Im Endeffekt kann man das ganze Thema doch konkretisieren:
Alles muss Mainstream werden!
Die Industrie will Kohle verdienen und das nicht zu knapp. Was
passiert also? Experimente, Wagnisse und neue IP-Ideen werden nur
selten umgesetzt. Verrückte Ideen bleiben aus, lieber verlässt man
sich auf das, was sich gut im Laden verkauft: Action, Krachbumm,
bloß nicht zu viel denken und immer schön aussehen.
Es traut sich kaum einer mehr jemand, mal etwas neues anzufassen,
etwas zu entwickeln, was der Masse und damit die angepeilte
Zielgruppe nicht gut finden könnte. Gerade das Horrorgenre (was
seine Wurzeln ja auch in Japan hat) hat diese Wandlung spürbar
mitbekommen (Resident Evil, Dead Space). Bloß nicht die Spieler
erschrecken, dann kaufen sie sich nachher das Spiel nicht! Bin mal
gespannt of "The Evil Within" hier mal wieder konsequent
bleibt.
Aber das ist einfach der Punkt, weswegen der Markt dort stirbt. Die
japanischen Entwickler standen immer für neue Ideen, für die man
durchaus offen sein musste, weil sie nicht unbequent konventionell
waren. Aber was sollen sie machen, wenn die Publisher ihnen mit dem
Mainstream-Finger drohen?
Auf der anderen Seite: Das frische Ideen nach wie vor beliebt sind,
sieht man ja aktuell am Indie-Markt. Was da gerade so entsteht ist
fantastisch und die Spieler springen darauf an. Vielleicht auch mal
ein Zeichen an die Industrie, das neue Ideen nicht von vorne herein
etwas schlechtes sein müssen.
Ebenso Graphic Novels - lange ein Nischenprodukt sind sie gerade
total im Kommen. Allerdings bleibt es da nicht bei den japanischen,
da auch westliche Entwickler das Potenzial erkannt haben. Aber das
ist doch ganz normal: Produkte mit klarem Japano-Touch sprechen nun
mal auch eine gewisse Zielgruppe im Westen an. Wieso also nicht
auch westliche Pendants schaffen? Dann kann jeder zu dem Stil
greifen, den er bevorzugt.
Du kannst J-Games nicht (mehr) so breitflächig im westen etablieren
- jedenfalls nicht so groß wie non-J-Games. Gafür gibt es hier
einfach zu viele, die mit dem J-Stil einfach nichts anfangen
können. Es kommen ja auch Ausnahmen, wie z.B. "Cathrine". Aber auch
das hat sich nicht sonderlich gut verkauft, trotz positiver
Kritiken. Es war einfach ZU abgefahren für unseren Markt.
Fakt ist: So ist es, so bleibt es. Es ist schade, da es viele
Spieler gibt, die gerne über den Tellerrand blicken, aber viel
mehr, die jedes Jahr mit ihrem "Call of Duty"-Ableger zufrieden
sind. Traurige, aber Eindeutige Entwicklung.