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Still
Walking
Originaltitel: Aruitemo Aruitemo
Kinostart Deutschland: 18.11.2010
Drama
Japan 2008, ca. 115 min.
FSK: ohne
Regie: Hirokazu Koreeda
mit Hiroshi Abe, Yui Natsukawa, You, Kazuya Takahashi, Shohei
Tanaka, mehr...
Zitat:
"Still Walking" ist eine Familiengeschichte über
erwachsene Kinder, die ihre Eltern besuchen. Sie spielt sich an
einem einzigen Sommertag ab. Die alternden Eltern haben Jahrzehnte
in diesem Zuhause gelebt. Sohn und Tochter kehren mit ihren eigenen
Familien für ein spezielles Familientreffen dorthin zurück. Sie
sind alle zusammengekommen, um dem verstorbenen Sohn und Bruder zu
gedenken, der vor fünfzehn Jahren bei einem tragischen Unfall ums
Leben gekommen ist.
Obwohl alles noch ist wie früher - das geräumige und gemütliche
Haus ebenso wie das von der Mutter zubereitete Festmahl - haben
sich im Laufe der Zeit alle leise und subtil verändert. Es ist eine
typische dyfunktionale Familie, die ebenso durch Liebe verbunden
ist wie durch Ressentiments und Geheimnisse. Geschickt balancierend
zwischen leisem Humor und wehmütigem Kummer, porträtiert Kore-eda,
wie nervig und wie wertvoll zugleich die Familie sein kann.
Die Familie versammelt sich, um dem Tod Junpeis, des ältesten
Sohnes und Bruders zu gedenken. Der zweite Sohn, Ryota, hat dem
brillanten Junpei, der die Familienklinik hätte übernehmen sollen,
nie das Wasser reichen können und fühlt sich gegenüber seinem Vater
unwohl. So will er denn am Familientreffen auch nichts darüber
verraten, dass er gerade ohne Stelle ist. Ryota ist vierzig Jahre
alt und hat vor kurzem eine Witwe mit einem zehnjährigen Jungen
geheiratet.
Seine ältere Schwester, Chinami, ist mit ihrer Familie bereits
eingetroffen und sorgt für heitere Unterhaltung. Toshiko, die
trügerisch sanfte Mutter, lässt eine Reihe von sarkastischen
Bemerkungen fallen, während sie in der Küche geschäftig die
Lieblingsgerichte der Familie zubereitet.
Unter all seinen wunderbaren Filmen ist STILL WALKING vermutlich
der persönlichste von Hirokazu Kore-eda. Der Japaner arbeitet seit
vielen Jahren konsequent und still, fernab vom Rummel der
Filmbranche, an einem Werk, das einige der zentralen Fragen der
menschlichen Existenz stellt. Oder besser vielleicht: Das sich
behutsam einigen der wichtigsten Fragen des Daseins annähert.
Kore-eda kreist das menschliche Sein ein, betrachtet es von
verschiedenen Seiten, immer wieder aus der Perspektive seines
Endes. Der Tod ist ein Tabu und doch das, was mit Garantie alle
irgendwann ereilt, unausweichlich. Von ihm aus lässt sich das Leben
abgeschlossen betrachten, von ihm aus können sich so scheinbar
einfache wie schwer zu beantwortende Fragen stellen: Was war es
denn, das Entscheidende in deinem Leben?
http://en.wikipedia.org/wiki/Still_Walking_%28film%29
http://www.imdb.com/title/tt1087578/
Rating 7,9
http://www.asianmovieweb.com/de/reviews/still_walking.htm