worauf achten Sie am meisten, bevor Sie eine Rolle annehmen? Ist die Hintergrundgeschichte des Charakters entscheidend?
Es ist nicht nur die Hintergrundgeschichte des jeweiligen Charakters. Es ist so wie im realen Leben. Wie sucht man sich Freunde aus? Nach welchen Kriterien richtet man sich? Es gibt keine speziellen Regeln. Bevor ich eine Rolle annehme, lese ich das Drehbuch. Und wenn mir das Drehbuch gefällt und die Person, die ich spielen soll, dann sage ich zu.
Haben Sie es genossen zu sehen, dass Katia ihre Fähigkeiten kontinuierlich ausbaut? Was hat Ihnen während des Drehs besonders gut gefallen?
Nun, es gab viele Sachen, die ich wirklich einprägsam fand. Ich habe es selbst genossen, immer besser zu werden. Ich habe diese emotionale Reise sehr genossen. Auch die Kampfszenen und die Choreografie haben mir sehr gefallen. Es war schon fast wie eine Art Tanz und hat extrem viel Spaß gemacht. Irgendwie surreal.
Wie viel wissen Sie über die Spieleserie? Sind Sie ein Fan?
Nun, ich wusste natürlich, dass der Film auf einer Spieleserie basiert. Ich bin aber kein Gamer. Und ich wusste, dass Katia ein neuer Charakter ist, der nicht im Spiel vorkommt. Deswegen habe ich alles gegeben, um diesen Platz richtig auszufüllen und dem Charakter Leben einzuhauchen. Zudem habe ich verstanden, warum 47 eine Film- und Spielikone ist.
Haben Sie irgendwelche Unterschiede bei der Arbeit mit einem großen Hollywood Studio und einem unabhängigen Produktionsstudio feststellen können? “Shame” war ja eine Indie-Produktion.
In “Shame” hatte ich lediglich eine kleine und unbedeutende Rolle. Katia war meine erste große Rolle. Daher habe ich kaum Erfahrungen mit großen Hollywood Studios wie 20th Century Fox. Auch in “Oldboy” hatte ich nur eine kleine Rolle. In “Hitman: Agent 47” hatte ich wirklich meine erste große Rolle.
Können Sie sich noch an die Szene erinnern, die für Sie persönlich am schwierigsten war? Bei der Menge an Spaß darf natürlich auch die physische Seite nicht fehlen.
Eine Szene zu beschreiben, die besonders schwer für mich war, ist nicht so einfach. Ich denke das Handhaben von Waffen war das Schwierigste. Es gibt eine spezielle Technik, Waffen zu halten und zu bedienen. Aber sogar Roger Moore hatte damit Probleme. Und er war James Bond. Also sehe ich das nicht ganz so eng.
Wo Sie gerade James Bond ansprechen. Ich denke Sie würden ein gutes Bondgirl abgeben.
Oh, notieren Sie sich das. Vielleicht wird es mal Wirklichkeit.
Oder vielleicht die nächste Lara Croft. Immerhin kommen Sie auch aus Großbritannien.
Vielen Dank, dass Sie mich dafür in Erwägung ziehen. Ich fühle mich geschmeichelt.
Wo wir gerade bei weiblichen Helden sind. Welche Schauspielerin oder welche Videospielikone finden Sie besonders toll?
Eine meiner Lieblingsschauspielerinnen ist Samantha Morton (Anm. der Redaktion: “Minority Report”). Sie ist wirklich brillant und außergewöhnlich. Ich liebe diese Schauspielerin.
Haben Sie sie jemals getroffen?
Nein. Ich würde sterben. Ich bin regelrecht verrückt nach ihr. Ich würde kein Wort herausbekommen.
Sie haben in London gelebt, richtig?
Ja, das ist richtig. Ich habe in Streatham gelebt – nicht weit von der Themse entfernt.
Sie wurden aber nicht gezwungen, nach L.A. zu ziehen?
Nein, nein. Gezwungen wurde ich nicht. Es ist nur einfacher Aufträge wahrzunehmen und zu arbeiten.
Wie würden Sie die Atmosphäre in Singapur beschreiben?
In Singapur gibt es sehr viele Regeln und Sicherheit wird großgeschrieben. Ich habe mich sehr sicher gefühlt. Außerdem hatte ich einen atemberaubenden Blick auf die Stadt. Singapur ist wirklich fantastisch.
Es ist interessant, diesen harten Kontrast zwischen den zwei Städten Berlin und Singapur im Film zu sehen. Wir als Deutsche sehen Berlin wahrscheinlich als eher altertümlich und kantig an, während Singapur bereits in der Moderne angekommen zu sein scheint. Was ist Ihr Bild von Berlin?
Berlin ist zwar nicht mit Singapur vergleichbar, aber dennoch bietet die deutsche Hauptstadt viele interessante Orte, wie man auch im Film sieht. Ich als Mädchen aus London habe mich in Berlin natürlich sofort heimisch gefühlt. Ich habe die Dreharbeiten in Berlin richtig genossen. Zusätzlich ist in Deutschland alles so gut organisiert. Das schätze ich besonders an Deutschland.
Erscheint für Sie L.A. dann nicht surreal?
Ja, deswegen habe ich es auch genossen, in Berlin zu drehen. Ich habe mich plötzlich wieder so normal gefühlt.
Haben Sie die Arbeit mit Aleksander Bach gemocht?
Oh, ja. Das habe ich.
Könnten Sie sich vorstellen, wieder einmal mit Herrn Bach zu arbeiten?
Absolut. Jederzeit wieder!
Wie ist er so?
Aleksander ist ein sehr netter Mann. Er hat eine tolle Vision, die er versucht umzusetzen. Ich habe die Arbeit mit ihm wirklich genossen. Für ihn war es der erste große Film für ein Hollywood Studio und für mich auch. Das hat uns in einer gewissen Art und Weise zusammengeschweißt.
47 ist ein Killer, der Menschen für Geld umbringt. Auf irgendeine Art und Weise zieht 47 aber dennoch die Leute an, durch seine Taten. Erinnern Sie sich eventuell noch an Taten aus Ihrer Kindheit, auf die Sie nicht stolz sind? Wie beispielsweise das Klauen der Schokolade Ihrer kleinen Schwester. Haben Sie jemals eine Spannung oder Faszination bei etwas gespürt, das nicht erlaubt ist?
Ja, da gibt es Situationen, an die ich mich noch lebhaft erinnern kann. In den 1990er Jahren, wissen Sie, da gab es bei uns im Viertel einen kleinen Laden, der leckere Süßigkeiten verkauft hat. Darunter auch diese pinken Champignons. Vielleicht kennen Sie diese noch. Eines Tages, nach der Schule, gingen meine Schwester und ich also an diesem Laden vorbei und ich habe mich an den Champignons bedient. Nach dem Diebstahl bin ich schnurstracks nach draußen gegangen. Danach war ich wirklich paranoid und dachte die Polizei nimmt mich jeden Moment mit. Ich befürchtete die Polizei findet mich, nimmt mich fest und es beginnt ein großer Prozess. Dabei war ich gerade einmal sieben Jahre alt. Zum Glück passierte nichts, aber ich hatte wirklich Angst.
Wollten Sie schon immer Schauspielerin werden?
Nein, ich habe angefangen, Architektur zu studieren. Das Studium habe ich bis zu meinem ersten akademischen Grad gemacht. Beim Zweiten habe ich das Studium aufgegeben und Schauspielunterricht genommen, weil irgendjemand mal fragte, ob ich mit ihm gehe. Ich habe es geliebt und bin immer wieder dorthin gegangen.
Also muss für Sie Singapur ein großartiger Ort gewesen sein, wegen der Architektur?
Ja, Singapur ist faszinierend. Eine tolle Stadt!
Hatten Sie überhaupt die Möglichkeit, Singapur in den Drehpausen zu besichtigen?
Wir hatten das Glück mitten in Singapur zu drehen und die atemberaubende Architektur zu bewundern. Die Stadt ist so schön. Es gibt vieles, was ich in Singapur zum aller ersten Mal gesehen habe. Wirklich besonders!
Sie haben auch Modelerfahrungen. Was nehmen Sie denn aus diesem Job mit?
Was nehme ich aus diesem Job mit? Ich denke durch das Modeln habe ich gelernt Geld zu verdienen.
Sind Sie noch immer nervös, wenn Sie mit Superstars wie Bruce Willis zusammenarbeiten?
Ja, natürlich. Das bin ich noch immer.
Und wie gehen Sie damit um?
Ich lüge mich einfach selbst an und rede mir ein, ich müsse nicht nervös sein. “Es sind auch nur Menschen”, sage ich mir. Wir haben alle das gleiche Schlafzimmer und schlafen in denselben Betten.
Wie sind Sie mit Drehtechniken wie Green Screen umgegangen?
Green Screens sind schon sehr seltsam. Wenn Sie die Endszene begutachten, da haben wir viel mit Green Screen gearbeitet. Als ein Helikopter explodiert und mein Vater stirbt. Das meiste über Green Screen lernt man tatsächlich während des Drehs. Es war die erste Woche des Drehs und ich habe niemals zuvor vor einem Green Screen gedreht. Man weiß nie, was man letzten Endes sieht. Man muss sich vorstellen, dass die Ping Pong Bälle mit den Gesichtern Menschen sind, mit denen man interagiert.
Was hat Ihnen an “Hitman: Agent 47” besonders gefallen?
Ach, da gibt es so viel. Ich mag diese Hyperrealität, in der alles möglich ist. So wie beispielsweise in diesem Film mit Tom Cruise und Samantha Morton.
Minority Report!
Genau der. Ich vergesse ständig den Namen. Samantha Morton ist einfach fantastisch in diesem Film. Sie ist so facettenreich.
„Hitman: Agent 47“ hat einen Cliffhanger. Wenn Sie auf eine mögliche Fortsetzung schauen, was wären Ihre Wünsche für den nächsten Film und wie sehen Sie Ihren Charakter?
Katia mit einem rasierten Kopf.
Vielen Dank für das Interview!
04.02.2016 - Kategorie: Interviews
news
KOMMENTARE
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Zu dem Film kann ich nichts sagen, dass Interview finde ich aber schön ausführlich und lesenswert. Besonders lustig finde ich, dass die Darstellerin Berlin als romantisch bezeichnet. Ich gehe davon aus, dass sie mit dieser Ansicht relativ alleine dar stehen dürfte.
Dass sie als Model gelernt hat wie man Geld verdient glaube ich gerne. In meinem Beruf habe ich auch schon einige Erfahrungen mit Models gemacht.
Dass sie als Model gelernt hat wie man Geld verdient glaube ich gerne. In meinem Beruf habe ich auch schon einige Erfahrungen mit Models gemacht.
und noch ein interview zu diesem schlimmen film. schade, dass man sowas nicht bei den guten filmen geboten bekommt.
Die nette Dame tut mir fast leid,das sie in so einem Film mitgespielt hat.Jedenfalls war der Dreh wohl ganz unterhaltsam und für die Zukunft alles Gute.
06.02.2016 um 14:21
von gelöscht
#12
Danke für das lange nette Interview. Jetzt muss nur noch der Film was taugen. ;-))
Sehr schönes und Langes Interview. Nur das der Film mit nem Cliffhanger aufhört hätte ich jetzt net unbedingt wissen müssen :D
Warum macht man Interviews, über solch einen miesen Film?
Schön, das es wieder welche gibt. Aber da wünsche ich mir andere Filme bzw. Schauspieler.
Schön, das es wieder welche gibt. Aber da wünsche ich mir andere Filme bzw. Schauspieler.
Noch mehr Interviews und ich habe das Gefühl,diesen Film lass ich lieber aus.Gute Sachen kommen auch ohne zusätzliche Propaganda aus.
Recht gutes Interview.
Hat mir gut géfallen.Lasse mich überraschen was der Film bringen wird.
Hat mir gut géfallen.Lasse mich überraschen was der Film bringen wird.
Schönes ausführliches Interview Vielen Danke. Hitman wird heute noch Reingezogen.
Aufschlussreiches Interview, was deswegen den Film "Hitman Agent 47" auch nicht viel besser macht!
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