Hier jetzt doch mal ein kurzes Review ohne auf die Story selber
einzugehen, um Spoiler zu vermeiden.
Zu aller Erst sei gesagt, dass man den Film nicht all zu ernst
nehmen sollte. Wer das tut, hat die anderen 6 Teile scheinbar
verpennt. Denn waren die ersten 3 Teile noch größtenteils
realistisch, so gilt spätestens seit Teil 4 das Motto: "Größer,
Besser, Schneller".
Die Action
Der 7 Teil setzt nunmehr noch eine, nein eigentlich 3 Schippen
drauf. Das dabei einiges zu Bruch geht, sollte jedem klar sein,
dass aber Filme wie Expendables getoppt werden, hat selbst mich
überrascht. Die Stunts sind zwar von der Idee alle nicht neu,
sondern aus Actionklassikern der letzten 30 Jahre wie Lethal
Weapon, Stirb Langsam u.a. "geklaut", aber sie wurden hier in
Perfektion umgesetzt (auch dank neuester Technik). Wie hier schon
von anderen beschrieben, ist dieser Film eine Action-Referenz, die
neue Maßstäbe setzen wird. Und das vor allem im furiosen und zum
Glück nicht enden wollendem Finale.
Comedy/Drama
Furious 7 setzt zur
Auflockerung und sicher auch aufgrund des tragischen Hintergrunds
nehmen den typischen Drama-Elementen der Vorgänger auch verstärkt
auf lustige Szenen. Allen voran drückt Tyrese alias Roman hier auf
die Tube und haut den einen oder anderen Kalauer raus. Aber auch
Vin Diesel und Kurt Russell bringen einige markige Sprüche bzw.
Anspielungen auf die Vorgänger-Filme. Dass die Jokes auch alle
perfekt zünden, zeigt, dass man hier wohl bereits beim Drehbuch
bzw. bei den Änderungen des Drehbuchs sich zumindest Tipps von
erfahrenen Comedy-Autoren geholt zu haben scheint.
Auch die Drama-Elemente kommen nicht zu kurz. Immer wieder gibt es
auch (ohne es direkt auszusprechen) Anspielungen auf den Tod Paul
Walkers und den Familiensinn. Das mündet nach dem Action-Finale in
eine herzerwärmende Abschluss-Szene, die einen würdigen "Abgang"
von Paul darstellt und einen durchaus den Tränen nahe bringen
kann.
Die Figuren
Die wichtigste Frage hier war
ganz klar: "Würde es auffallen, dass Paul nicht alle Szenen selber
gedreht hat und Doubles verwendet wurden?"
Die Antwort heißt aus meiner Sicht ganz klar: NEIN!!!
Egal ob bei den Actionsequenzen als auch bei den Spielszenen, zu
keiner Zeit war ersichtlich, ob diese nun noch von Paul selber
gespielt wurde oder ein Double eingesetzt wurde. Paul war an nahezu
jeder wichtigen Action- und Spielszene beteiligt. Der Film wurde zu
einem Vehikel für ihn und die Anderen (auch Vin) traten etwas in
den Hintergrund, um Walker seinen letzten "Großen Auftritt" zu
ermöglichen. Schade, dass er diesen, seinen wahrscheinlich
erfolgreichsten Film, nicht mehr erlebte :(.
Vin und das Team spielten hier ausnahmsweise fast die 2. Geige.
Natürlich hat auch Vin seine Screen-Time, aber er tritt auch etwas
zurück ins zweite Glied (auch hierfür gibt es natürlich
Anspielungen im Film :p).
Endlich!!! Nun hat es fast 15 Jahre und 5 Filme (in Teil 1 war ja
Vin quasi der Böse) gedauert, bis man endlich einen wirklich
charismatischen Bösewicht gefunden hat. Statham spielt die Rolle
des bösen Schattens mit einer Inbrunst, die erschreckend genial
ist. Die Rolle füllt er genauso perfekt aus, wie die des
Transporters oder von Chev Chelios in den Crank-Filmen. Diesmal
gibt es auch statt einem gleich 2 lohnende Fights zu sehen, beide
mit Statham, einmal gegen The Rock und einmal gegen Vin
Diesel.
Fazit
Um es mit den Worten des ersten Teils zu sagen:
"Dieser Film wird einmal alles abhängen".
Die Action ist absolute Referenz und wird von dem bombigen
7.1-Sound nochmal extra betont. Da können selbst Transformers und
die Marvel-Filme einpacken. Das "Ende" was für Paul gefunden wurde
ist versöhnlich und bewegend. Insgesamt ist der ganze Film eine Art
Hommage an ihn bzw. Denkmal für ihn.
Ich weiß nicht, wie der Film geworden wäre, wenn Paul noch leben
würde. Sicher wäre er bei weitem nicht schlecht, aber so ist er
nahezu pefekt. Ich denk auch nicht, dass man da noch eins
draufsetzen kann. Wenn man clever ist, nimmt man den Schwung noch
mit und dreht im Fahrwasser die geplanten Teile 8 & 9 und
schickt die Serie dann in Rente. Ich denke daher, dass die
1-Milliarde-Marke zu schaffen ist und eigentlich fast schon Pflicht
ist.
Eigentlich bin ich vorsichtig mit dem Vergeben der
Höchstnote, aber der Film war genial und herzerwärmend
zugleich:
10/10