Zitat:
Die Statements kommen ja von unabhängigen
Entwicklern...
Entwickler sind in dem Sinne nie "unabhängig". Es ist natürlich
klar, dass kein Entwickler offen sagt: "Na ja, doll Leistung haben
PS4 und Xbox One nicht - aber muss ja reichen." Technisch sind
sowohl die PS4 als auch die Xbox One sehr konservative und bereits
zum Launch veraltete Plattformen - das muss man ganz nüchtern so
sagen, wenn man auch nur mit Mittelklasse-PCs vergleicht (die aber
natürlich auch mehr kosten). Früher waren diese Unterschieder, etwa
zum Launch der PS2 oder mit Abstrichen der PS3, aber nicht so groß.
Damals haben Microsoft und Sony die Konsolen noch stärker
subventioniert und mehr Geld in die Entwicklung gepumpt. Beide
Firmen wollten das dieses Mal aber nicht im gleichen Ausmaß machen
wie früher - was auch in Interviews so gesagt wurde durch
Unternehmens-Sprecher.
Dass PS4 und Xbox One veraltete Technik nutzen, ändert wiederum
aber nix daran, dass sie natürlich um Welten besser sind als PS3
und Xbox 360. Auf das Konsolensegment isoliert betrachtet, sind
beide Plattformen ein solider Evolutionsschritt. Es ist eher
generell das Konsolen-Modell was heute schlechter funktioniert als
früher. Gegenüber der Presse wird aber kein Entwickler offen
rausposaunen, dass er eine Plattform für technisch veraltet oder
schlechter als die andere hält - schließlich wollen die ihre Spiele
ja auch auf Xbox One und PS4 verkaufen. Und Microsoft und Sony sind
mächtige Konzerne, mit denen es sich kein Studio verscherzen
will.
Um aber zu inFamous zurück zu kommen: Ich persönlich wäre eher auf
der Seite der 4Players-Wertung und finde 74 % realistisch - das
Spiel ist sehr kurz, die Story ist mies und der Hauptcharakter
nervend. Das Gameplay ist gut, aber nicht herausragend, da die
offene Welt sehr leer ist und es neben der Haupstory nur arg
monotone, sich teils 1:1 wiederholende Nebenaufgaben gibt. Aber
insgesamt ist inFamous dank der coolen Superhelden-Atmosphäre, der
für ein Konsolenspiel sehr guten Technik und des sinnfreien
Gameplays ein spaßiges Spiel. Ich kann aber nur sagen, wie ich es
empfunden habe - halt "gut" und spaßig, aber eben ohne das "gewisse
Etwas".