John Wayne ist auch in heutigen Tagen noch eine wahre
US-amerikanische Filminstitution. Vor allem auf dem Gebiet der
Western. Klingende Namen wie
Der schwarze
Falke (1956),
Rio
Bravo (1959) oder
True
Grit (1969) gelten selbst 50 Jahre später noch
mit als die besten Filme in ihrem Genre.
Hondo
gehört sicherlich ebenso in diese Riege. Gedreht wurde der auf
einer Kurzgeschichte des Western-Schriftstellers Louis L’Amour
basierende rund 83 minütige Film im Jahre 1953 vor allem in Utah
und Mexiko. Die Regie übernahm John Farrow. Waynes und Farrows
gemeinsame Produktionsfirma Wayne-Farrows produzierten den
Western.
Story
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Hondo Lane (J. Wayne) arbeitet für die Armee als Kurierreiter.
Während eines Auftrages verliert er sein Pferd und kämpft sich zu
Fuß bis zur Farm von Angie Lowe (G. Page) durch, welche von ihrem
Mann allein gelassen wurde und dort zusammen mit ihrem Sohn Johnny
(L. Aaker) wohnt. Diese liegt mitten im Indianer-Gebiet, welche
trotz eines Vertrages mit den Weißen wieder das Kriegsbeil
ausgegraben haben. Aufgrund seiner Erschöpfung rastet Hondo ein
paar Tage, hilft im Haus aus und verliebt sich in Angie. Dieser
legt er vor seinem Weiterritt nahe, so rasch wie möglich die Farm
zu verlassen und sich in Sicherheit zu bringen, was sie jedoch
ablehnt. Nachdem Hondo seine Nachrichten weisungsgemäß beim Major
abgeliefert hat, macht er sich besorgt auf den Weg zurück zu Angie.
Die Indianer jedoch sind inzwischen weit vorgedrungen und fangen
ihn ab.
"Your lives are meaningless compared to Hondo!" Dieser Satz,
ausgesprochen von Al Bundy gerichtet an seine Familie, dürfte allen
Fans der US-Sitcom “Eine schrecklich nette Familie” ein Begriff
sein. Als „John Waynes bester Film“ betitelte er damals den
Western, der sicherlich mit zu Waynes größten Leistungen zählt.
Gedreht wurde dieser im Übrigen in 3D, und zwar mittels einer
Warner Video Dual-Strip – Kamera. Diese hatte zwei Linsen, um so
ein dreidimensionales Bild zu erzeugen. Diese Fassung wurde
erstmals zu Beginn der 90er Jahre im TV ausgestrahlt und konnte
mittels der typischen rot/grün – Pappbrille begutachtet werden. Der
Plot ist ausschließlich auf John Wayne zugeschnitten und gleicht
mehr oder minder eine One-Man-Show. Andere Protagonisten spielen
lediglich untergeordnete Rollen.
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Wayne als Hondo Lane ist durch und durch ein Gentleman,
grundehrlich und stets mit einer helfenden Hand zur Stelle. Dabei
vertraut er fast ausschließlich sich selbst und begegnet jedem
Fremden mit entsprechender Vorsicht und Zurückhaltung. Aufgrund der
Tatsache, dass Hondo in früheren Zeiten selber bei den Indianern
gelebt und sogar mit einer der Ihrigen liiert war, veranlasst ihn
trotz seiner Kaltblütigkeit, in vielerlei Hinsicht den Gegner mit
Respekt zu behandeln. Ganz im Gegensatz zu seiner Rolle in
Der Schwarze
Falke, in welchem ihn der Hass sowie
Rachegelüste jahrelang antrieben, sieht Hondo den Kampf mit den
Indianern deutlich differenzierter. Ja sogar Verständnis wird
gezeigt für die schwierige Situation sowie die ständigen
Vertragsbrüche der Weißen. Ein besonderes Lob verdienen neben der
hervorragenden Leistung des gesamten Casts vor allem die
wunderbaren Landschaftsaufnahmen, die echtes Westernfeeling
aufkommen lassen. Natürlich darf auch das Element der Romantik
nicht fehlen, welche aus heutigen Gesichtspunkten zwar etwas
schmalzig wirkt, aus dem Film jedoch nicht wegzudenken ist. Kleine
Minuspunkte gibt es zum einen für die relativ kurze Laufzeit. Der
Plot wirkt teilweise etwas hastig abgespult, es fehlt ein wenig die
Ruhe in manchen Abschnitten. Auf der anderen Seite wäre das Element
der Spannung zu nennen, denn diese erreicht im Grunde zu keinem
Zeitpunkt Genrekönige wie
Rio
Bravo oder Zwei glorreiche Halunken.
Bildqualität
Technik: MPEG4/AVC, 1080p – 23,976fps, Ansichtsverhältnis 1,78:1 –
16:9
Der Transfer von
Hondo wurde seitens Paramounts
komplett generalüberholt, ein neues 4k Master angefertigt,
beschädigte Frames aussortiert und ersetzt. Dadurch entstanden
Schwankungen in der Bildqualität, die teilweise doch relativ stark
sind. Die gute Nachricht ist, dass der überwiegende Teil extrem gut
geworden ist. Durchzeichnung und Schärfe sind während dieser
Abschnitte hervorragend, die Kornstruktur natürlich gehalten und
offenbart viele Details. Während Szenen mit hellem Hintergrund ist
ein stärkeres Hintergrundrauschen erkennbar. Die eingefügten Frames
fallen jedoch qualitativ deutlich ab. Zumeist sind diese Abschnitte
sehr schwammig und schlecht durchzeichnet, immerhin ist die
Farbgebung identisch mit den exzellenten Abschnitten. Dadurch
wirken die Übergänge zumindest etwas sanfter, wobei die
Kornstruktur während dieser qualitativen „DVD-Shots“ komplett
fehlt. Der Schwarzwert ist nur mittelmäßig, die Farbgebung warm
gehalten. Die Sättigung ist sehr gut, ebenso der Kontrast.
Tonqualität
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Technik: Englisch TrueHD 5.1, Deutsch Dolby Digital 5.1
Im Großen und Ganzen sind beide Tonspuren lediglich 3.0 – Tracks,
denn wirklich aktiv sind nur die Frontlautsprecher. Die Surrounds
werden abgesehen von minimaler Hintergrundmusik im Großen und
Ganzen nur im finalen Gefecht aktiv, wobei die Räumlichkeit im
O-Ton deutlich stärker und besser ausgeprägt ist. Die TrueHD Spur
weist des Weiteren eine merklich breitere Bühne auf, ist insgesamt
klarer und vermittelt feinere Details. Dahingehend wirkt die
Synchronisation relativ matschig, schrill und generell etwas dünn,
es fehlt außerdem an Dynamik. Die Dialoge sind durchgehend gut
verständlich und abgemischt, wobei auch hier der O-Ton im Bezug auf
die Verständlichkeit eine bessere Figur macht. Davon abgesehen ist
in der deutschen Spur während ruhigen Abschnitten ein leises aber
beständiges Hintergrundrauschen zu vernehmen.
Ausstattung
Die amerikanische Edition, welche im Sommer 2012 erschien, hatte
zahlreiche Extras an Bord, wie Audio-Kommentare und ein Making-Of.
Nichts davon hat es über den großen Teich geschafft. Absolut
enttäuschend und frustrierend für Duke-Fans.
Fazit
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Dass der Ton keine Bäume ausreist, ist verständlich. Immerhin sind
Dialoge stets gut verständlich, der deutsche Track nicht zu schrill
und insgesamt angenehm anzuhören. Die Bildschwankungen sind zwar
ärgerlich, alles in allem jedoch sah
Hondo niemals
besser aus. Alle 17 Jahre wird
Hondo im
amerikanischen TV gespielt. So gut und so selten ist das gute
Stück, zumindest in der Welt des Damenschuhverkäufers. Und Recht
hatte er damit, als er eingesperrt in einem Supermarkt die
Registrierkasse gegen das Fenster schleudert, nur um sich
rechtzeitig vor dem heimischen Fernsehgerät parken zu können. John
Wayne zeigt einmal mehr sein schauspielerisches Talent und spielt
sich einmal mehr in die Herzen der Western-Fans. Insofern ist die
Blu-ray trotz der fehlenden Extras in jedem Fall ein Pflichtkauf.
„For Hondo…..!”
Story 9/10
Bild 7/10
Ton 5/10
Extras -
Overall 7/10
Testgeräte
Beamer: Epson TW 4400 LPE (kalibriert)
Receiver: Pioneer SC-LX75 + DSpeakerAntimode 8033S, Reckhorn A-
405
Abspielgerät: HTPC
Lautsprecher: 8.2, Braun M15 (Front), RM7 (C), RM5 (FH, Surr.),
TeufelS620 FCR (SB), 2x SVS PB12-NSD (Sub), IBEAM VT-200